Erlässt der Staat Millionenschulden?

Windhoek - Um die Gemeinschaften in den ländlichen Gebieten Namibias zu entlasten, sollen ihnen die Millionenschulden erlassen werden, die durch nicht bezahlte Wasserrechnungen angehäuft wurden. Diesen Vorschlag brachte der DTA-Abgeordnete McHenry Venaani gestern Nachmittag im Parlament ein. Der Antrag wurde zur Beratung in den Fachausschuss weitergeleitet.

Venaani rechnete anhand von Angaben des staatlichen Wasserversorgers NamWater vor, dass sich die Außenstände auf insgesamt rund 155 Millionen Namibia-Dollar summieren würden. In den nördlichen Gebieten würden die Schulden über 38 Mio. N$ betragen und seit mehreren Jahren ausstehend sein, im Gebiet des Brandberges seien gut 48 Mio. N$ an Schulden aufgelaufen und im Osten des Landes stünde ein Schuldenberg von über 68 Mio. N$ zu Buche.

Die betroffenen Gemeinschaften hätten mit Hochwasser und Dürre zu kämpfen, was eine effiziente Bewirtschaftung des Landes erschwere, argumentierte Venaani. Die Abschreibung der Wasserschulden sei deshalb auch ein Schritt, diese Gemeinschaften vor dem Abrutschen in die Armut zu bewahren. Das Thema solle deshalb als "dringende Angelegenheit" betrachtet werden, führte der Oppositionspolitiker aus.