Finanzwirtschaft trotzt Flaute
Banken & Dienstleister „stabil“ – Haushalte bremsen Verschuldung
Von Clemens von Alten, Windhoek
Im vergangenen Jahr ist die namibische Wirtschaft um 0,8 Prozent geschrumpft, was die „Anfälligkeit in manchen Sektoren erhöht“ habe, erklärte die namibische Zentralbank (Bank of Namibia, BoN) in ihrem aktuellen Bericht zur hiesigen Finanzstabilität, der kürzlich in Windhoek veröffentlicht wurde. „Das namibische Finanzwesen – bestehend aus Banken, sonstigen Finanzinstitutionen und dem Zahlungsverkehrssystem – ist gesund, sicher und robust geblieben“, heißt es. Weder in den Finanzmärkten noch in deren Infrastruktur sei es zu „ungeordneter Funktionsfähigkeit“ gekommen.
Die Leistung im namibischen Bankensektor sei rundum „solide“ gewesen, obwohl sich die „Qualität der Vermögensgegenstände der Konjunkturschwäche entsprechend verschlechtert“ habe. „Finanzfirmen, die keine Banken sind (wie Versicherungen, Pensionsfonds, usw.), sind weiterhin ebenso stabil wie gesund und konnten trotz der wirtschaftlichen Umstände ihr Aktiva ausbauen“, so die Notenbank. Ferner hätten sowohl das Zahlungssystem als auch die damit verbundene Infrastruktur fortwährend „Effizienz und Effektivität“ bewiesen, während „robuste, risikomindernde Maßnahmen“ einen sicheren Zahlungsverkehr ermöglichten. „Das Hauptrisiko geht von der Konjunkturflaute aus, während die meisten anderen Risiken gering oder unverändert geblieben sind“, heißt es.
Banken und Verschuldung
Die Bilanz der Banken (Ende Dezember: 122 Milliarden N$) habe 2017 mit einem Jahreswachstum von 11,1 Prozent abgeschlossen, was leicht über den 10,1 Prozent des Vorjahres liegt. „Das deutet angesichts der Konjunkturlage auf einen stabilen Bankensektor hin“, heißt es in dem Bericht. Allerdings beruhe der Vermögensanstieg vor allem auf „flüssigen Mitteln“ wie staatlichen Wertpapieren und Einlagen, während sich die Kreditvergabe an den Privatsektor deutlich verlangsamt habe – vor allem auf Seiten der Haushalte.
„Die Verschuldung der Haushalte hat aufgrund langsamen Wachstums bei Hypotheken und einem Rückgang der Ratenkrediten stark an Fahrt verloren“, erklärt die Bank of Namibia. Der Schuldenberg der Haushalte sei 2017 um lediglich 6,7 Prozent gewachsen (2016: +9,3%), was 3,9 Prozent weniger Ratenkrediten sowie einer leicht gebremsten Hypotheken-Aufnahme (2016: +8,7%; 2017: +8%) zu verdanken sei. „Das liegt an der Konjunkturschwäche, einer neuen Beleihungsquote bei Hypotheken sowie den jüngst eingeführten Kreditregeln“, so die BoN.
Indes sei 2017 das verfügbare Einkommen in Namibia um 7,8 Prozent gestiegen, was konjunkturbedingt weit unter den 13,3 Prozent Wachstum des Vorjahres liegt. Das Verhältnis zwischen Haushaltsschulden und entbehrlichen Einkommens betrage folglich 83,3 Prozent, was leicht unter dem 2016-Niveau (84,1%) liege, dennoch aber verhältnismäßig hoch sei: In Südafrika betrage diese Verhältnis 71,2 Prozent. Dennoch bedeute ein relativ geringeres Wachstum der Schulden gegenüber dem Einkommen, dass „der auf Verbrauchern lastende finanzielle Druck etwas nachgelassen hat“. Positiv sei, dass im Schnitt die Schuldendienstkosten 15,2 Prozent (2016: 15,5%) des verfügbaren Einkommens ausmachten, was bedeute, dass „weniger als 20 Prozent des Einkommens der Haushalte in die Tilgung von Schulden fließt“.
