"Kamera läuft" in Swakopmund

Swakopmund - Der "junge Sam Nujoma" wandert dieser Tage wieder durch die Straßen von Swakopmund, kämpft für seine Freiheit und für Gleichberechtigung. Für den Film "Nujoma, where others wavered" kehren an manchen Straßenecken der Küstenstadt dieser Tage die 40er Jahre zurück. Weiße Polizisten wahren die Gesetze der Apartheid, Geschäfte verwandeln sich in alte deutsche Kaufmannsläden und der ehemalige Präsident steht wieder mitten in seiner Lebensblüte.

Zurzeit dreht die Filmgruppe PACON in den Swakopmunder Straßen und im Armenviertel DRC (Democratic Resettlement Community). Das Filmteam ist in der alten Kaserne, in der heutigen Swakopmunder Jugendherberge, untergebracht und seit Sonntagnachmittag in der Anton-Lubowski-Straße aktiv. Zuvor war die Filmgruppe für eine Woche in Walvis Bay unterwegs und drehte dort hauptsächlich bei den Docks im Hafen. Demnächst soll die Offen-Straße in Swakopmund als Szenenbild dienen, in dem der junge Nujoma von einem Polizisten konfrontiert wird, da er sich im "Weißen-Viertel" der Stadt aufhalte.

Die Swakopmunder Stadtverwaltung hat dem Filmteam die Drehorte kostenlos zur Verfügung gestellt, um den historischen Film so zu unterstützen. Ursprünglich sollten die Dreharbeiten in Swakopmund bereits Anfang April starten, mussten jedoch wegen Verzögerungen um fast zwei Monate verschoben werden. Bei Drehbeginn in Swakopmund sei es zu einem unangenehmen Zwischenfall gekommen, berichten Mitarbeiter des Filmteams. Eine ältere Dame habe den Drehort aufgesucht und den Filmemachern lautstark vorgeworfen, sie würden den Namibiern die Steuergelder stehlen. Der Film sei zudem pure Geldverschwendung.