Günstlinge und Verworfene

Die Politik von Präsident Nujoma - und damit nachgeordnet seines Ministers für Regional- und Kommunalverwaltung, Joel Kaapanda (vor ihm Dr. Nickey Iyambo) - trägt das Gepräge, dass Swapo-hörige traditionelle Führer zügig und konsequent staatliche Anerkennung erhalten.

Gegner der regierenden Partei in den Reihen traditioneller Chefs haben es nachweislich viel schwerer, im verfassungsmäßig und gesetzlich verankerten Rat der Traditionellen Führer aufgenommen zu werden und damit wenigstens ein mageres Salär zu erhalten. Über die Hälfte der traditionellen Führer hat kein geregeltes Einkommen. Das Negativbeispiel, dass Nujoma den Khoe-San im Westcaprivi seit fünf Jahren konsequent die Anerkennung als eigenständige und bodenständige Gruppe vorenthält, aber dafür den Swapo-hörigen "Overlord" Erwin Mbambo begünstigt, ist zur Genüge bekannt.


Nun kommt aus der Omaheke ein weiteres Beispiel des politischen Favoritentums, bei dem der Dama-Chef Stefanus Gariseb, früher Mitglied der DTA, aber durch bevorzugte Landzuteilung nunmehr Anhänger der Swapo, die Gnade staatlicher Anerkennung erfahren hat. Schon stehen Gegner auf (Frans Goagoseb und sein Gefolge aus dem Umkreis der DTA, CoD und UDF), die dem Chef Gariseb das Amt absprechen wollen.


Die Macht des Präsidenten, die traditionelle Ernennung von Chefs auch entgegen der Empfehlung des Rats Traditioneller Führer zu bestätigen oder eigenmächtig abzulehnen, ist auch zum Stein des Anstoßes unter den Herero geworden.