Fritz Jacobs nimmt seinen Hut

Nicht alle gegenseitigen Beschuldigungen können belegt werden, aber Tatsache ist, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Staatsbetriebs Road Construction Company (RCC), Fritz Jacobs, inzwischen seine Kündigung eingereicht hat, so auch seine Ratskollegin Elsie Skrywer.

Das Straßenbauunternehmen war seit einiger Zeit immer wieder in die Schlagzeilen geraten und als zahlungsunfähiges Unternehmen aufgefallen. Der vorige Minister für öffentliche Arbeiten und Transport, Alpheus !Naruseb, hatte bereits im Oktober 2017 festgestellt, dass der finanzielle Verfall der RCC auf historisch-fehlerhaften Verwaltungspraktiken beruhe. Immer wieder versuchte der Aufsichtsrat aus eigener Kraft Lösungen zu finden und auch der Staatsekretär Willem Goeieman geriet einige Male unter Beschuss, da sich die Vergabe von teilweise extrem teuren Projekten widerholt hinterfragen ließ. So viel so, dass die Auftragsvergaben - zuletzt der geplante Flughafenbau - erstens wegen nicht-eingehaltener Förmlichkeiten und zweitens wegen untragbaren Finanzaufwand, rückgängig gemacht wurden.

Als Jacobs unlängst Finanzminister Calle Schlettwein und den mittlerweile eingesetzten Transportminister John Mutorwa vor vollendete Tatsachen stellte und namens der RCC eine Milliarden-schweres Darlehen in China arrangiert hatte, fühlte sich Mutorwa als Vertreter des Staates (alleiniger Aktionär der Firma) verpflichtet Einhalt zu bieten und er drohte den Ratsmitgliedern mit einem Rausschmiss, woraufhin diese eine/r nach dem/der anderen kündigten. Das Kabinett strengt indessen ein Disziplinarverfahren gegen Goeieman an.