Fragwürdiges Engagement
Der erfolgreiche Paralympiker Ananias Shikongo ist zum Gesicht der sozialen Initiative Buy-A-Brick geworden, im Rahmen derer die Standard Bank Wohnungen für benachteiligte Namibier baut. Klingt nach einer Supersache, denn ein so bekannter Sportler, der zudem aus eigener Erfahrung genau weiß, wie sich das Wohnen in klapprigen vier Wänden anfühlt, hat viele Fans und Sympathisanten – und so wird nicht nur die Initiative bekannter, sondern es finden sich auch mehr Abnehmer der Radiergummis, die als symbolische Ziegel verkauft werden und deren Erlös das Projekt ermöglicht. Stimmiges Marketing für soziales Engagement.
Nun gibt es jedoch einen unangenehmen Beigeschmack. Denn die Buy-A-Brick-Initiative hat dem Medaillengewinner auch eine Wohnung finanziert – zu keinem geringeren Wert als 500000 N$. Das ist mehr als ein Drittel der Erlöse, die 2015 durch den Radiergummi-Verkauf zusammenkamen und für die rund 40 Häuser gebaut wurden.
Da kommen Fragen auf, die die Sache in ein zweifelhaftes Licht stellen. Ist es vor diesem Hintergrund glaubhaft, dass Shikongo als Fürsprecher hinter der Initiative steht? Und zieht die Standard Bank ihr so oft betontes soziales Engagement damit nicht in die Lächerlichkeit? Keine Frage: Die Authentizität leidet – sowohl jene des (Pseudo-)Gutmenschen Shikongo, als auch die des Bankhauses. Das schlimmste daran ist, dass nicht nur die eigentlichen Empfänger viel zu kurz kommen, sondern sich auch der eine oder andere Radiergummikäufer nun fragen wird, ob sein Geld wirklich so verwendet wird wie es angepriesen wurde. Und dann wird man auf weitere Unterstützung wohl lieber verzichten.
Nina Cerezo
Nun gibt es jedoch einen unangenehmen Beigeschmack. Denn die Buy-A-Brick-Initiative hat dem Medaillengewinner auch eine Wohnung finanziert – zu keinem geringeren Wert als 500000 N$. Das ist mehr als ein Drittel der Erlöse, die 2015 durch den Radiergummi-Verkauf zusammenkamen und für die rund 40 Häuser gebaut wurden.
Da kommen Fragen auf, die die Sache in ein zweifelhaftes Licht stellen. Ist es vor diesem Hintergrund glaubhaft, dass Shikongo als Fürsprecher hinter der Initiative steht? Und zieht die Standard Bank ihr so oft betontes soziales Engagement damit nicht in die Lächerlichkeit? Keine Frage: Die Authentizität leidet – sowohl jene des (Pseudo-)Gutmenschen Shikongo, als auch die des Bankhauses. Das schlimmste daran ist, dass nicht nur die eigentlichen Empfänger viel zu kurz kommen, sondern sich auch der eine oder andere Radiergummikäufer nun fragen wird, ob sein Geld wirklich so verwendet wird wie es angepriesen wurde. Und dann wird man auf weitere Unterstützung wohl lieber verzichten.
Nina Cerezo
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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