Folgenschweres Schweigen
Die oft indiskutable Auskunftsbereitschaft namibischer Ministerien trägt wesentlich dazu bei, dass in dem von ihnen verursachten Informationsvakuum Gerüchte gedeihen und sich Vermutungen auf sozialen Medien zu Fakten verfestigen.
Jüngstes Beispiel ist die Verwirrung um die angeblich erteilte Abschusserlaubnis für einen Löwen im Hegegebiet Sesfontein, die bereits vor über einer Woche auf einem Internetportal als ausgemachte Sache dargestellt wurde. Der Veröffentlichung folgte ein Sturm der Entrüstung, samt Appell, eine Petition gegen die Trophäenjagd zu unterschreiben.
Die Nachricht vom mutmaßlich beschlossenen Ende des Raubtiers wird tausendfach ungeprüft geteilt und durch die ständige Wiederholung letzter Zweifel an der vermeintlichen Jagdfreigabe beseitigt. Die unbestätigte Meldung verselbstständigt sich, es folgt eine emotional geführte Debatte über Raubbau an der Natur, über kurzfristiges Profitstreben auf Kosten nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen.
Wie reagiert das Ministerium für Umwelt und Tourismus? Gar nicht. Es sieht gelassen zu, wie vermeintliche Umweltschützer Namibia beschimpfen, wie Facebook-Nutzer potenzielle Touristen zum Boykott des Landes aufrufen, wie Einwohner des Hegegebiets zur Zielscheibe von Hasskommentaren werden.
Nach hartnäckigem Nachfragen lässt sich ein Sprecher des Ministeriums schließlich widerwillig die Auskunft entlocken, es liege keine Abschlussgenehmigung vor und eine Presseerklärung sei in Vorbereitung. Bei Redaktionsschluss lag eine solche nicht vor. Gereicht hätte ein Satz in dem die angebliche Erteilung einer Jagdlizenz bestätigt oder dementiert wird.
Marc Springer
Jüngstes Beispiel ist die Verwirrung um die angeblich erteilte Abschusserlaubnis für einen Löwen im Hegegebiet Sesfontein, die bereits vor über einer Woche auf einem Internetportal als ausgemachte Sache dargestellt wurde. Der Veröffentlichung folgte ein Sturm der Entrüstung, samt Appell, eine Petition gegen die Trophäenjagd zu unterschreiben.
Die Nachricht vom mutmaßlich beschlossenen Ende des Raubtiers wird tausendfach ungeprüft geteilt und durch die ständige Wiederholung letzter Zweifel an der vermeintlichen Jagdfreigabe beseitigt. Die unbestätigte Meldung verselbstständigt sich, es folgt eine emotional geführte Debatte über Raubbau an der Natur, über kurzfristiges Profitstreben auf Kosten nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen.
Wie reagiert das Ministerium für Umwelt und Tourismus? Gar nicht. Es sieht gelassen zu, wie vermeintliche Umweltschützer Namibia beschimpfen, wie Facebook-Nutzer potenzielle Touristen zum Boykott des Landes aufrufen, wie Einwohner des Hegegebiets zur Zielscheibe von Hasskommentaren werden.
Nach hartnäckigem Nachfragen lässt sich ein Sprecher des Ministeriums schließlich widerwillig die Auskunft entlocken, es liege keine Abschlussgenehmigung vor und eine Presseerklärung sei in Vorbereitung. Bei Redaktionsschluss lag eine solche nicht vor. Gereicht hätte ein Satz in dem die angebliche Erteilung einer Jagdlizenz bestätigt oder dementiert wird.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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