Die Verschuldung der namibischen Geschäftswelt sei auf 105,2 Mrd. N$ angewachsen und habe somit 2017 mit 12,7 Prozent stärker zugelegt als im Jahr davor (+9,8%). „Das ist vor allem auf einen erheblichen Anstieg bei Auslandsschulden (+18,7%) zurückzuführen, während die Inlandsverschuldung nur geringfügig (+3,7%) angeschwollen ist“, so die Zentralbank, die sich in dieser Hinsicht keine Sorgen macht: „Auslandsschulden setzen den namibischen Bankensektor keinem direkten Risiko aus und sollten auch nicht die Fähigkeit dieser Kreditnehmer beeinträchtigen, ihre Schulden zurückzuzahlen.“
Versicherungen und Co.
Die Vermögensgrundlage sonstiger Finanzinstitutionen habe sich im vergangenen Jahr um starke 18 Prozent (2016: +4,4%) auf 288,9 Mrd. N$ vermehrt, was in erster Linie erhöhter Renditen zuzusprechen sei. „Vor allem die globalen Finanzmärkte haben sich 2017 erholt, was sich positiv auf die Investitionsportfolios dieser namibischen Unternehmen ausgewirkt hat“, erklärt die Zentralbank.
Laut dem Bericht gehen von den 288,9 Mrd. N$ rund 52,9 Prozent auf das Konto der Rentenfonds (2016: 56,1%), 18,7 Prozent langfristige Versicherungen und 16,4 Prozent kollektive Kapitalanlagen. Indes seien Ende vergangenen Jahres 48,3 Prozent in Namibia angelegt gewesen (2016: 53%), 37,3 Prozent in dem gemeinsamen Währungsgebiet (CMA, 2016: 33,6%) und 14,4 Prozent in Übersee (2016: 13,4%).
Im vergangenen Jahr ist die namibische Wirtschaft um 0,8 Prozent geschrumpft, was die „Anfälligkeit in manchen Sektoren erhöht“ habe, erklärte die namibische Zentralbank (Bank of Namibia, BoN) in ihrem aktuellen Bericht zur hiesigen Finanzstabilität, der kürzlich in Windhoek veröffentlicht wurde. „Das namibische Finanzwesen – bestehend aus Banken, sonstigen Finanzinstitutionen und dem Zahlungsverkehrssystem – ist gesund, sicher und robust geblieben“, heißt es. Weder in den Finanzmärkten noch in deren Infrastruktur sei es zu „ungeordneter Funktionsfähigkeit“ gekommen.
Die Leistung im namibischen Bankensektor sei rundum „solide“ gewesen, obwohl sich die „Qualität der Vermögensgegenstände der Konjunkturschwäche entsprechend verschlechtert“ habe. „Finanzfirmen, die keine Banken sind (wie Versicherungen, Pensionsfonds, usw.), sind weiterhin ebenso stabil wie gesund und konnten trotz der wirtschaftlichen Umstände ihr Aktiva ausbauen“, so die Notenbank. Ferner hätten sowohl das Zahlungssystem als auch die damit verbundene Infrastruktur fortwährend „Effizienz und Effektivität“ bewiesen, während „robuste, risikomindernde Maßnahmen“ einen sicheren Zahlungsverkehr ermöglichten. „Das Hauptrisiko geht von der Konjunkturflaute aus, während die meisten anderen Risiken gering oder unverändert geblieben sind“, heißt es.
