Guter Zeitpunkt zum Schweigen
Game over: Simbabwes Langzeitpräsident Robert Mugabe und die geplante Famlienherrschaft stehen vor dem Aus. Die offizielle Reaktion aus Namibia lässt indes aufhorchen - und den Kopf schütteln. Denn der „sanfte Putsch“ in unserem Nachbarland bedeutet weniger die Furcht vor dem Ende, sondern vielmehr die Hoffnung auf den (Neu-)Beginn der Demokratie.
Dass in Namibia der moralische Zeigefinder gehoben und auf die Verteidigung der demokratische Grundordnung hingewiesen wird, ist unverständlich und regelrecht unverschämt. Jahrelang hat Namibia zugeschaut, wie in Simbabwe demokratische Prinzipien, beispielsweise Eigentums- und Menschenrechte sowie Pressefreiheit, mit Füßen getreten wurden. Wenn Simbabwe eines gelehrt hat, dann das: Demokratie und Diplomatie haben versagt: Wahlen, die AU und die SADC konnten keinen Wandel bringen. Mugabe hat es gut verstanden, durch Gewalt, Einschüchterung und Intrigen an der Macht zu bleiben sowie politische Gegner und deren Anhänger mundtot zu machen. Nebenbei hat er das Land in eine tiefe Krise mit Massenarbeitslosigkeit, Hunger sowie Abschaffung der Währung gestürzt, während er selbst in Saus und Braus gelebt und das Volk weiter gegen imaginäre Feinde aufgewiegelt hat. Angst, Abwanderung und Perspektivlosigkeit waren die Folgen dieser Diktatur.
Zu diesen haarsträubenden Zuständen hat Namibia stets geschwiegen und dem Verbündeten offen oder heimlich treu-doof Beifall geklatscht. Dass das Militär nun den Wandel herbeiführen muss, ist gewiss nicht optimal, aber hier heiligt der Zweck die Mittel. Die Simbabwer haben eine Chance verdient. Genau jetzt wäre es gut, wenn Namibia einfach mal schweigt.
Stefan Fischer
Dass in Namibia der moralische Zeigefinder gehoben und auf die Verteidigung der demokratische Grundordnung hingewiesen wird, ist unverständlich und regelrecht unverschämt. Jahrelang hat Namibia zugeschaut, wie in Simbabwe demokratische Prinzipien, beispielsweise Eigentums- und Menschenrechte sowie Pressefreiheit, mit Füßen getreten wurden. Wenn Simbabwe eines gelehrt hat, dann das: Demokratie und Diplomatie haben versagt: Wahlen, die AU und die SADC konnten keinen Wandel bringen. Mugabe hat es gut verstanden, durch Gewalt, Einschüchterung und Intrigen an der Macht zu bleiben sowie politische Gegner und deren Anhänger mundtot zu machen. Nebenbei hat er das Land in eine tiefe Krise mit Massenarbeitslosigkeit, Hunger sowie Abschaffung der Währung gestürzt, während er selbst in Saus und Braus gelebt und das Volk weiter gegen imaginäre Feinde aufgewiegelt hat. Angst, Abwanderung und Perspektivlosigkeit waren die Folgen dieser Diktatur.
Zu diesen haarsträubenden Zuständen hat Namibia stets geschwiegen und dem Verbündeten offen oder heimlich treu-doof Beifall geklatscht. Dass das Militär nun den Wandel herbeiführen muss, ist gewiss nicht optimal, aber hier heiligt der Zweck die Mittel. Die Simbabwer haben eine Chance verdient. Genau jetzt wäre es gut, wenn Namibia einfach mal schweigt.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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