Historische Verlegenheit
Die namibische Gesellschaft hat große Mühe, Formen sinnvoller Erinnerung an die Vergangenheit zu finden, wodurch Zukunft gestaltet werden kann. Dabei geht es sowohl um die Kolonialgeschichte samt blutiger Konflikte, die Apartheidsära als auch um den Unabhängigkeitskampf und seinen Schattenseiten.
Die Swapo-Regierung ist mit der Errichtung des gigantischen Heldenackers am Südausgang von Windhoek ihrem Bedürfnis heroischer Selbstdarstellung nachgekommen. Die Stadt Windhoek will ebenfalls noch mit einem Unabhängigkeitsdenkmal nachziehen. In der Aussage tonangebener Politiker bei historischen Gedenken (wie am 26. August) und an historischen Stätten ist die "politisch korrekte" Sicht allein auf den Kampf und den Widerstand gegen koloniale Vorherrschaft eingeengt. Was darüber hinaus liegt, kommt selten oder gar nicht zur Geltung.
Deshalb findet auch die Dissidentenbewegung Breaking the Wall of Silence, BWS, weder bei der Regierung noch bei der Swapo Beachtung. Heute vor 14 Jahren war einer der peinlichsten Tage der South West Africa Peoples" Organisation, Swapo, als 155 Überlebende aus dem Strafgefangenenlager der Swapo nach Namibia zurückkehrten, um sich für die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung und zur Unabhängigkeit registrieren zu lassen. Die ursprünglichen Mitglieder der Befreiungsbewegung, später als unzuverlässige Elemente der Swapo ausgestoßen und in Erdlöchern festgehalten, haben sich seit sieben Jahren in der BWS-Bewegung vereint, um von der Swapo als regierende Partei die öffentliche Rehabilitierung und die Befreiung vom pauschalen Vorwurf der Spionage einzufordern. BWS verfügt über eine Liste von Swapo-Mitgliedern, die angeblich von Sicherheitsoffizieren selbiger Swapo gefoltert und ermordet wurden. BWS hat auch schon länger eine namentliche Liste des Sicherheitspersonals der Swapo veröffentlicht, die von noch lebenden Dissidenten identifiziert worden sind. Laut Erklärung des BWS-Vorsitzenden Reinhard Gertze verfolgt die Bewegung keine Vergeltung. Vielmehr möchte die BWS als Organisation ehemaliger Swapo-Häftlinge die Nation dazu aufrufen, die Verbrechen an Namibiern in den "Erdlöchern von Lubango" nicht zu vergessen. Den 4. Juli bezeichnet die Organisation als einen Tag, als Schock und Verlegenheit den politischen Opportunismus der Machthaber konfrontiert haben. Gertze sieht Geschichte als "Leben über die Zeit" an.
Die ehemaligen politischen Gefangenen warten in der Tat nach 14 Jahren immer noch auf eine öffentliche Anhörung, auf Versöhnung und politische Amnestie durch Swapo.
Die Swapo-Regierung ist mit der Errichtung des gigantischen Heldenackers am Südausgang von Windhoek ihrem Bedürfnis heroischer Selbstdarstellung nachgekommen. Die Stadt Windhoek will ebenfalls noch mit einem Unabhängigkeitsdenkmal nachziehen. In der Aussage tonangebener Politiker bei historischen Gedenken (wie am 26. August) und an historischen Stätten ist die "politisch korrekte" Sicht allein auf den Kampf und den Widerstand gegen koloniale Vorherrschaft eingeengt. Was darüber hinaus liegt, kommt selten oder gar nicht zur Geltung.
Deshalb findet auch die Dissidentenbewegung Breaking the Wall of Silence, BWS, weder bei der Regierung noch bei der Swapo Beachtung. Heute vor 14 Jahren war einer der peinlichsten Tage der South West Africa Peoples" Organisation, Swapo, als 155 Überlebende aus dem Strafgefangenenlager der Swapo nach Namibia zurückkehrten, um sich für die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung und zur Unabhängigkeit registrieren zu lassen. Die ursprünglichen Mitglieder der Befreiungsbewegung, später als unzuverlässige Elemente der Swapo ausgestoßen und in Erdlöchern festgehalten, haben sich seit sieben Jahren in der BWS-Bewegung vereint, um von der Swapo als regierende Partei die öffentliche Rehabilitierung und die Befreiung vom pauschalen Vorwurf der Spionage einzufordern. BWS verfügt über eine Liste von Swapo-Mitgliedern, die angeblich von Sicherheitsoffizieren selbiger Swapo gefoltert und ermordet wurden. BWS hat auch schon länger eine namentliche Liste des Sicherheitspersonals der Swapo veröffentlicht, die von noch lebenden Dissidenten identifiziert worden sind. Laut Erklärung des BWS-Vorsitzenden Reinhard Gertze verfolgt die Bewegung keine Vergeltung. Vielmehr möchte die BWS als Organisation ehemaliger Swapo-Häftlinge die Nation dazu aufrufen, die Verbrechen an Namibiern in den "Erdlöchern von Lubango" nicht zu vergessen. Den 4. Juli bezeichnet die Organisation als einen Tag, als Schock und Verlegenheit den politischen Opportunismus der Machthaber konfrontiert haben. Gertze sieht Geschichte als "Leben über die Zeit" an.
Die ehemaligen politischen Gefangenen warten in der Tat nach 14 Jahren immer noch auf eine öffentliche Anhörung, auf Versöhnung und politische Amnestie durch Swapo.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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