Jobverluste im Tourismus unvermeidbar
Branche bricht um bis zu 70 % ein - Hoffnung auf Steuer- und Zinserlass
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek
„Jobverluste in der Tourismusbranche sind nicht zu vermeiden“, sagte Pohamba Shifeta, Minister für Umwelt und Tourismus, kurz nachdem Präsident Hage Geingob am Nachmittag den Notstand ausgerufen hatte. Damit verwies er auf die weltweite COVID-19-Pandemie: „Der Tourismus ist eines der am schwersten betroffenen Industriezweige in Namibia.“
Der Minister erklärte seinen festen Glauben daran, dass der Tourismussektor widerstandsfähig sei, beschrieb aber im gleichen Atemzug die aktuelle Situation als „sehr ernst“. Er werde sich heute (Mittwoch) erneut mit der Branche treffen und dabei „Wege suchen und mögliche Maßnahmen erwägen“, um dem Sektor während dieser Krise unter die Arme zu greifen. „Wir rufen die Branche auf, einen Zwangsurlaub einzuführen, bevor sie Entlassungen erwägen. Wir sehen aber auch ein, dass viele Unternehmer in der Tourismusindustrie vom täglichen Einkommen leben und nun ihre Betriebsunkosten nicht mehr werden stemmen können.“ Neben den Gästebetrieben sei auch die Gastronomie ernsthaft betroffen, stellte er fest und befürchtet eine „dramatische Auswirkung“.
„Ich glaube, dass bisher noch keiner ganz erfasst hat, wie schlimm die Lage wirklich ist“, sagte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes HAN gestern der AZ. Sie fügte hinzu: „Aber nicht nur Namibia ist davon betroffen. Die ganze Welt hat jetzt Angst vor dem Reisen.“ Obwohl es noch schwer falle, die genauen Verluste der lokalen Tourismusindustrie seit Monatsbeginn zu beziffern, wagte sie grobe Schätzungen - die Zahlen sind erschreckend. Demnach sei der Tourismus in der vergangenen Woche zwischen 30 und 40 Prozent eingebrochen. In dieser Woche wurde die Ziffer korrigiert und ist nun von bis zu 70 Prozent die Sprache. „Die Verluste werden bereits auf mehrere 100 Millionen Namibia-Dollar geschätzt“, erklärte Paetzold. Inzwischen hätten fast alle Urlauber ihre geplanten Namibia-Reisen storniert - oder verschoben: „Das Schlimme ist, dass sogar schon Reisen bis Oktober storniert werden.“ Viele Unterkünfte seien inzwischen unbesetzt und Anbieter verblieben ohne Buchungen.
Laut Paetzold hat die Tourismusindustrie am Montag der Regierung einen Vorschlag vorgelegt und hofft weiterhin auf einen Steuererlass oder -Ferien. Außerdem hofft der Sektor, dass Banken die Zinsen befristet einstellen oder sogar die Rückzahlungstermine von Darlehen neu festlegen. So sollen auch die Versicherungsgesellschaften der Industrie entgegenkommen. „Wir fordern keine staatlichen Förderungsgelder, wir möchten lediglich diese Zeit überbrücken und den Sektor am Leben halten“, so Paetzold. Diesen Aspekt beachtete Shifeta gestern allerdings nicht in seiner Erklärung.
Indessen hat der Weltweite-Reise-und-Tourismus-Rat (World Travel & Tourism Council, WTTC) infolge der Pandemie ebenfalls am vergangenen Freitag schockierende Prognosen über den internationalen Tourismustrend bekanntgegeben. Demnach wird erwartet, dass weltweit bis zu 50 Millionen Jobs in dieser Branche auf Messers‘ Schneide stünden. Der weltweite Reiseverkehr könne erwartungsgemäß um bis zu 25 Prozent zurückgehen. „Das entspricht also einem Verlust von etwa drei Monaten des weltweiten Reiseverkehrs“, heißt es.
„Jobverluste in der Tourismusbranche sind nicht zu vermeiden“, sagte Pohamba Shifeta, Minister für Umwelt und Tourismus, kurz nachdem Präsident Hage Geingob am Nachmittag den Notstand ausgerufen hatte. Damit verwies er auf die weltweite COVID-19-Pandemie: „Der Tourismus ist eines der am schwersten betroffenen Industriezweige in Namibia.“
Der Minister erklärte seinen festen Glauben daran, dass der Tourismussektor widerstandsfähig sei, beschrieb aber im gleichen Atemzug die aktuelle Situation als „sehr ernst“. Er werde sich heute (Mittwoch) erneut mit der Branche treffen und dabei „Wege suchen und mögliche Maßnahmen erwägen“, um dem Sektor während dieser Krise unter die Arme zu greifen. „Wir rufen die Branche auf, einen Zwangsurlaub einzuführen, bevor sie Entlassungen erwägen. Wir sehen aber auch ein, dass viele Unternehmer in der Tourismusindustrie vom täglichen Einkommen leben und nun ihre Betriebsunkosten nicht mehr werden stemmen können.“ Neben den Gästebetrieben sei auch die Gastronomie ernsthaft betroffen, stellte er fest und befürchtet eine „dramatische Auswirkung“.
„Ich glaube, dass bisher noch keiner ganz erfasst hat, wie schlimm die Lage wirklich ist“, sagte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes HAN gestern der AZ. Sie fügte hinzu: „Aber nicht nur Namibia ist davon betroffen. Die ganze Welt hat jetzt Angst vor dem Reisen.“ Obwohl es noch schwer falle, die genauen Verluste der lokalen Tourismusindustrie seit Monatsbeginn zu beziffern, wagte sie grobe Schätzungen - die Zahlen sind erschreckend. Demnach sei der Tourismus in der vergangenen Woche zwischen 30 und 40 Prozent eingebrochen. In dieser Woche wurde die Ziffer korrigiert und ist nun von bis zu 70 Prozent die Sprache. „Die Verluste werden bereits auf mehrere 100 Millionen Namibia-Dollar geschätzt“, erklärte Paetzold. Inzwischen hätten fast alle Urlauber ihre geplanten Namibia-Reisen storniert - oder verschoben: „Das Schlimme ist, dass sogar schon Reisen bis Oktober storniert werden.“ Viele Unterkünfte seien inzwischen unbesetzt und Anbieter verblieben ohne Buchungen.
Laut Paetzold hat die Tourismusindustrie am Montag der Regierung einen Vorschlag vorgelegt und hofft weiterhin auf einen Steuererlass oder -Ferien. Außerdem hofft der Sektor, dass Banken die Zinsen befristet einstellen oder sogar die Rückzahlungstermine von Darlehen neu festlegen. So sollen auch die Versicherungsgesellschaften der Industrie entgegenkommen. „Wir fordern keine staatlichen Förderungsgelder, wir möchten lediglich diese Zeit überbrücken und den Sektor am Leben halten“, so Paetzold. Diesen Aspekt beachtete Shifeta gestern allerdings nicht in seiner Erklärung.
Indessen hat der Weltweite-Reise-und-Tourismus-Rat (World Travel & Tourism Council, WTTC) infolge der Pandemie ebenfalls am vergangenen Freitag schockierende Prognosen über den internationalen Tourismustrend bekanntgegeben. Demnach wird erwartet, dass weltweit bis zu 50 Millionen Jobs in dieser Branche auf Messers‘ Schneide stünden. Der weltweite Reiseverkehr könne erwartungsgemäß um bis zu 25 Prozent zurückgehen. „Das entspricht also einem Verlust von etwa drei Monaten des weltweiten Reiseverkehrs“, heißt es.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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