Gekommen, um zu bleiben
"Ich kam nach Windhoek, weil ich noch einmal etwas völlig neues erleben wollte und eine Herausforderung gesucht habe. Heute kann ich sagen, dass ich diese Entscheidung keinen Tag bereut und hier meinen Traumjob gefunden habe", erzählt Magnus Deppe. Seiner früheren Gemeinde in Tornesch im Kreis Pinneberg bei Hamburg war der Abschied sichtlich schwergefallen. Die Gemeinde sei "erschrocken und erstarrt" über den Weggang des beliebten Jugend-Diakon gewesen, schrieb die Lokalzeitung. Drei Jahre Namibia - Magnus Deppe hatte das Inserat vergangenes Jahr im Internet entdeckt und seine Chance genutzt. Seine Erfahrungen aus seinen sieben Jahren in Pinneberg hat er nach Windhoek mitgebracht. "In den Ferien habe ich dort Ausfahrten und Camps für 40 bis 50 Teilnehmer organisiert." Dazu kam die Arbeit mit den Konfirmanden. "Wir haben uns zu Bibellesungen, Puzzel-Nachmittagen und Ausflügen getroffen und Konzerte, Kino- und Disko-Abende organisiert", so der Diakon. Dinge, durch die er als Jugendlicher einst selbst Zugang zu Gott und zur Kirche fand. So hatten Jugendarbeit und Konfirmanden-Aktivitäten in seinem Heimatdorf Etelsen in Niedersachsen Tradition. "Wir hatten dort eine sehr fitte Jugend-Diakonin, die Kindergruppen, Aktivitäten und Konfirmanden-Unterricht organisiert hat." Bereits als 13-jähriger Schüler brachte sich Magnus Deppe in der Gemeinde ein, half wo er konnte. "Meistens habe ich bei der Organisation von Programmen für Kindergruppen mitgemacht oder während der Jugend-Diskos Cola verkauft", erinnert er sich. In der neunten Klasse, kurz vor dem Realschulabschluss absolvierte er schließlich ein Praktikum bei der Jugend-Diakonin, bekam mehr Einblick in ihre Arbeit. Den Berufswunsch Koch zu werden, sollte er in dieser Zeit ablegen. "Ich fühlte mich zum Diakon berufen", sagt er mit fester Stimme. Eine Erzieher- und ein Diakon-Ausbildung folgten. Ab 2003 sollte er für sieben Jahre als Jugend-Diakon in Pinneberg seiner Berufung nachgehen. Bis er im 11. Januar gen Windhoek aufbrach. Der Start fiel ihm leicht. "Ich wurde hier sehr freundlich aufgenommen, habe gleich von Anfang an Herzlichkeit erfahren und viele Einladungen bekommen." Noch wohnt Magnus Deppe in einer Übergangswohnung, demnächst soll er aber sein eigenes Pastorat in Ludwigsdorf beziehen. Losgelegt hat er längst - seine Pläne füllen ein Dutzend Notizblockseiten. Ab 8. März (16.30 - 18 Uhr) soll der "Kids Club" in der Lukaskirche (Reuningstraße, Klein-Windhoek) starten, wo Kinder von sechs bis elf Jahren zum Basteln, Liedersingen und Geschichten-Vorlesen zusammenkommen sollen. Donnerstags soll im Barella-Flat (Barella-Straße) von 17.30 bis 19 Uhr regelmäßig ein Jugendtreff stattfinden. "Wir haben für das Flat einen Kickertisch, eine Musik- und eine Lichtanlage bestellt, damit die Jugendlichen es sich hier gemütlich machen können", erzählt Magnus Deppe. Für eine Sofaspende aus der Gemeinde wäre er nach wie vor dankbar. Interessenten können sich unter der Telefonnummer 081-6108497 bei ihm melden. Auch freut sich der frisch eingetroffene Jugend-Diakon über weitere Anmeldungen für das 49. Landesjugendtreffen vom 19. bis zum 22. März auf Hodygos. Anmeldungen und weitere Infos können die Eltern und Jugendlichen unter der Telefon-Nummer 061-236002 erfragen. Für die Zukunft und für sich persönlich wünscht sich Magnus Deppe neben dem Zuspruch der Gemeinde und den Jugendlichen nur eines: Sein selbst aufgesetztes Motto zu erfüllen. "Einladend sein, ansprechbar sein und da sein." Er ist angekommen.
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Allgemeine Zeitung
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