Japan sieht großes Potenzial in Afrika
Fuß fassen in „letzter Grenze für die Weltwirtschaft“ – Alternative zu China
Von Lars Nicolaysen (dpa), Tokio
Wir sehen Afrika als ,letzte Grenze´ für die Weltwirtschaft an“, erklärt Mariko Kaneko. Die Sprecherin des Außenministeriums in Tokio ist sicher: Der Kontinent biete Wachstumspotenzial, das für ihr Land hochinteressiert sei. Erst vor wenigen Tagen kündigte Ministerpräsident Shinzo Abe eine Großinvestition bis 2018 von rund 30 Mrd. US$ in Afrika an.
Das Signal ist klar: Nachdem China vor allem auf der Jagd nach Rohstoffen seinen Einfluss in Afrika stark ausgebaut hat und Japan hinter sich zu lassen schien, will Tokio dort Boden gutmachen. Doch es geht Japan dabei längst nicht nur um Rohstoffe. Zehn Milliarden Dollar an staatlichen Mitteln sollen von diesem Jahr an über die Afrikanische Entwicklungsbank in Infrastrukturprojekte wie Stromversorgung und Verkehrwege fließen. Weitere 20 Mrd. US$ sollen von privaten Investoren kommen. Die Kopplung von Hilfsgeldern an Aufträge aus dem Geberland wird aber auch kritisch gesehen.
Mehr als 1000 japanische Geschäftsleute begleiteten Abe in die kenianische Hauptstadt Nairobi zur 6 Tagung der Internationalen Tokio-Konferenz zur Entwicklung Afrikas (TICAD). „Das Interesse unter japanischen Unternehmen wächst“, erklärt Kaneko. 73 Absichtserklärungen wurden unterzeichnet.
Für große japanische Handelshäuser und Kraftwerksbauer bietet Afrikas Bedarf an neuer Infrastruktur lukrative Geschäftsmöglichkeiten. Ein vielversprechender Bereich ist der Energiesektor: Nach Angaben der japanischen Wirtschaftszeitung „Nikkei“ plant das Handelshaus Marubeni den Bau eines Kraftwerks in Kenia für rund 1,9 Milliarden Dollar. Sumitomo hat ähnliche Pläne in Mosambik im Umfang von fast zwei Milliarden Dollar.
Die Regierung in Tokio unterstützt solche Projekte. Durch den Ausbau der Infrastruktur wolle man dazu beitragen, dass die Staaten Afrikas eigene Industrien und Jobs schaffen können, erklärte Kaneko. So wolle man für eine nachhaltige Entwicklung und Wachstum sorgen. „Diese Investition vertraut auf die Zukunft Afrikas, sie ist eine Investition, die Japan und Afrika zusammenwachsen lässt“, sagte Abe in Nairobi. Japan legt besonderen Wert auf „Qualität“ – eine offenkundige Abgrenzung zum Rivalen China, wie Beobachter meinen. Das Reich der Mitte hatte 2015 Wirtschaftshilfe für Afrika in Höhe von 60 Mrd. US$ über drei Jahre angekündigt. Jetzt beginne Afrika, seine Abhängigkeit von China zu überdenken, hält „Nikkei“ fest. Eine Chance für Japan, zu punkten? Statt sich wie früher vor allem mit Entwicklungshilfe in Afrika zu engagieren, liegt Japans Fokus jetzt auf Investitionen.
Wir sehen Afrika als ,letzte Grenze´ für die Weltwirtschaft an“, erklärt Mariko Kaneko. Die Sprecherin des Außenministeriums in Tokio ist sicher: Der Kontinent biete Wachstumspotenzial, das für ihr Land hochinteressiert sei. Erst vor wenigen Tagen kündigte Ministerpräsident Shinzo Abe eine Großinvestition bis 2018 von rund 30 Mrd. US$ in Afrika an.
Das Signal ist klar: Nachdem China vor allem auf der Jagd nach Rohstoffen seinen Einfluss in Afrika stark ausgebaut hat und Japan hinter sich zu lassen schien, will Tokio dort Boden gutmachen. Doch es geht Japan dabei längst nicht nur um Rohstoffe. Zehn Milliarden Dollar an staatlichen Mitteln sollen von diesem Jahr an über die Afrikanische Entwicklungsbank in Infrastrukturprojekte wie Stromversorgung und Verkehrwege fließen. Weitere 20 Mrd. US$ sollen von privaten Investoren kommen. Die Kopplung von Hilfsgeldern an Aufträge aus dem Geberland wird aber auch kritisch gesehen.
Mehr als 1000 japanische Geschäftsleute begleiteten Abe in die kenianische Hauptstadt Nairobi zur 6 Tagung der Internationalen Tokio-Konferenz zur Entwicklung Afrikas (TICAD). „Das Interesse unter japanischen Unternehmen wächst“, erklärt Kaneko. 73 Absichtserklärungen wurden unterzeichnet.
Für große japanische Handelshäuser und Kraftwerksbauer bietet Afrikas Bedarf an neuer Infrastruktur lukrative Geschäftsmöglichkeiten. Ein vielversprechender Bereich ist der Energiesektor: Nach Angaben der japanischen Wirtschaftszeitung „Nikkei“ plant das Handelshaus Marubeni den Bau eines Kraftwerks in Kenia für rund 1,9 Milliarden Dollar. Sumitomo hat ähnliche Pläne in Mosambik im Umfang von fast zwei Milliarden Dollar.
Die Regierung in Tokio unterstützt solche Projekte. Durch den Ausbau der Infrastruktur wolle man dazu beitragen, dass die Staaten Afrikas eigene Industrien und Jobs schaffen können, erklärte Kaneko. So wolle man für eine nachhaltige Entwicklung und Wachstum sorgen. „Diese Investition vertraut auf die Zukunft Afrikas, sie ist eine Investition, die Japan und Afrika zusammenwachsen lässt“, sagte Abe in Nairobi. Japan legt besonderen Wert auf „Qualität“ – eine offenkundige Abgrenzung zum Rivalen China, wie Beobachter meinen. Das Reich der Mitte hatte 2015 Wirtschaftshilfe für Afrika in Höhe von 60 Mrd. US$ über drei Jahre angekündigt. Jetzt beginne Afrika, seine Abhängigkeit von China zu überdenken, hält „Nikkei“ fest. Eine Chance für Japan, zu punkten? Statt sich wie früher vor allem mit Entwicklungshilfe in Afrika zu engagieren, liegt Japans Fokus jetzt auf Investitionen.
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Allgemeine Zeitung
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