Farmer müssen umdenken und teilen
Viehzuchtverband will nachhaltige Lösungen finden und zur Änderung beitragen
Von Frank Steffen, Windhoek
Gestern fand die Jahreshauptversammlung des namibischen Viehzuchtverbands LPO in Windhoek unter der Leitung des Verbands-Vorsitzenden Piet Gouws und seinen beiden Beisitzern Harald Marggraff (Betriebsleiter des Namibischen Landwirtschaftsverbands NAU) und JC de Klerk (Exekutivmitglied des Verbands) statt. Dabei kam auch Ryno van der Merwe als Präsident dieses Verbands sowie als Präsident des NAU-Dachverbands zu Wort und machte keinen Hehl aus der Tatsache, dass die fünftägige zweite Landkonferenz der Vorwoche für ihn und seine Kollegen eine seelische Belastung war.
„Es ist wahnsinnig schwer in allen Dingen der Unredlichkeit oder des Eigennutzes beschuldigt zu werden und dabei teilweise regelrecht beschimpft zu werden. Als verschwindende Minderheit mussten wir uns gegenüber einer politisch-emotional aufgeputschten Menge verantworten, die keine Argumente entgegennahm“, erklärte der Farmer. Die „radikalen Ankündigungen der Ex-Präsidenten“, die notfalls eine Verfassungsänderung vorschlugen, damit den Farmern das Land weggenommen werden könne, hätten zu großer Sorge geführt. Diesbezüglich lobte van der Merwe die Staatsanwälte, die einem solchen Argument sofort einen Riegel vorgeschoben hätten. Doch: „Immer wieder wurden wir von Teilnehmern ermahnt, dass wir die Regierung nicht in die Ecke drücken sollen.“ Dabei sei zu beachten, dass nachmaßen die Konferenz fortgeschritten sei, doch einige Teilnehmer einsahen, dass die politisch geladenen Emotionen nicht mit den Realitäten der namibischen Wirtschaftslage und schon gar nicht mit den Voraussetzungen für einen erfolgreichen Landwirtschaftssektor in Einklang gebracht werden können.
Laut van der Merwe habe er keinen Falls den Mut verloren, zumal Präsident Hage Geingob eindeutig erklärt habe, dass die Regierung nicht ohne Weiteres an Artikel 16 der Verfassung, der sich mit dem Recht auf Landbesitz befasst, rütteln werde. „Natürlich brauchte ich jetzt erst einmal neue Puste, aber ich wiederhole, was ich bei bereits der Landkonferenz sagte: ‚Ich bin in diesem Land geboren und gehöre hierher, genau wie alle anderen - ich werde nicht verschwinden.‘ Und die Worte des Präsidenten haben mich beruhigt, denn er versicherte uns, dass wir als Weiße genauso viel Rechte haben wie jeder andere Namibier“, berichtete van der Merwe.
Gleichzeitig warnte er alle Verbandsmitglieder, dass der Präsident tatsächlich ihre Hilfe brauche, wenn er die große Einkommenskluft zwischen Arm und Reich zumindest annähernd schließen wolle. „Noch liegt es an uns, wie wir eine Änderung herbeiführen und dabei braucht jetzt nicht jeder seinen Arbeitern ein paar Hektar abzugeben. Es geht um verbesserte Lebensumstände und einem redlichen Beitrag zur Nahrungsmittelbank, die die Regierung auf die Beine stellen möchte - wir müssen umdenken und teilen“, forderte der Verbandspräsident, der bereits morgen, während des NAU-Kongresses, die ersten Entschlüsse vornehmen möchte. Deswegen erwarte er Ideen und Pläne, denn es bleibe nicht viel Zeit.
Er wolle zur Änderung beitragen, bräuchte dafür aber die Hilfe seiner Kollegen. „Ich weiß, dass wir bereits viel getan haben, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass dies bisher nicht von der breiten Masse erkannt wird. Und es hilft auch nicht zu behaupten, dass wir bereits durch Dürre und Viehverluste, Raubüberfälle und Wilderei sowie Ernteausfälle genügend beitragen. Die Realität verlangt mehr von uns und ich denke unsere Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft“, betonte van der Merwe.
Ärgerlich reagierte van der Merwe indessen auf einzelne Mitglieder oder Farmer, die mit einschlägigen Aussagen und Kommentaren in den elektronischen Medien alles zu Nichte machen würden, was die restliche Farmergemeinschaft mühevoll aufbaue. „Diese teilweise rassistischen und ungerechtfertigten Bemerkungen und Meinungen erscheinen unweigerlich im Netz und dann akzeptieren gerade solche Leute wie die emotionsgeladenen Landkonferenz-Teilnehmer, dass dies die Meinung aller Farmer ist - da wird dann kein Unterschied getroffen!“ erregte sich van der Merwe und forderte die Mitglieder auf, solche Personen zu outen und eines Besseren zu belehren.
