Gähnende Ankunft in der Heimat
Team Namibia wird am HKIA empfangen: Die Athleten sind müde, aber glücklich
Von Florian Pütz,
Windhoek
Müde aber zufrieden trotteten die Athleten von ihrem Flieger über das Rollfeld in die Ankunftshalle des Hosea Kutaku Flughafens. Tausende Kilometer und ein stundenlanger Flug von der australischen Gold Coast lagen hinter ihnen. Die namibische Sonne und Tänzerinnen in traditionellen Kleidern begrüßten die rund 30 erschöpften Namibier, die von den Commonwealth Spielen heimkehrten und wahrscheinlich einfach nur ihre Ruhe wollten.
Doch Ehre, wem Ehre gebührt: Zur Begrüßung der Athleten hatten sich Regierungsvertreter, Familienangehörige und Arbeitskollegen der Sportler eingefunden. Immerhin hatte Team Namibia an der Gold Coast einen neuen Gold-Rekord aufgestellt: Mit Leichtgewichts-Boxer Jonas Junias und Marathonläuferin Helalia Johannes hielten gleich zwei Sportler das begehrte Edelmetall in die aufblitzenden Kameras.
Ruhig und andächtig war die Stimmung in der Ankunftshalle. Während die anwesenden Minister sowie Junias und Johannes auf bequemen Sesseln Platz nahmen, stellten sich die restlichen Athleten hinter dem Ledermobiliar auf und hörten stehend den Reden der Offiziellen zu - wobei sich der eine oder andere ausgelaugte Sportler ein Gähnen nicht verkneifen konnte.
Die Vize-Ministerin für Sport, Agnes Tjongarero, versuchte vergeblich, die Anwesenden in große Jubelstimmung zu versetzen, ein paar kleine Gesänge und Tanzeinlagen zu Beginn ausgenommen. Dabei war laut Tjongarero „die ganze Armee vor Ort. Wer wird uns denn jetzt verteidigen?“, fragte sie die vielen anwesenden Soldaten und lachte.
Dann überließ sie die Bühne den eigentlichen Protagonisten: den Athleten. „Wir als Mannschaft fühlen uns geehrt und sind begeistert von der großen Begrüßung“, sagte Team-Manager Tjeripo Musutua und holte anschließend alle Athleten nach vorne, um sie vorzustellen. Großen Applaus erhielt vor allem Para-Sprinter Ananias Shikongo. Über 100 Meter hatte 31-Jährige in 11,26 Sekunden im Halbfinale einen neuen Commonwealth-Rekord aufgestellt.
Das größte Interesse galt aber den Gold-Athleten Junias und Johannes, die müde und verhalten nochmals ihre Medaillen zeigten. Der Fluch der guten Tat.
„Eure Leistung gehört nicht nur euch“, sagte Sportminister Erastus Uutoni. „Sie ist für euer Land, für Namibia.“ Eigens für dieses große Willkommen habe die Regierung ein wichtiges Treffen abgesagt, meinte der Politiker. Die Sportler brachen nicht in Jubelstürme aus. Mehrfach wiederholte Uutoni, mit begrenzten Mitteln versuche man, das Beste für Namibias Sport zu erreichen. Das müsse in allen Regionen des Landes geschehen, nicht nur in Städten wie Windhoek oder Swakopmund. „Wenn wir das tun, werden wir noch viel mehr Medaillen gewinnen“, erklärte der Sportminister. „Wir haben hier viele Talente versteckt.“
Helalia Johannes und Jonas Junias dankten anschließend kurz und knapp ihrem größten Unterstützer: Gott. Der habe es schließlich ermöglicht, dass ihr hohes Alter von 37 Jahren kein Nachteil beim Rennen gewesen sei, meinte Johannes mit leiser Stimme. Jonas Junias versprach: „Namibia, du erhebst dich.“
Einen Blick in die Zukunft wagte zum Ende auch der Präsident des namibischen olympischen Komitees, Abner Xoagub. Man müsse das Geld für die Sportförderung effizient und strategisch einsetzen, damit sich viele Athleten für die kommenden Olympischen Spiele in Tokyo 2020 qualifizieren könnten.
Xoagub, Uutoni und alle weiteren Offiziellen werden sich an Taten und nicht an Worten messen lassen müssen. So geht es den Sportlern schließlich auch.
