Ergebnis ohne Überraschung
Von Stefan Fischer, Windhoek
Nachdem die Wahlkommission (ECN) bereits am Samstag erste Resultate aus der Regionalwahl vom Freitag veröffentlicht hatte, machte sie gestern um 16 Uhr die Ergebnisse der verbliebenen Wahlkreise bekannt. Zwar haben die Medien nicht die vollständigen Informationen schriftlich erhalten, aber nach den vorliegenden Dokumenten hat die SWAPO mit ihren Kandidaten in 112 von 121 Wahlkreisen die meisten Stimmen erzielt, was einen Anteil von 92,6% bedeutet. Allerdings: In 26 Wahlkreisen standen die SWAPO-Kandidaten bereits zuvor als Sieger fest, weil die Opposition nicht angetreten ist und deshalb dort kein Urnengang stattgefunden hat.
In neun Wahlkreisen hat die SWAPO nicht gewonnen: Aminuis (meiste Stimmen für Nudo), Daures (UDF), Epupa (DTA), Okakarara (Nudo), Omatako (Nudo), Opuwo-Land (DTA), Otjinene (Nudo), Otjombinde (unabhängiger Kandidat) und Rehoboth-Stadt/West (UPM). Nudo-Sprecher Joseph Kauandenge zeigte sich sehr erfreut über das Resultat und den Zugewinn seiner Partei. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Nampa führte er dies auf den Zugewinn von Nudo-Wählern zurück. Er bemängelte indes eine geringe Wahlbeteiligung.
Die ECN-Vorsitzende Notemba Tjipueja begründete die lange Wartezeit auf die letzten Resultate wie folgt: „Die Übertragung, Auditierung und Überprüfung braucht einige Zeit“; sie erwähnte dabei die langen Wege in diesem Land von den Wahllokalen bis zum ECN-Hauptsitz in Windhoek. Die Vorsitzende gratulierte allen gewählten Kandidaten und wünschte ihnen alles Gute. Außerdem dankte sie der gesamten Nation sowie speziell den politischen Partein sowie den anderen Beteiligten für ihre Geduld sowie die friedliche Atmosphäre; diese sei eine Voraussetzung gewesen, „glaubwürdige Wahlen“ durchzuführen, die sie ebenfalls als „erfolgreich“ bezeichnete.
Die Ergebnisse der Kommunalwahl wurden gestern von der ECN nicht bekannt gegeben. Es gebe keine Verpflichtung, diese in der ECN-Zentrale überprüfen zu lassen, deshalb habe man kein Augenmerk darauf gelegt, so Tjipueja. Sie fügte hinzu, dass die Ergebnisse an den Wahllokalen nach deren Schließung ausgehängt worden seien - „dies sind zugleich die endgültigen Ergebnisse“. Aus dem Wahlkreis Swakopmund wurde bekannt, dass auf Kommunalebene die SWAPO gewonnen hat, gefolgt von der UDF und der Bürgervereinigung SRA, die nun auf den Erhalt eines Sitzes im Stadtrat hofft.
Landesweit verlief der Urnengang am Freitag weitgehend reibungslos. In Swakopmund wurden zudem viele Besucher aus dem Inland, vor allem aus Windhoek, sowie eine hohe Zahl Brandungsangler an verschiedenen Stränden registriert. „Der Präsident sollte den Freitag nicht zum Feiertag erklärt haben, denn es sind kaum junge Menschen wählen gegangen. Die machen heute andere Sachen“, sagte der Wahlbeobachter Jochen Neubrech im AZ-Gespräch.
Die Wahlbeteilgung konnte die ECN gestern nicht nennen. Es wird befürchtet, dass diese noch niedriger ist als bei den letzten Wahlen (38,6%).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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