Gestern fand die Jahreshauptversammlung des namibischen Viehzuchtverbands LPO in Windhoek unter der Leitung des Verbands-Vorsitzenden Piet Gouws und seinen beiden Beisitzern Harald Marggraff (Betriebsleiter des Namibischen Landwirtschaftsverbands NAU) und JC de Klerk (Exekutivmitglied des Verbands) statt. Dabei kam auch Ryno van der Merwe als Präsident dieses Verbands sowie als Präsident des NAU-Dachverbands zu Wort und machte keinen Hehl aus der Tatsache, dass die fünftägige zweite Landkonferenz der Vorwoche für ihn und seine Kollegen eine seelische Belastung war.
„Es ist wahnsinnig schwer in allen Dingen der Unredlichkeit oder des Eigennutzes beschuldigt zu werden und dabei teilweise regelrecht beschimpft zu werden. Als verschwindende Minderheit mussten wir uns gegenüber einer politisch-emotional aufgeputschten Menge verantworten, die keine Argumente entgegennahm“, erklärte der Farmer. Die „radikalen Ankündigungen der Ex-Präsidenten“, die notfalls eine Verfassungsänderung vorschlugen, damit den Farmern das Land weggenommen werden könne, hätten zu großer Sorge geführt. Diesbezüglich lobte van der Merwe die Staatsanwälte, die einem solchen Argument sofort einen Riegel vorgeschoben hätten. Doch: „Immer wieder wurden wir von Teilnehmern ermahnt, dass wir die Regierung nicht in die Ecke drücken sollen.“ Dabei sei zu beachten, dass nachmaßen die Konferenz fortgeschritten sei, doch einige Teilnehmer einsahen, dass die politisch geladenen Emotionen nicht mit den Realitäten der namibischen Wirtschaftslage und schon gar nicht mit den Voraussetzungen für einen erfolgreichen Landwirtschaftssektor in Einklang gebracht werden können.
Laut van der Merwe habe er keinen Falls den Mut verloren, zumal Präsident Hage Geingob eindeutig erklärt habe, dass die Regierung nicht ohne Weiteres an Artikel 16 der Verfassung, der sich mit dem Recht auf Landbesitz befasst, rütteln werde. „Natürlich brauchte ich jetzt erst einmal neue Puste, aber ich wiederhole, was ich bei bereits der Landkonferenz sagte: ‚Ich bin in diesem Land geboren und gehöre hierher, genau wie alle anderen - ich werde nicht verschwinden.‘ Und die Worte des Präsidenten haben mich beruhigt, denn er versicherte uns, dass wir als Weiße genauso viel Rechte haben wie jeder andere Namibier“, berichtete van der Merwe.
Gleichzeitig warnte er alle Verbandsmitglieder, dass der Präsident tatsächlich ihre Hilfe brauche, wenn er die große Einkommenskluft zwischen Arm und Reich zumindest annähernd schließen wolle. „Noch liegt es an uns, wie wir eine Änderung herbeiführen und dabei braucht jetzt nicht jeder seinen Arbeitern ein paar Hektar abzugeben. Es geht um verbesserte Lebensumstände und einem redlichen Beitrag zur Nahrungsmittelbank, die die Regierung auf die Beine stellen möchte - wir müssen umdenken und teilen“, forderte der Verbandspräsident, der bereits morgen, während des NAU-Kongresses, die ersten Entschlüsse vornehmen möchte. Deswegen erwarte er Ideen und Pläne, denn es bleibe nicht viel Zeit.
Er wolle zur Änderung beitragen, bräuchte dafür aber die Hilfe seiner Kollegen. „Ich weiß, dass wir bereits viel getan haben, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass dies bisher nicht von der breiten Masse erkannt wird. Und es hilft auch nicht zu behaupten, dass wir bereits durch Dürre und Viehverluste, Raubüberfälle und Wilderei sowie Ernteausfälle genügend beitragen. Die Realität verlangt mehr von uns und ich denke unsere Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft“, betonte van der Merwe.
Ärgerlich reagierte van der Merwe indessen auf einzelne Mitglieder oder Farmer, die mit einschlägigen Aussagen und Kommentaren in den elektronischen Medien alles zu Nichte machen würden, was die restliche Farmergemeinschaft mühevoll aufbaue. „Diese teilweise rassistischen und ungerechtfertigten Bemerkungen und Meinungen erscheinen unweigerlich im Netz und dann akzeptieren gerade solche Leute wie die emotionsgeladenen Landkonferenz-Teilnehmer, dass dies die Meinung aller Farmer ist - da wird dann kein Unterschied getroffen!“ erregte sich van der Merwe und forderte die Mitglieder auf, solche Personen zu outen und eines Besseren zu belehren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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