Golfer und Filmemacher planen Traumfabrik

Das Filmunternehmen Desert Star hat seine Werbekampagne von Oktober vergangenen Jahres für eine geplante Feriensiedlung sowie für die erste von zehn weiteren anvisierten Filmstätten in Namibia fortgesetzt. Direkt am unberührten Nordufer des Oranje und in einem weitläufigen Becken unterhalb des Blydeveracht-Platos soll auf der Farm Komsberg eine namibische Traumfabrik nach dem Muster der Kulissenstätten von Hollywood und Marokko entstehen. Auf den Lageplänen sind die Entwürfe einer Ufersiedlung mit Hotel und über 100 Designer-Chalets eingezeichnet, dazu ein Golfplatz mit 18 Löchern, von dem der Desert-Star-Geschäftsführer Rudolf Marggraaff behauptet, dass es der schönste in ganz Afrika werden soll. Mehrere Filmkulissenstätten gehören auch dazu. Es hängt von interessierten Investoren ab, ob die Pläne verwirklicht werden können oder ob sie Luftschlösser bleiben.
Die Filmlokale sind nach historischen Städten des 1. Jahrhunderts A.D. sowie nach vorhandenen Farmnamen benannt: Jerusalem, Pompei, Ephesus, Caesarea Maritima und Hadrians Villa. Der geplante Golfplatz soll nach den Plänen des professionellen südafrikanischen Golfers Ernie Els entstehen, der derzeit in Kalifornien lebt und zum generellen Briefing vor Ort auf Komsberg und einen Tag später zur Wiederholung der Veranstaltung in Windhoek anwesend war.
Nachdem Desert Star im November vergangenen Jahres den Beginn der ersten Dreharbeiten für den Film "The Messiah" für Juni 2011 angekündigt hatte, hat das Desert- Star-Management am Donnerstag neue Vorhaben angekündigt, denn der erste Anlauf zum Filmen ist gestrichen. Durch den bekannten südafrikanischen Filmregisseur Regardt van den Berg ließ die Geschäftsleitung wissen, dass es jetzt um einen Alternativ-Film, "The Lamb" gehe, der mit einem Aufwand von 150 Mio. N$ "im Jerusalem des 1. Jahrhunderts", also in den Filmkulissen von Komsberg gedreht werden soll, die jedoch noch errichtet werden müssen. "The Messiah" und drei weitere Filme, The Lamb, "The Lion at War" und "Jonah" stehen jedoch im Prospekt, mit dem Desert Star jetzt ein Angebot von 2,5 Millionen Aktien zu einem SA Rand pro Aktie macht. Der Mindestverkauf eines Aktienbündels besteht aus 250000 (Viertelmillion) Aktien.
Am Oranje-Ufer stehen noch keinerlei Strukturen oder Bauten, aber in einem Veranstaltungszelt hatte die Desert- Star-Belegschaft am vergangenen Donnerstag Skizzen und Pläne der Chalets, des Golfplatzes, der Kulissenstätten sowie der künftigen Gliederung des Ufergeländes ausgelegt. Die bisher an der Planung und den ersten Erdbewegungsarbeiten beteiligten Fachleute kamen zu Wort. Der Architekt Dennis Moss von Stellenbosch erläuterte die Bauentwürfe der Anlage, Bau-Unternehmer und Ingenieur Gerhardus Burmeister von Windhoek, der auf dem Plato bei Komsberg einen Flugplatz hergerichtet hat und mit der Bau-Aufsicht beauftrag ist, sprach von einem "weit hergeholten Traum, der möglich ist". Altbotschafterin Tonata Itenga-Emvula aus Windhoek und Vorsitzende des Desert- Star-Vorstands sprach vor dem angereisten Publikum auf Komsberg von "Öffnung der Finanzschleusen", als sie bekannt gab, dass das Unternehmen am 21. Juli mit einem Aktienangebot an die Öffentlichkeit treten werde. Desert Star hat namibische Regierungsstellen informiert. Der Sekretär der Namibischen Filmkommission, Edwin Kanguatjivi, ist Mitglied des Beirates des Unternehmens.
Rudolf Marggraaff, Direktor und Geschäftsführer von Desert Star, erteilte den Rednern im Veranstaltungszelt am Oranje-Ufer das Wort. Laut Lebenslauf im Unternehmensprospekt hat er zwölf Jahre in Hollywood in der Filmindustrie gearbeitet, sich als Unternehmer und Aktienmakler betätigt. Er hat viele namhafte Personen für das Unterfangen mobil gemacht, die nun auf Investoren warten.