Geingobs schillernde Neujahrsrede
Zum Jahreswechsel hält das Land kurz den Atem an. Zur Atempause gehört die Neujahrsrede des Staatsoberhaupts. Sein Mandat ist den Wahlen 2019 und deutlich noch einmal seit dem jüngsten Wahlgang 2020 geschrumpft. Hat sich die Fernseh- und Rundfunkredaktion etwas dabei gedacht, als sie die Neujahrsrede mit dem Radio-Jingle nach der Weise „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum ...“ eingeläutet hat? Das war denn auch die einzige festliche Note, die der Ansprache abzugewinnen ist.
Wohlweislich hat der Präsident angesichts der gegenwärtigen Nöte keine Schönfärberei betrieben: die Finanznot - Kürzungen des Betriebshaushalts in einer Höhe, die es seit der Unabhängigkeit noch nie gegeben hat -, wirre Unwägbarkeiten in der Pandemiebekämpfung und die Talsohle der Wirtschaft mit schließenden Unternehmen samt Verlust an Arbeitsstellen.
Nach den rhetorischen Fehltritten, die sich der Prässident im vergangenen Wahlkampf in seiner Doppelrolle als Chef der regierenden Partei geleistet hat, müsste seine Neujahrsrede sein angeschlagenes Image wenigstens bei Hörern bzw. Lesern der kompletten Rede wieder etwas hergestellt haben. Nicht wie ansonsten häufig hat er diesmal keinen abgematteten Eindruck gemacht. Man konnte und kann seinen ermutigenden Aufrufen durchaus folgen. Vom Apparatschik des Wahlkampfs hat er den Akzent wieder auf seine Rolle als Landesvater verschoben.
Dabei unterliegt er allerdings dem begrenzten Zeitfenster seiner Parteigenossen, die beim Größenvergleich von Katastrophen sowie Erfolgen und Durchbrüchen in der jüngeren Geschichte in der Kurzsichtigkeit befangen bleiben, als habe es vor seinem Amtsantritt 1990 keinerlei Erfahrung gegeben. Er spricht von „unsäglichen Herausforderungen“ seiner Präsidentschaft, verliert in diesem Kontext jedoch kein Wörtchen über korrupte ehemalige Minister und Manager, die allesamt aus seiner Partei stammen und dennoch ihre Mitgliedschaft im Politbüro und Zentralkomitee behalten dürfen. Dass die Justiz ihren Verlauf nehmen und die Partei sich reinigen muss, ist von ihm nichts zu hören.
Wohlweislich hat der Präsident angesichts der gegenwärtigen Nöte keine Schönfärberei betrieben: die Finanznot - Kürzungen des Betriebshaushalts in einer Höhe, die es seit der Unabhängigkeit noch nie gegeben hat -, wirre Unwägbarkeiten in der Pandemiebekämpfung und die Talsohle der Wirtschaft mit schließenden Unternehmen samt Verlust an Arbeitsstellen.
Nach den rhetorischen Fehltritten, die sich der Prässident im vergangenen Wahlkampf in seiner Doppelrolle als Chef der regierenden Partei geleistet hat, müsste seine Neujahrsrede sein angeschlagenes Image wenigstens bei Hörern bzw. Lesern der kompletten Rede wieder etwas hergestellt haben. Nicht wie ansonsten häufig hat er diesmal keinen abgematteten Eindruck gemacht. Man konnte und kann seinen ermutigenden Aufrufen durchaus folgen. Vom Apparatschik des Wahlkampfs hat er den Akzent wieder auf seine Rolle als Landesvater verschoben.
Dabei unterliegt er allerdings dem begrenzten Zeitfenster seiner Parteigenossen, die beim Größenvergleich von Katastrophen sowie Erfolgen und Durchbrüchen in der jüngeren Geschichte in der Kurzsichtigkeit befangen bleiben, als habe es vor seinem Amtsantritt 1990 keinerlei Erfahrung gegeben. Er spricht von „unsäglichen Herausforderungen“ seiner Präsidentschaft, verliert in diesem Kontext jedoch kein Wörtchen über korrupte ehemalige Minister und Manager, die allesamt aus seiner Partei stammen und dennoch ihre Mitgliedschaft im Politbüro und Zentralkomitee behalten dürfen. Dass die Justiz ihren Verlauf nehmen und die Partei sich reinigen muss, ist von ihm nichts zu hören.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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