Windhoek
Müde aber zufrieden trotteten die Athleten von ihrem Flieger über das Rollfeld in die Ankunftshalle des Hosea Kutaku Flughafens. Tausende Kilometer und ein stundenlanger Flug von der australischen Gold Coast lagen hinter ihnen. Die namibische Sonne und Tänzerinnen in traditionellen Kleidern begrüßten die rund 30 erschöpften Namibier, die von den Commonwealth Spielen heimkehrten und wahrscheinlich einfach nur ihre Ruhe wollten.
Doch Ehre, wem Ehre gebührt: Zur Begrüßung der Athleten hatten sich Regierungsvertreter, Familienangehörige und Arbeitskollegen der Sportler eingefunden. Immerhin hatte Team Namibia an der Gold Coast einen neuen Gold-Rekord aufgestellt: Mit Leichtgewichts-Boxer Jonas Junias und Marathonläuferin Helalia Johannes hielten gleich zwei Sportler das begehrte Edelmetall in die aufblitzenden Kameras.
Ruhig und andächtig war die Stimmung in der Ankunftshalle. Während die anwesenden Minister sowie Junias und Johannes auf bequemen Sesseln Platz nahmen, stellten sich die restlichen Athleten hinter dem Ledermobiliar auf und hörten stehend den Reden der Offiziellen zu - wobei sich der eine oder andere ausgelaugte Sportler ein Gähnen nicht verkneifen konnte.
Die Vize-Ministerin für Sport, Agnes Tjongarero, versuchte vergeblich, die Anwesenden in große Jubelstimmung zu versetzen, ein paar kleine Gesänge und Tanzeinlagen zu Beginn ausgenommen. Dabei war laut Tjongarero „die ganze Armee vor Ort. Wer wird uns denn jetzt verteidigen?“, fragte sie die vielen anwesenden Soldaten und lachte.
Dann überließ sie die Bühne den eigentlichen Protagonisten: den Athleten. „Wir als Mannschaft fühlen uns geehrt und sind begeistert von der großen Begrüßung“, sagte Team-Manager Tjeripo Musutua und holte anschließend alle Athleten nach vorne, um sie vorzustellen. Großen Applaus erhielt vor allem Para-Sprinter Ananias Shikongo. Über 100 Meter hatte 31-Jährige in 11,26 Sekunden im Halbfinale einen neuen Commonwealth-Rekord aufgestellt.
Das größte Interesse galt aber den Gold-Athleten Junias und Johannes, die müde und verhalten nochmals ihre Medaillen zeigten. Der Fluch der guten Tat.
„Eure Leistung gehört nicht nur euch“, sagte Sportminister Erastus Uutoni. „Sie ist für euer Land, für Namibia.“ Eigens für dieses große Willkommen habe die Regierung ein wichtiges Treffen abgesagt, meinte der Politiker. Die Sportler brachen nicht in Jubelstürme aus. Mehrfach wiederholte Uutoni, mit begrenzten Mitteln versuche man, das Beste für Namibias Sport zu erreichen. Das müsse in allen Regionen des Landes geschehen, nicht nur in Städten wie Windhoek oder Swakopmund. „Wenn wir das tun, werden wir noch viel mehr Medaillen gewinnen“, erklärte der Sportminister. „Wir haben hier viele Talente versteckt.“
Helalia Johannes und Jonas Junias dankten anschließend kurz und knapp ihrem größten Unterstützer: Gott. Der habe es schließlich ermöglicht, dass ihr hohes Alter von 37 Jahren kein Nachteil beim Rennen gewesen sei, meinte Johannes mit leiser Stimme. Jonas Junias versprach: „Namibia, du erhebst dich.“
Einen Blick in die Zukunft wagte zum Ende auch der Präsident des namibischen olympischen Komitees, Abner Xoagub. Man müsse das Geld für die Sportförderung effizient und strategisch einsetzen, damit sich viele Athleten für die kommenden Olympischen Spiele in Tokyo 2020 qualifizieren könnten.
Xoagub, Uutoni und alle weiteren Offiziellen werden sich an Taten und nicht an Worten messen lassen müssen. So geht es den Sportlern schließlich auch.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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