Habitat-Zentrum: Forschen für die Zukunft des Wohnens
Das Habitat Research and Development Centre (HRDC) in der Claudius-Kanbowazu-Straße in Katutura nimmt Gestalt an. Wenngleich noch viel zu tun ist, sind die ersten Mieter in bereits fertige Gebäude eingezogen.
Vor zwei Jahren schrieb das Ministerium für Regionalverwaltung und Wohnungsbau als Teil des zweiten nationalen Entwicklungsplans einen Wettbewerb für ein nationales Forschungsinstitut aus. Gewonnen hat diesen die Windhoeker Architektin Nina Maritz. Das Habitat, wie das künftige Forschungszentrum kurzerhand genannt wird, soll nachhaltige Baumaterialien und Konstruktionstechniken erforschen und neue, umweltfreundliche Möglichkeiten des Hausbaus prüfen und praktisch testen. Ein zentrales Informationszentrum für nachhaltiges Bauen mit Bibliothek, Vortragsräumen und Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten wird entstehen.
Dabei wird eine enge Kooperation mit der Windhoeker Universität, dem Polytechnikum, Nichtregierungsorganisationen und Lokalverwaltungen angestrebt.
"60% der Energie weltweit wird für den Häuserbau und deren Unterhalt aufgewendet. Das bedeutet, Häuser tragen auch mit 60% zu den Klimaveränderungen und zum Treibhauseffekt bei", sagt Maritz. Die Gebäude des Habitat-Zentrums wurden und werden auf umweltfreundliche Weise errichtet. Einheimische Materialien genießen Vorrang, um namibische Kapazitäten auszuschöpfen und lange Transportwege zu vermeiden. Alle Materialien sind möglichst naturbelassen. Das heißt, dass wenig Energie bei Herstellung und Transport benötigt wird. Die verwendeten Bauweisen sind arbeitsintensiv, um viele Menschen in Lohn und Brot zu bringen.
So kommen etwa die Lehm-Ziegelsteine einiger Mauern aus Mariental und Otavi. Die Otavi-Steine werden mit Holzkohle aus nicht-heimischen Büschen (z.B. Prosopis) gebrannt. Diese Ziegel sind haltbarer und billiger als vergleichbare Zementsteine. Ein anderes Gebäude wurde aus gepressten, ungebrannten Lehmsteinen gebaut. Die "Hydraform-Blöcke" werden direkt vor Ort aus einer Erdmischung mit geringem Zementanteil hergestellt. Dank ihrer besonderen Form sind weitere Bindemittel, wie etwa Mörtel, unötig. Die daraus gefügten Mauern sind doppelt so dick wie gewöhnlich, was die Gebäude im Sommer kühl und im Winter warm macht.
Generell wird die Verwendung von Zement gering gehalten. Der meiste Zement auf dem Habitat-Gelände findet sich wohl in der Begrenzungsmauer nahe des Eingangs. Hier wurden Trümmersteine in Drahtkörben aufeinander geschichtet. Diese Mauer verdeutlicht ein weiteres Prinzip des Habitat: Recycling. Nebenbei wird die bereits in das Material investierte Energie weiterverwendet. Dieses Prinzip sieht man auch an einer anderen Gebäudemauer verwirklicht. Hier wurden Altreifen mit Draht zusammengehalten und ihr Innenraum mit Erde, der ebenfalls etwas Zement zugefügt wurde, aufgefüllt. Dieses Gebäude wird auch im Sommer sehr kühl sein.
Viele der modernen Teppichböden und Innenraumfarben dünsten lange Zeit giftige Stoffe in die Wohnungen aus. Daher wurde zum Streichen der Innenräume nur Kalkfarbe verwendet.
Vom namibischen Künstler Hercules Viljoen gestaltete Sicherheitstüren aus Altmetall, Schilfrohr, mit Lavendel gemixte Abfall-Schafwolle und Pappe zur Dämmung der Decken sowie Trockentoiletten machen das innovative Bild komplett.
Vor zwei Jahren schrieb das Ministerium für Regionalverwaltung und Wohnungsbau als Teil des zweiten nationalen Entwicklungsplans einen Wettbewerb für ein nationales Forschungsinstitut aus. Gewonnen hat diesen die Windhoeker Architektin Nina Maritz. Das Habitat, wie das künftige Forschungszentrum kurzerhand genannt wird, soll nachhaltige Baumaterialien und Konstruktionstechniken erforschen und neue, umweltfreundliche Möglichkeiten des Hausbaus prüfen und praktisch testen. Ein zentrales Informationszentrum für nachhaltiges Bauen mit Bibliothek, Vortragsräumen und Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten wird entstehen.
Dabei wird eine enge Kooperation mit der Windhoeker Universität, dem Polytechnikum, Nichtregierungsorganisationen und Lokalverwaltungen angestrebt.
"60% der Energie weltweit wird für den Häuserbau und deren Unterhalt aufgewendet. Das bedeutet, Häuser tragen auch mit 60% zu den Klimaveränderungen und zum Treibhauseffekt bei", sagt Maritz. Die Gebäude des Habitat-Zentrums wurden und werden auf umweltfreundliche Weise errichtet. Einheimische Materialien genießen Vorrang, um namibische Kapazitäten auszuschöpfen und lange Transportwege zu vermeiden. Alle Materialien sind möglichst naturbelassen. Das heißt, dass wenig Energie bei Herstellung und Transport benötigt wird. Die verwendeten Bauweisen sind arbeitsintensiv, um viele Menschen in Lohn und Brot zu bringen.
So kommen etwa die Lehm-Ziegelsteine einiger Mauern aus Mariental und Otavi. Die Otavi-Steine werden mit Holzkohle aus nicht-heimischen Büschen (z.B. Prosopis) gebrannt. Diese Ziegel sind haltbarer und billiger als vergleichbare Zementsteine. Ein anderes Gebäude wurde aus gepressten, ungebrannten Lehmsteinen gebaut. Die "Hydraform-Blöcke" werden direkt vor Ort aus einer Erdmischung mit geringem Zementanteil hergestellt. Dank ihrer besonderen Form sind weitere Bindemittel, wie etwa Mörtel, unötig. Die daraus gefügten Mauern sind doppelt so dick wie gewöhnlich, was die Gebäude im Sommer kühl und im Winter warm macht.
Generell wird die Verwendung von Zement gering gehalten. Der meiste Zement auf dem Habitat-Gelände findet sich wohl in der Begrenzungsmauer nahe des Eingangs. Hier wurden Trümmersteine in Drahtkörben aufeinander geschichtet. Diese Mauer verdeutlicht ein weiteres Prinzip des Habitat: Recycling. Nebenbei wird die bereits in das Material investierte Energie weiterverwendet. Dieses Prinzip sieht man auch an einer anderen Gebäudemauer verwirklicht. Hier wurden Altreifen mit Draht zusammengehalten und ihr Innenraum mit Erde, der ebenfalls etwas Zement zugefügt wurde, aufgefüllt. Dieses Gebäude wird auch im Sommer sehr kühl sein.
Viele der modernen Teppichböden und Innenraumfarben dünsten lange Zeit giftige Stoffe in die Wohnungen aus. Daher wurde zum Streichen der Innenräume nur Kalkfarbe verwendet.
Vom namibischen Künstler Hercules Viljoen gestaltete Sicherheitstüren aus Altmetall, Schilfrohr, mit Lavendel gemixte Abfall-Schafwolle und Pappe zur Dämmung der Decken sowie Trockentoiletten machen das innovative Bild komplett.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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