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Freispruch für Sadlowski und O'Shann

Swakopmund - "Der Schaden war schon längst behoben worden, daher hatten weder der Staat noch der Nebenkläger Brian Roos Interesse an einer Weiterverhandlung des Tatvorwurfs", sagte der Verteidigungsanwalt Piet Burger von der Kanzlei Kinghorn Associates auf Nachfrage der AZ. Das Verfahren ist daher eingestellt worden, Beide haben den Gerichtssaal als "freie Männer" verlassen dürfen. Auch die Kaution in Höhe von jeweils 1000 Namibia-Dollar ist zurückgezahlt worden.

Norbert Sadlowski und Anthony O'Shann waren im November 2009 von der Polizei verhaftet worden, weil sie auf dem Swakopmunder Flugplatz einen Zaun beschädigt hatten. Dieser Zerstörungswut geht ein jahrelanger Disput am Swakopmunder Flugplatz zwischen der Stadt Swakopmunder als Besitzer des Areals, dem Pächter Brian Roos und den Flugplatznutzern voraus: Die Stadt hatte den Pachtvertrag mit Roos Ende Oktober 2009 auslaufen lassen. Der Unternehmer behauptet jedoch, einen Vertrag bis August 2015 zu besitzen und die Flugplatznutzer werfen dem Pächter grob fahrlässige Vernachlässigung der Infrastruktur vor. Der Auslöser, der zu dieser "schrägen Sache" führte, war dann der Zaun, den Roos zwischen den Flugzeughallen und dem Vorfeld hat errichten lassen.

"Ich wollte am besagten Tag mit meinem Fluglehrer ein paar Flugstunden absolvieren", so O'Shann. Zu dem Zeitpunkt habe er mit seiner Maschine noch den Durchlass der neuen Absperrung problemlos passieren können. In der Luft jedoch habe er dann eine Kurzmitteilung auf seinem Mobiltelefon erhalten, dass angeblich die Polizei auf ihn warte. O'Shann sei informiert worden, er habe sein Flugzeug zwar durch die Absperrung nehmen dürfen, seinen Fluglehrer jedoch nicht, da dieser von dem Pächter ein Flugverbot erteilt bekommen habe. Das für den Abend anberaumte Krisengespräch mit diversen Flugplatznutzern brachte nichts, bis auf den Frust, der dann zu der Zerstörungstat führte.

Sie haben mit dem Einreißen des Zauns auf den derzeit erbärmlichen Zustand des Flugplatz-Areals und die "miesen Machenschaften" des Pächters aufmerksam machen wollen, sagte die Ex-Angeklagten. Dass das Obergericht den Eilantrag der Stadt nicht als dringlich angesehen hatte, sei für Beide unbegreiflich.

Sadlowski äußerte sich zudem enttäuscht über den fehlenden Rückhalt zwischen Piloten, Flugplatznutzern, der Stadt Swakopmund und auch der Geschäftswelt. "Solange wir nicht alle zusammenhalten, wird Roos weiter Katz und Maus mit uns spielen", sagte er. Allerdings sprach er auch sein Bedenken bezüglich des heutigen Rechtssystems aus. "Früher wurde solch eine Missetat per Handschlag aussortiert", sagte er. Heutzutage werde Jeder erst einmal verhaftet und eingesperrt. Erleichtert waren beide Männer, dass es keinen Eintrag im Strafregister gab. Zurück bleibt jedoch das flaue Gefühl, in U-Haft gesessen zu haben, und die Tatsache, dass der Flugplatz-Disput kein Ende nehmen will.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-02

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