Banken und Verschuldung
Die Bilanz der Banken (Ende Dezember: 122 Milliarden N$) habe 2017 mit einem Jahreswachstum von 11,1 Prozent abgeschlossen, was leicht über den 10,1 Prozent des Vorjahres liegt. „Das deutet angesichts der Konjunkturlage auf einen stabilen Bankensektor hin“, heißt es in dem Bericht. Allerdings beruhe der Vermögensanstieg vor allem auf „flüssigen Mitteln“ wie staatlichen Wertpapieren und Einlagen, während sich die Kreditvergabe an den Privatsektor deutlich verlangsamt habe – vor allem auf Seiten der Haushalte.
„Die Verschuldung der Haushalte hat aufgrund langsamen Wachstums bei Hypotheken und einem Rückgang der Ratenkrediten stark an Fahrt verloren“, erklärt die Bank of Namibia. Der Schuldenberg der Haushalte sei 2017 um lediglich 6,7 Prozent gewachsen (2016: +9,3%), was 3,9 Prozent weniger Ratenkrediten sowie einer leicht gebremsten Hypotheken-Aufnahme (2016: +8,7%; 2017: +8%) zu verdanken sei. „Das liegt an der Konjunkturschwäche, einer neuen Beleihungsquote bei Hypotheken sowie den jüngst eingeführten Kreditregeln“, so die BoN.
Indes sei 2017 das verfügbare Einkommen in Namibia um 7,8 Prozent gestiegen, was konjunkturbedingt weit unter den 13,3 Prozent Wachstum des Vorjahres liegt. Das Verhältnis zwischen Haushaltsschulden und entbehrlichen Einkommens betrage folglich 83,3 Prozent, was leicht unter dem 2016-Niveau (84,1%) liege, dennoch aber verhältnismäßig hoch sei: In Südafrika betrage diese Verhältnis 71,2 Prozent. Dennoch bedeute ein relativ geringeres Wachstum der Schulden gegenüber dem Einkommen, dass „der auf Verbrauchern lastende finanzielle Druck etwas nachgelassen hat“. Positiv sei, dass im Schnitt die Schuldendienstkosten 15,2 Prozent (2016: 15,5%) des verfügbaren Einkommens ausmachten, was bedeute, dass „weniger als 20 Prozent des Einkommens der Haushalte in die Tilgung von Schulden fließt“.
Die Verschuldung der namibischen Geschäftswelt sei auf 105,2 Mrd. N$ angewachsen und habe somit 2017 mit 12,7 Prozent stärker zugelegt als im Jahr davor (+9,8%). „Das ist vor allem auf einen erheblichen Anstieg bei Auslandsschulden (+18,7%) zurückzuführen, während die Inlandsverschuldung nur geringfügig (+3,7%) angeschwollen ist“, so die Zentralbank, die sich in dieser Hinsicht keine Sorgen macht: „Auslandsschulden setzen den namibischen Bankensektor keinem direkten Risiko aus und sollten auch nicht die Fähigkeit dieser Kreditnehmer beeinträchtigen, ihre Schulden zurückzuzahlen.“
Versicherungen und Co.
Die Vermögensgrundlage sonstiger Finanzinstitutionen habe sich im vergangenen Jahr um starke 18 Prozent (2016: +4,4%) auf 288,9 Mrd. N$ vermehrt, was in erster Linie erhöhter Renditen zuzusprechen sei. „Vor allem die globalen Finanzmärkte haben sich 2017 erholt, was sich positiv auf die Investitionsportfolios dieser namibischen Unternehmen ausgewirkt hat“, erklärt die Zentralbank.
Laut dem Bericht gehen von den 288,9 Mrd. N$ rund 52,9 Prozent auf das Konto der Rentenfonds (2016: 56,1%), 18,7 Prozent langfristige Versicherungen und 16,4 Prozent kollektive Kapitalanlagen. Indes seien Ende vergangenen Jahres 48,3 Prozent in Namibia angelegt gewesen (2016: 53%), 37,3 Prozent in dem gemeinsamen Währungsgebiet (CMA, 2016: 33,6%) und 14,4 Prozent in Übersee (2016: 13,4%).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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