Europa begeht Woche der Klimadiplomatie

Stefan Fischer
Das Pariser Übereinkommen als Meilenstein in Sachen Klimawandel war ein wichtiger Erfolg der internationalen Zusammenarbeit, auf den sowohl die EU als auch Namibia stolz sein können. Der Fortschritt bezüglich der Ratifizierung ist enorm - das Pariser Übereinkommen ist am 4. November letzten Jahres in Bonn, Deutschland, in Kraft getreten und wurde bereits von etwa 150 Ländern ratifiziert.

Die Bedeutung des Übereinkommens wird keinesfalls durch den vor kurzem angekündigten Ausstieg der Vereinigten Staaten von Amerika verringert. Jetzt heißt es für die internationale Gemeinschaft noch enger zusammenrücken: Um das Ziel einer globalen klimabeständigen und emissionsarmen Zukunft zu erreichen, müssen wir uns nun vor allem darauf konzentrieren, unsere Worte in Taten umzusetzen.

Wir sind überzeugt, dass die Herausforderung des Klimawandels uns unzählige Möglichkeiten eröffnet, neue und bessere Wege der Produktion und des Konsum, der Investitionen und des Handels und des Schutzes von Leben, Vermögen und Lebensgrundlagen zum Wohl aller Menschen wie auch des Planeten zu gehen. Um die dringend notwendigen wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen zu erreichen, müssen die Ziele der Emissionsreduzierung, entsprechende Anpassungsstrategien und Pläne der verschiedenen Länder nun in konkrete und umsetzbare Richtlinien und Maßnahmen in allen Bereichen der Wirtschaft münden. Die Absicht allein genügt nicht.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind entschlossen, ihren Beitrag zur Umsetzung des Pariser Übereinkommens sowohl in Europa als auch international vollumfänglich zu leisten. Europa hat und wird weiterhin einen erheblichen finanziellen Beitrag zur Unterstützung von Maßnahmen gegen den Klimawandel in Partnerländern leisten. Allein 2015 betrug die finanzielle Unterstützung 17,6 Milliarden EUR.

In der EU sind wir bestrebt, die nötigen Gesetze und Vorschriften zu erlassen, um das im Übereinkommen für die EU festgelegte Ziel zu erreichen: die Treibhausemissionen bis 2030 um mindestens 40% zu senken. Unsere rechtlichen Maßnahmen betreffen alle Teile der Wirtschaft. Die Energieeffizienz steht hierbei an erster Stelle, genauso wie die Ausweitung der Nutzung von erneuerbaren Energien in der Union.

Wir verstehen die Bedenken, dass Maßnahmen zum Klimawandel Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben können. Allerdings haben wir bisher das Gegenteil beobachtet: Unsere Emissionen sind seit 1990 um 22% gefallen, während das BIP der EU um 50% gewachsen ist. Während dieses Zeitraums wurden neue Arbeitsplätze geschaffen, Unternehmen gegründet, Technologien entwickelt und Wettbewerbsvorteile erzielt, die unsere Wirtschaft gut auf eine klimabeständige, emissionsarme Zukunft vorbereitet haben.

Gleichzeitig investieren wir darin, die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften zu erhöhen: Nach unserer Erfahrung spart jeder Euro, der in Hochwasserschutz investiert wurde, sechs Euro an Schadenskosten. Mit anderem Worten: Investitionen in Schutzmaßnahmen gegen Klimakatastrophen vermindern jetzige und zukünftige Risiken.

Während die EU bereits zwei Jahrzehnte an Erfahrung bei der Etablierung von ehrgeizigen Klimavorschriften gesammelt hat, ist uns bewusst, dass viele unserer Partner hier erst am Anfang stehen. Gerne teilen wir unsere Erfahrungen und arbeiten bereits mit einigen unserer wichtigsten Partner bei der Entwicklung entsprechender Vorschriften eng zusammen.

Neben der Entwicklung von langfristigen Klimastrategien gibt es weitere Maßnahmen, die wir alle dringend ergreifen müssen. In ein paar Monaten, im November, wird sich die internationale Gemeinschaft wieder zur COP23 in Bonn versammeln, um weiter daran zu arbeiten, das politische Übereinkommen von Paris in die Realität umzusetzen.

Nächstes Jahr steht uns ein weiterer Meilenstein bevor: Der sogenannte Facilitative Dialogue 2018 wird die erste Möglichkeit seit Paris sein, unsere gemeinsamen Bemühungen, die globale Erwärmung abzuschwächen, und die konkrete Umsetzung der Versprechungen auf den Prüfstand zu stellen. Dies wird der entscheidende Moment sein, um zu beweisen, dass wir das, was unsere Regierungschefs in Paris beschlossen haben, auch umsetzen können.

Außerdem sind es nicht nur die Regierungen, die Maßnahmen ergreifen. Die globalen Herausforderungen des Klimas sind von noch nie dagewesenem Ausmaß. Unternehmen, Städte und Regionen sowie die Zivilgesellschaft spielen alle eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Wir brauchen ein Mehr an Zusammenarbeit und verbesserte Abstimmung zwischen Regierungen, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und anderen wichtigen Akteuren. Nur wenn wir zusammenarbeiten, werden wir unsere Ziele - und auch die Erwartungen zukünftiger Generationen - erreichen können.

Paris war bereits ein entscheidender Moment im Kampf für den Erhalt unseres Planeten für zukünftige Generationen. Wir müssen diesen Schwung in den nächsten Monaten und Jahren beibehalten, der Lohn ist es wert: Geringere Emissionen, eine bessere Energiesicherung und -effizienz, innovationsgetriebenes Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen, widerstandsfähigere Gesellschaften und eine bessere Umwelt. Es liegt viel Arbeit vor uns. Wir freuen uns auf die Fortführung der Partnerschaft mit Namibia.

Jana Hybaskova, Botschafterin der Delegation der Europäischen Union
Christian Matthias Schlaga, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland
Concha Figuerola, Botschafterin von Spanien
Claire Bodonyi, designierte Botschafterin der Französischen Republik
Isabel Brilhante Pedrosa, Botschafterin von Portugal
Anne Saloranta, Botschafterin von Finnland
Jo Lomas, Hochkommissarin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-05-03

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