Intelligenz hängt von Spenden ab
Keinen geringeren als Albert Einstein zitierte US-Botschafter Thomas Daughton, als er gestern 36500 Lesebücher an die Regierung überreichte. Diese sollen vor allem an Schulen, aber auch an Bibliotheken verteilt werden. Und: Dadurch wurde der diesjährige Lesewettbewerb des Bildungsministeriums gerettet. Das klingt zunächst erfreulich, hat aber einen bitteren Beigeschmack.
Nobelpreisträger Einstein soll einst gesagt haben, dass das (Vor-)Lesen von Märchen bei Kindern die Intelligenz fördert. Dabei geht es weniger um die Märchen, sondern eher um das laute Lesen. Dass das Lesen (und damit die Intelligenz) namibischer Kinder sowie die Durchführung eines staatlichen Wettbewerbs nun ausgerechnet von ausländischen Spenden abhängig ist, ist ein großes Armutszeugnis für Namibia und zeigt unser Dilemma: Es liegt natürlich nicht an den knappen Kassen, wie das Bildungsministerium weis machen wollte, sondern offenbart ein erschreckendes Maß an Ignoranz und Verständnislosigkeit in der Fachbehörde, die beispielhaft für die ganze Regierung ist. Der Bildungssektor wird sträflichst vernachlässigt. Die Beispiele kennen wir alle: schlecht bezahlte und/oder mangelhaft ausgebildete Lehrer, fehlende Bücher, überfüllte Klassenzimmer, unnötige Freistunden und marode Schulgebäude. Dagegen verschlingen beispielsweise der aufgeblähte staatliche Verwaltungsapparat und das Militär Milliarden.
Zugegeben, eine mangelnde Kultur des Lesens ist auch von Eltern mitverschuldet. Ihnen und Politikern ist zu wünschen, dass sich eine Kultur der Einsicht breit macht, damit Bildung endlich den Stellenwert bekommt, von dem Politiker so gern in Sonntagsreden erzählen.
Stefan Fischer
Nobelpreisträger Einstein soll einst gesagt haben, dass das (Vor-)Lesen von Märchen bei Kindern die Intelligenz fördert. Dabei geht es weniger um die Märchen, sondern eher um das laute Lesen. Dass das Lesen (und damit die Intelligenz) namibischer Kinder sowie die Durchführung eines staatlichen Wettbewerbs nun ausgerechnet von ausländischen Spenden abhängig ist, ist ein großes Armutszeugnis für Namibia und zeigt unser Dilemma: Es liegt natürlich nicht an den knappen Kassen, wie das Bildungsministerium weis machen wollte, sondern offenbart ein erschreckendes Maß an Ignoranz und Verständnislosigkeit in der Fachbehörde, die beispielhaft für die ganze Regierung ist. Der Bildungssektor wird sträflichst vernachlässigt. Die Beispiele kennen wir alle: schlecht bezahlte und/oder mangelhaft ausgebildete Lehrer, fehlende Bücher, überfüllte Klassenzimmer, unnötige Freistunden und marode Schulgebäude. Dagegen verschlingen beispielsweise der aufgeblähte staatliche Verwaltungsapparat und das Militär Milliarden.
Zugegeben, eine mangelnde Kultur des Lesens ist auch von Eltern mitverschuldet. Ihnen und Politikern ist zu wünschen, dass sich eine Kultur der Einsicht breit macht, damit Bildung endlich den Stellenwert bekommt, von dem Politiker so gern in Sonntagsreden erzählen.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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