Gutachten verzögert Verfahren

Windhoek (ms) • Weil sein Verteidiger für ein privat finanziertes Gutachten bisher keinen Sachverständigen verpflichten konnte, wird der seit langem verzögerte Prozess gegen einen des Mordes beschuldigten Angeklagten vermutlich erst im kommenden Jahr beginnen.

Bei der Fortsetzung des Verfahrens gegen den mutmaßlichen Mörder Johny Ryno Diergaardt kündigte dessen Anwalt Boris Isaacks gestern an, er versuche bereits seit Monaten, einen klinischen Psychiater zur Begutachtung seines Mandanten zu engagieren. Da es von diesen Spezialisten nur sehr wenige im Lande gebe, sei er in diesen Bemühungen bisher jedoch nicht erfolgreich gewesen.

Das gewünschte Gutachten, für das eine Schwester seines Mandanten rund 8000 N$ zur Verfügung gestellt habe, sei im Interesse der Wahrheitsfindung und damit eines fairen Prozesses von elementarer Bedeutung, weil sich daran die Frage klären ließe, ob Diergaardt im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und damit schuldfähig gewesen sei, als er am 3. März 2014 seine Freundin Tiffany Tanita Lewin in der gemeinsamen Wohnung in Khomasdal erstochen haben soll.

Obwohl die Suche nach einem Gutachter den Prozessauftakt bereits seit über zwei Jahren verzögert, gewährte Richter Nate Ndauendapo dem Verteidiger eine weitere Vertagung bis Mittwoch, einen solchen zu finden.