Führungs- und Begräbnisstreit geht weiter

Windhoek - Entgegen der Erwartung vom 4. November, dass die sterblichen Überreste des amtierenden Chefs Peter Nguvauva nach einem Entscheid des Obergerichts zugunsten der Fraktion von Kilus Nguvauva (in Okahandja) bestattet werden könnte, ist der erbitterte Begräbnisstreit erneut im Obergericht gelandet.
Die rivalisierende Fraktion von Chef Keharanjo II Nguvauva hat die ursprünglich für den 6. November anberaumte Beerdigung von Peter Nguvauva durch einen weiteren Eilantrag vor dem Obergericht erneut verhindert. Am 4. November hatte Kilus Nguvauva, der um die Nachfolge der obersten Häuptlingsschaft rivalisierende Halbbruder von Keharanjo Nguvauva, auf den Stufen des Obergerichts die Beerdigung des Onkels der zwei Halbbrüder angekündigt, der am 4. Oktober 2010 verstorben ist. Die Fraktion Keharandjos hat sofort juristische Gegenmaßnahmen ergriffen und nun einen weiteren Eilantrag gestellt, den die Anwälte von Dr. Weder, Kauta & Hoveka gestern im Namen der Senior-Ratsleute Erastus Kahuure und Zebald Tjituka zur Verhandlung vorgelegt haben. Die Beklagten sind unter Anderem die Traditionelle Behörde der Ovambanderu, sowie Kilus Nguvauva. Die Keharanjo/Kahuure-Fraktion ersucht das Gericht, die Beerdigung auf dem Häuptlingsfriedhof der Ovambanderu in Okahandja solange nicht zu gestatten, bis der Nachfolgedisput zwischen den Halbbrüdern Keharanjo und Kilus Nguvauva beigelegt ist. Dieser Disput währt schon über zwei Jahre, seit ihr Vater und oberster Ovambanderu-Chef Munjuku Nguvauva verstorben ist. Sollte das Gericht die Beerdigung tatsächlich von der Klärung der Führungsfrage abhängig machen, müssen die sterblichen Überreste von Peter Nguvauva noch lange über der Erde aufbewahrt werden.