Hungern am Horn von Afrika - eine humanitäre Katastrophe
Der Hunger wütet am Horn von Afrika wie nie zuvor: Im Nordosten des Kontinents spielt sich eine humanitäre Katastrophe ab. Fast elf Millionen Menschen müssen hier um ihr Leben bangen - die blanke Not entvölkert ganze Regionen. An dieser Stelle beleuchten wir die Situation und die Region in drei Teilen (am 27., 28. und 29. Juli).
Nach zwei niederschlagsarmen Regenzeiten vertrocknen die Ernten auf dem Feld. Rinder, Schafe, Ziegen und Kamele verdursten. Allein in Somalia leidet fast die Hälfte der rund acht Millionen Bewohner an Hunger, seit das Land von einer besonders schweren Dürre heimgesucht wurde. Tausende sind schon gestorben, Hunderttausende fliehen vor dem qualvollen Ende.
Insgesamt hungern am Horn von Afrika mehr als elf Millionen Menschen. Nach Angaben des Afrika-Beauftragten der US-Regierung, Johnnie Carson, sind auch in Kenia rund 3,5 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. In Äthiopien brauchen mehr als vier Millionen Menschen Nahrungsmittellieferungen. Doch die größte Tragödie spielt sich in Somalia ab.
Christopher Tidey vom Kinderhilfswerk Unicef berichtet vom Besuch einer Klinik für schwer unterernährte Kinder aus Somalia. "Viele von ihnen sind so schwach, dass sie nicht einmal mehr die Kraft haben, Essen herunterzuschlucken und deshalb intravenös ernährt werden müssen", sagt er. Mühsam werden die Kinder mit einer kalorienreichen Lösung aufgepäppelt. Ernährung per Infusion oder Nasensonde ist ihre einzige Rettung. Denn vielen fehlt sogar die Kraft, um ihren Kopf zu heben.
Täglich erreichen rund 2000 Menschen das Flüchtlingslager Dadaab im Nordosten Kenias. Inzwischen ist es das größte der Welt: 400000 Menschen drängen sich in dem vor 20 Jahren eingerichteten Lager. Gleichzeitig wird in der äthiopischen Region Dolo Ado an einem weiteren Flüchtlingslager gearbeitet. Es liegt fünf Kilometer von der somalischen Grenze und soll fortan weiteren 60000 Hungernden Platz bieten. Trotzdem ist es für Helfer nur schwer zu erreichen: Die Fahrt von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba dauert auf der Schotterstraße fast drei Tage.
Wie viele Menschen den Exodus nicht überleben werden, können weder die Vereinten Nationen (UNO) noch private Hilfswerke abschätzen. Die islamistische Shabab-Miliz in Südsomalia lässt keine Ausländer in ihr Gebiet. Die UNO selbst schätzt den Hilfsbedarf auf über eine Milliarde Dollar. Dennoch flössen die Gelder bisher nur zögerlich: Die Weltwirtschaftskrise habe die Freizügigkeit in den Geberländern stark eingeschränkt, sagen Vertreter deutscher Hilfsorganisationen.
Die Europäische Union hat inzwischen angekündigt, ihre Millionenhilfen für die Hungernden am Horn von Afrika aufzustocken und weitere 88 Millionen Euro für das Katastrophengebiet bereitzustellen. Damit würden sich die Hilfsleistungen der EU für die Region auf fast 160 Millionen Euro summieren.
Das ist viel Geld. Doch dabei darf nicht vergessen werden, dass sich die derzeitige Hungersnot schon seit Monaten abgezeichnet hat: Daten des vor 20 Jahren für die Region eingerichteten Frühwarnsystems zeigten schon im Oktober 2010, dass es fast keinen Regen mehr geben würde. Obwohl schon seit Jahresbeginn Nahrungsmittelreserven in der Region angelegt worden sind, zeigt sich die Welt von der Katastrophe nun überfordert.
Nach zwei niederschlagsarmen Regenzeiten vertrocknen die Ernten auf dem Feld. Rinder, Schafe, Ziegen und Kamele verdursten. Allein in Somalia leidet fast die Hälfte der rund acht Millionen Bewohner an Hunger, seit das Land von einer besonders schweren Dürre heimgesucht wurde. Tausende sind schon gestorben, Hunderttausende fliehen vor dem qualvollen Ende.
Insgesamt hungern am Horn von Afrika mehr als elf Millionen Menschen. Nach Angaben des Afrika-Beauftragten der US-Regierung, Johnnie Carson, sind auch in Kenia rund 3,5 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. In Äthiopien brauchen mehr als vier Millionen Menschen Nahrungsmittellieferungen. Doch die größte Tragödie spielt sich in Somalia ab.
Christopher Tidey vom Kinderhilfswerk Unicef berichtet vom Besuch einer Klinik für schwer unterernährte Kinder aus Somalia. "Viele von ihnen sind so schwach, dass sie nicht einmal mehr die Kraft haben, Essen herunterzuschlucken und deshalb intravenös ernährt werden müssen", sagt er. Mühsam werden die Kinder mit einer kalorienreichen Lösung aufgepäppelt. Ernährung per Infusion oder Nasensonde ist ihre einzige Rettung. Denn vielen fehlt sogar die Kraft, um ihren Kopf zu heben.
Täglich erreichen rund 2000 Menschen das Flüchtlingslager Dadaab im Nordosten Kenias. Inzwischen ist es das größte der Welt: 400000 Menschen drängen sich in dem vor 20 Jahren eingerichteten Lager. Gleichzeitig wird in der äthiopischen Region Dolo Ado an einem weiteren Flüchtlingslager gearbeitet. Es liegt fünf Kilometer von der somalischen Grenze und soll fortan weiteren 60000 Hungernden Platz bieten. Trotzdem ist es für Helfer nur schwer zu erreichen: Die Fahrt von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba dauert auf der Schotterstraße fast drei Tage.
Wie viele Menschen den Exodus nicht überleben werden, können weder die Vereinten Nationen (UNO) noch private Hilfswerke abschätzen. Die islamistische Shabab-Miliz in Südsomalia lässt keine Ausländer in ihr Gebiet. Die UNO selbst schätzt den Hilfsbedarf auf über eine Milliarde Dollar. Dennoch flössen die Gelder bisher nur zögerlich: Die Weltwirtschaftskrise habe die Freizügigkeit in den Geberländern stark eingeschränkt, sagen Vertreter deutscher Hilfsorganisationen.
Die Europäische Union hat inzwischen angekündigt, ihre Millionenhilfen für die Hungernden am Horn von Afrika aufzustocken und weitere 88 Millionen Euro für das Katastrophengebiet bereitzustellen. Damit würden sich die Hilfsleistungen der EU für die Region auf fast 160 Millionen Euro summieren.
Das ist viel Geld. Doch dabei darf nicht vergessen werden, dass sich die derzeitige Hungersnot schon seit Monaten abgezeichnet hat: Daten des vor 20 Jahren für die Region eingerichteten Frühwarnsystems zeigten schon im Oktober 2010, dass es fast keinen Regen mehr geben würde. Obwohl schon seit Jahresbeginn Nahrungsmittelreserven in der Region angelegt worden sind, zeigt sich die Welt von der Katastrophe nun überfordert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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