Im Strudel der Schuldzuweisung
In der Nachlese zum Untergang des Nationalfliegers Air Namibia liefern sich Opposition, Minister und Gewerkschaften allerhand Schlagabtausch. Darunter wahnwitzige Forderungen, sogar aus dem Parteibüro der Swapo, das Kabinett möge die Konkursabwicklung abbrechen und den Flieger wieder starten. Abgesehen davon, dass die Liquidation in vollem Gang ist, hat kein einziger Querulant, kein Interessenträger angedeutet, aus welchen Quellen er oder der Staat die Luftlinie wieder auf die Beine stellen könnte. Das Kabinett wiederum, das seine Beschlüsse im Kollektiv verfasst, bestätigt die unumkehrbare Auflösung über Finanzminister Ipumbu Shiimi und Leon Jooste, Minister für Staatsunternehmen.
Man beachte Beispiele, welchen Grad der Irrationalität und des Wahnwitzes das Fingerzeigen der Schuldzuweisung erreicht hat. Zunächst fällt das Verwirrspiel der Generalsekretärin der Swapo, Sophia Shaningwa, auf: Das Kabinett, komplett aus Swapo-Amtsträgern bestehend, soll die Pleiteabwicklung abbrechen. Dann kündigen Gewerkschaften vage Maßnahmen gegen die laufende Liquidierung an. Unterdessen fordern sie den Rücktritt von Jooste, der Aufsicht über 84 Staatsbetriebe führen soll. Von den Workshops, in denen Gewerkschaftsführer durch Wirtschaftsexperten u. A. mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung mehrfach in die Kausalität der Produktionsabläufe und die Frage der Rentabilität eingeführt wurden, ist außer Floskeln von „weißem Monopolkapital“ nichts zu vernehmen. Inzwischen muss sich First Lady Monica Geingos im Gericht der Verleumdung wehren, dass sie den Untergang von Air Namibia gefördert habe, angeblich um Belange der Privatfirma Westair zu stärken.
Und Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah schießt den Vogel ab! Im Parlament behauptet sie, die Schwierigkeiten von Air Namibia hätten in der Apartheids-Zeit begonnen. Soll man solche Ignoranz respektieren oder hält sie ihre Mitbürger für blöd, wenn deutlich belegt ist, dass der Flieger seinerzeit ohne Subvention rentabel war?
Ignoranz feiert fröhliche Urständ. Eberhard Hofmann
Man beachte Beispiele, welchen Grad der Irrationalität und des Wahnwitzes das Fingerzeigen der Schuldzuweisung erreicht hat. Zunächst fällt das Verwirrspiel der Generalsekretärin der Swapo, Sophia Shaningwa, auf: Das Kabinett, komplett aus Swapo-Amtsträgern bestehend, soll die Pleiteabwicklung abbrechen. Dann kündigen Gewerkschaften vage Maßnahmen gegen die laufende Liquidierung an. Unterdessen fordern sie den Rücktritt von Jooste, der Aufsicht über 84 Staatsbetriebe führen soll. Von den Workshops, in denen Gewerkschaftsführer durch Wirtschaftsexperten u. A. mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung mehrfach in die Kausalität der Produktionsabläufe und die Frage der Rentabilität eingeführt wurden, ist außer Floskeln von „weißem Monopolkapital“ nichts zu vernehmen. Inzwischen muss sich First Lady Monica Geingos im Gericht der Verleumdung wehren, dass sie den Untergang von Air Namibia gefördert habe, angeblich um Belange der Privatfirma Westair zu stärken.
Und Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah schießt den Vogel ab! Im Parlament behauptet sie, die Schwierigkeiten von Air Namibia hätten in der Apartheids-Zeit begonnen. Soll man solche Ignoranz respektieren oder hält sie ihre Mitbürger für blöd, wenn deutlich belegt ist, dass der Flieger seinerzeit ohne Subvention rentabel war?
Ignoranz feiert fröhliche Urständ. Eberhard Hofmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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