"Führer befiehl - wir folgen dir"
Der Begeisterung folgte nach der Kapitulation die Verzweiflung, als Deutschland sich nach sechs Jahren Krieg geschlagen geben musste. Zeitzeugen dokumentierten zum 60. Jahrestag des Kriegsendes das traurige Kapitel deutscher Geschichte. Und Deutschland stand bis zur letzten Stunde zu seinem Führer. Das ist die wirkliche Schande, an der es nichts zu rütteln und nichts zu vertuschen gibt.
NAPOLA war die Nationalsozialistische Erziehungsanstalt. Dort trat ein Leuchten in die Augen eines jeden jungen Deutschen. Es galt nicht nur als eine Ehre oder besondere Auszeichnung, zu der damaligen Zeit auf diese Eliteschule gehen zu dürfen, es war der Wunsch eines jeden deutschen Jungen. Adolf Hitler einmal die Hand reichen zu dürfen, wer träumte damals nicht davon?
Er, dieser Adolf Hitler, tauchte aus dem Nichts auf, war ein Meister des Ausnutzens der schlechten wirtschaftlichen und politischen Situation in Deutschland. Millionen lagen auf der Straße, waren ohne Arbeit, und das Glück fügte sich ihm. Durch den Bau der Autobahn schaffte er wieder Arbeitsplätze. Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin brachten internationale Anerkennung.
Was wollte er wirklich? Sich die Welt unterwerfen? Schlagworte wie "Volk ohne Raum, Erweiterung nach Osten" ertönten aus den Volksempfängern. Wer brachte diesem Adolf Hitler keine Bewunderung entgegen? Das war schon einmalig, gerade junge Menschen, die Pimpfe, seine Hitlerjungen, folgten ihm blindlings ins Verderben, in den Tod. Der große Diktator beherrschte sie alle. Tausende fielen noch in den letzten Tagen in Berlin, fanden den so genannten Heldentod als Wehrwölfe.
Mit dem Problem Hitler fertig zu werden war nach der Kapitulation nicht einfach. Er galt für Millionen Deutsche als ein Phänomen, als er 1939 als Deutschlands Führer im Zenit seiner Erfolge stand. Aber was dann folgte waren hysterische Lügen. Geblendet von den Blitzkriegen, Polen wurde überfallen, andere europäischen Länder eingenommen, verdrängten viele Deutsche den Gedanken an einen eventuell zu verlierenden Krieg. Heute, nach 60 Jahren, weiß man viel mehr über diesen Adolf Hitler. Der Mann ist entzaubert. Es gibt kein Geheimnis um den "Führer", unzählige Bücher sind geschrieben. Und doch bleibt die Frage: Was war es, das den Deutschen dazu trieb, ihm in den Abgrund zu folgen wie die Kinder im Märchen vom Rattenfänger in Hameln?
Als ich 1945 aus der NAPOLA als Zwölfjähriger in meine Heimatstadt zurückkehrte, brauchte ich viele Jahre, um das Geschehene aufzuarbeiten und es teilweise verstehen zu können. Heute, nach 60 Jahren, verstehe ich allerdings nicht, dass es immer noch Menschen gibt, die Hitlers Ideen anhängen, Rassismus predigen und Gewalttaten begehen. Es liegt immer noch ein Schatten über dem deutschen Volk. Und die Frage wird immer offen bleiben: Werden die Deutschen diesen Adolf Hitler je abschütteln können?
Heinz Krikkis, Swakopmund
NAPOLA war die Nationalsozialistische Erziehungsanstalt. Dort trat ein Leuchten in die Augen eines jeden jungen Deutschen. Es galt nicht nur als eine Ehre oder besondere Auszeichnung, zu der damaligen Zeit auf diese Eliteschule gehen zu dürfen, es war der Wunsch eines jeden deutschen Jungen. Adolf Hitler einmal die Hand reichen zu dürfen, wer träumte damals nicht davon?
Er, dieser Adolf Hitler, tauchte aus dem Nichts auf, war ein Meister des Ausnutzens der schlechten wirtschaftlichen und politischen Situation in Deutschland. Millionen lagen auf der Straße, waren ohne Arbeit, und das Glück fügte sich ihm. Durch den Bau der Autobahn schaffte er wieder Arbeitsplätze. Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin brachten internationale Anerkennung.
Was wollte er wirklich? Sich die Welt unterwerfen? Schlagworte wie "Volk ohne Raum, Erweiterung nach Osten" ertönten aus den Volksempfängern. Wer brachte diesem Adolf Hitler keine Bewunderung entgegen? Das war schon einmalig, gerade junge Menschen, die Pimpfe, seine Hitlerjungen, folgten ihm blindlings ins Verderben, in den Tod. Der große Diktator beherrschte sie alle. Tausende fielen noch in den letzten Tagen in Berlin, fanden den so genannten Heldentod als Wehrwölfe.
Mit dem Problem Hitler fertig zu werden war nach der Kapitulation nicht einfach. Er galt für Millionen Deutsche als ein Phänomen, als er 1939 als Deutschlands Führer im Zenit seiner Erfolge stand. Aber was dann folgte waren hysterische Lügen. Geblendet von den Blitzkriegen, Polen wurde überfallen, andere europäischen Länder eingenommen, verdrängten viele Deutsche den Gedanken an einen eventuell zu verlierenden Krieg. Heute, nach 60 Jahren, weiß man viel mehr über diesen Adolf Hitler. Der Mann ist entzaubert. Es gibt kein Geheimnis um den "Führer", unzählige Bücher sind geschrieben. Und doch bleibt die Frage: Was war es, das den Deutschen dazu trieb, ihm in den Abgrund zu folgen wie die Kinder im Märchen vom Rattenfänger in Hameln?
Als ich 1945 aus der NAPOLA als Zwölfjähriger in meine Heimatstadt zurückkehrte, brauchte ich viele Jahre, um das Geschehene aufzuarbeiten und es teilweise verstehen zu können. Heute, nach 60 Jahren, verstehe ich allerdings nicht, dass es immer noch Menschen gibt, die Hitlers Ideen anhängen, Rassismus predigen und Gewalttaten begehen. Es liegt immer noch ein Schatten über dem deutschen Volk. Und die Frage wird immer offen bleiben: Werden die Deutschen diesen Adolf Hitler je abschütteln können?
Heinz Krikkis, Swakopmund
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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