Grausame Schlingenstellerei - Abwesende Farmer befördern Wilderei

Ameib/Windhoek (km) - Immer wieder sind Farmen in Namibia von starker Wilderei betroffen. Am meisten unter gehäuften Tötungen leiden Farmen, deren Nachbarfarmen von Nicht-Namibiern bewohnt werden, die die meiste Zeit im Ausland leben. Dieser Umstand wird von Wilderen systematisch ausgenutzt, um Farmgrenzen zu übertreten und einer strafrechtlichen Verfolgung zu entkommen. Ein Beispiel für diese Situation ist die Gästefarm Ameib, die Hagen Denker gehört.

Seit 2015 konnte die Familie Denker bis heute 26 Wilderer verhaften und der Polizei übergeben. Davon standen zwei Personen im Zusammenhang mit Nashornwilderei und drei mit Schlingenstellerei. Der Großteil wildert allerdings nachts mit Hunden, um die Tiere zu stellen, und tötet sie dann mit Speeren. „Man kann die Schlingensteller nur ganz schwer auf frischer Tat fassen. Wir versuchen, die Schlingen zu entfernen, bevor Wild hineingerät“, so Kai-Uwe Denker. Laut diesem verliert die Farm Ameib jährlich etwa 15 Stück Wild, davon etwa zwei Drittel Oryx und ein Drittel Bergzebras. „Das liegt daran, dass die Oryx sich leicht mit Hunden stellen lassen und sehr ausgeprägt auf den Wildwechseln laufen, auf denen die Schlingen gestellt werden.“ Letzteres gilt auch für Bergzebras, die sich allerdings nicht durch Hunde stellen lassen. Anderes Wild sei weniger betroffen, man habe in diesen Jahren zwei Giraffen, ein Nashorn, ein Kudu und ein Springbock verloren. „Nur durch täglichen Einsatz von Wildhütern können wir die Wilderei eindämmen, sonst wären wir genauso leergewildert wie unsere Nachbarfarmen“, so Denker. Ameib hat vier Wildhüter angestellt. Vor allem in der Vollmondphase betreten Wilderer die Farm, oft kann man ihnen jedoch höchstens das illegale Betreten nachweisen, nicht jedoch die Wilderei selbst. Zu gerichtlichen Verurteilungen, deren Strafmaß angemessen sei, komme es daher nur höchst selten, so Denker, und es setze großen logistischen und finanziellen Aufwand voraus.