Erste Zweifel am Kronzeugen

Der zehnte Staatszeuge im andauernden Caprivi-Prozess wurde gestern von zwei der insgesamt neun Vertreter der Verteidigung vernommen, die erste Zweifel an der Glaubwürdigkeit seiner bisherigen Aussagen geweckt haben.

Windhoek - "Ich behaupte, dass sie als Zeuge in diesem Verfahren auftreten, um sich an den Angeklagten zu rächen, von denen sie zuvor im Flüchtlingslager Dukwe beschuldigt wurden, ein Informant zu sein", sagte Anwalt Jonathan Samukange gestern während dem Kreuzverhör des Zeugen, der zu seinem eigenen Schutz von den Medien nicht identifiziert werden darf.

Damit bezog sich Samukange auf frühere Aussagen des Zeugen, nach denen er von anderen Caprivi-Exilanten in Dukwe beschuldigt worden sei, ein Spion der namibischen Regierung zu sein. Der Zeuge hatte in diesem Zusammenhang erklärt, er habe diese "Verleumdung" mit der Warnung beenden wollen, dass er nach seiner Rückkehr nach Namibia über das Vorhaben berichten werde, den Caprivi vom Rest Namibias abzuspalten.

Angesichts dieser Aussage unterstellte Samukange dem Zeugen, "dass Sie ein nachtragender Mensch sind und sich an jenen, die Sie damals als Verräter bezeichnet haben, rächen wollen, indem Sie diese nun zu Unrecht beschuldigen".

Abgesehen von diesem Motiv für einen möglichen Meineid, versuchte Samukange, der zusammen mit acht weiteren Verteidigern 90 der insgesamt 120 Beschuldigten vertritt, die Glaubwürdigkeit des Zeugen zu erschüttern. So erinnerte er diesen wiederholt an seine frühere Aussage, er habe die Behörden in Botswana belogen, um dort Asyl in dem Flüchtlingslager Dukwe zu erhalten.

Der Zeuge hatte vorher zu Protokoll gegeben, dass er illegal nach Botswana eingewandert sei, nachdem ihm aus Kreisen der Separatisten versprochen wurde, dass er zusammen mit anderen Gesinnungsgenossen in Dukwe militärisch ausgebildet werden würde. Deshalb habe er (der Zeuge) dem UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), sowie Vertretern der Polizei und der Streitkräfte in Botswana erzählt, dass er und andere Einwohner des Caprivi von namibischen Sicherheitskräften eingeschüchtert und drangsaliert würden und er deshalb nach Botswana geflohen sei. Diese "Lüge" war nach Angaben des Zeugen notwendig, um eine Abschiebung nach Namibia zu vermeiden und wie geplant als Asylant nach Dukwe zu gelangen.

Das Geständnis des Zeugen, er habe die Behörden in Botswana belogen, nutzte Samukange dazu, diesen als unglaubwürdig darzustellen. "Sie haben zugegeben, das UNHCR, die Polizei und das Militär in Botswana während ihres sechs Monate dauernden Aufenthalts in Dukwe belogen zu haben", sagte der Verteidiger und fügte hinzu: "Warum sollte das Gericht also jetzt ihren Zeugenaussagen glauben, wenn Sie nach eigenen Angaben zuvor über einen derart langen Zeitraum die Behörden in Botswana belogen haben?"

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Allgemeine Zeitung 2024-05-04

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