"Entwicklungshilfe ist eine Lebensaufgabe"
Trotz Schulferien hatte sich Ivanna Kriner, die Leiterin des DRC-Schulprojekt und Gemeinschaftszentrums, bereit erklärt, die vier Studentinnen in die ärmlichen Verhältnisse des Swakopmunder Elendsviertel DRC - Democratic Resettlement Community - einzuweisen. Die Ankunft vier neuer "weißer" Gesichter lockte die DRC-Straßenkinder zurück zur "Containerschule". Mitten in der Wellblech- und Papphüttenstadt bahnte sich für Anne Grabenhorst, Jana Gülker, Victoria Stemmler und Katharina Tutka eine ganz eigene Entwicklungshilfe an.
Ihr erster Eindruck: "Ich hätte in Swakopmund Armut und Reichtum nicht so krass und dicht beieinander erwartet", sagt Gülker. Tutka dagegen habe sich irgendwie vorab darauf eingestellt, ein Extrem vorzufinden. Am ersten Tag blickten etwa 15 Kinder neugierig zur Tür herein, doch schon am folgenden Tag suchten knapp 30 Kinder die Alltagsabwechslung. "Wir kennen es nicht, diesen menschlichen Kontakt, das Anfassen und Liebhaben", sagt Grabenhorst. Sie berichtet von ihrem Erlebnis, als die Kinder verzückt, fast ungeduldig und dennoch diszipliniert in einer Reihe standen und darauf warteten, einmal Seifenblasen pusten zu dürfen.
"Sie saugen alles auf, was man mit ihnen macht", berichtet Gülker. So sei ein Malwettbewerb mit Begeisterung ausgeführt worden. "Zu Hause hätten wir den Null-Bock-Gesichtsausdruck geerntet, doch hier wurden wir regelrecht an die Tische oder an den Computer gezerrt." Auffallend auch, wie wichtig diesen Kindern ein Lob sei. "Jede Aufmerksamkeit wird total dankbar und stolz angenommen", bemerkt Stemmler.
Fazit nach einem dreiwöchigen Aufenthalt in Swakopmund: "Entwicklungshilfe, das ist kein Job, das ist eine Lebensaufgabe", versichert Tutka. "Uns sind die Augen geöffnet worden, Erkenntnisse, die wir nun als unsere eigene Entwicklungshilfe mit nach Hause nehmen dürfen", da sind sich alle einig. Eine Unterstützung in Form von Spenden sei fehl am Platz, der Namibier müsse lernen, sich selbst zu helfen.
Nur wie kann dem jungen Menschen eine Weise erklärt werden, "dass sie das, was sie tun, für sich tun?", fragt sich Tutka. Sie berichtet: "Wir sind Hand in Hand durch DRC geführt worden. Einer der Teenager knabberte dabei einen Keks und ließ das Papier achtlos auf den Boden fallen. Als ich ihn daraufhin ansprach, antwortete er, 'Guck dich doch mal um, wir sind im DRC'." Tutka habe dem nichts entgegensetzen können, "stimmt, an jeder Ecke liegt hier ein Müllhaufen." Wie könne an Bewusstsein und Gewissen der Kinder appelliert werden, wenn sie keine Vorbilder haben? Das Quartett kommt zu dem Schluss: "Es fehlt einfach an qualifizierten Leuten." Sie schlagen vor, dass Kinder, die von der Regierung eine Ausbildung erhalten, mindestens zwei Jahre verpflichtet werden sollten, der Regierung bei der Weiterbildung zu helfen. Aber: "Unten abstrampeln und oben nicht mitarbeiten, das braucht Nerven", gesteht Tutka ihre "neue" Auffassung von Beistand in Afrika ein und verweist dabei vorsichtig auf die Korruption und Misswirtschaft in den "oberen Rängen". "Die Regierung sollte die Gelder zur Weiterentwicklung leiten", sagt sie. Würden die Gelder richtig fließen, könnte mit Nachhaltigkeit das Leben selbst in die Hand genommen werden. "Aber wo funktioniert das schon?"
Ihr erster Eindruck: "Ich hätte in Swakopmund Armut und Reichtum nicht so krass und dicht beieinander erwartet", sagt Gülker. Tutka dagegen habe sich irgendwie vorab darauf eingestellt, ein Extrem vorzufinden. Am ersten Tag blickten etwa 15 Kinder neugierig zur Tür herein, doch schon am folgenden Tag suchten knapp 30 Kinder die Alltagsabwechslung. "Wir kennen es nicht, diesen menschlichen Kontakt, das Anfassen und Liebhaben", sagt Grabenhorst. Sie berichtet von ihrem Erlebnis, als die Kinder verzückt, fast ungeduldig und dennoch diszipliniert in einer Reihe standen und darauf warteten, einmal Seifenblasen pusten zu dürfen.
"Sie saugen alles auf, was man mit ihnen macht", berichtet Gülker. So sei ein Malwettbewerb mit Begeisterung ausgeführt worden. "Zu Hause hätten wir den Null-Bock-Gesichtsausdruck geerntet, doch hier wurden wir regelrecht an die Tische oder an den Computer gezerrt." Auffallend auch, wie wichtig diesen Kindern ein Lob sei. "Jede Aufmerksamkeit wird total dankbar und stolz angenommen", bemerkt Stemmler.
Fazit nach einem dreiwöchigen Aufenthalt in Swakopmund: "Entwicklungshilfe, das ist kein Job, das ist eine Lebensaufgabe", versichert Tutka. "Uns sind die Augen geöffnet worden, Erkenntnisse, die wir nun als unsere eigene Entwicklungshilfe mit nach Hause nehmen dürfen", da sind sich alle einig. Eine Unterstützung in Form von Spenden sei fehl am Platz, der Namibier müsse lernen, sich selbst zu helfen.
Nur wie kann dem jungen Menschen eine Weise erklärt werden, "dass sie das, was sie tun, für sich tun?", fragt sich Tutka. Sie berichtet: "Wir sind Hand in Hand durch DRC geführt worden. Einer der Teenager knabberte dabei einen Keks und ließ das Papier achtlos auf den Boden fallen. Als ich ihn daraufhin ansprach, antwortete er, 'Guck dich doch mal um, wir sind im DRC'." Tutka habe dem nichts entgegensetzen können, "stimmt, an jeder Ecke liegt hier ein Müllhaufen." Wie könne an Bewusstsein und Gewissen der Kinder appelliert werden, wenn sie keine Vorbilder haben? Das Quartett kommt zu dem Schluss: "Es fehlt einfach an qualifizierten Leuten." Sie schlagen vor, dass Kinder, die von der Regierung eine Ausbildung erhalten, mindestens zwei Jahre verpflichtet werden sollten, der Regierung bei der Weiterbildung zu helfen. Aber: "Unten abstrampeln und oben nicht mitarbeiten, das braucht Nerven", gesteht Tutka ihre "neue" Auffassung von Beistand in Afrika ein und verweist dabei vorsichtig auf die Korruption und Misswirtschaft in den "oberen Rängen". "Die Regierung sollte die Gelder zur Weiterentwicklung leiten", sagt sie. Würden die Gelder richtig fließen, könnte mit Nachhaltigkeit das Leben selbst in die Hand genommen werden. "Aber wo funktioniert das schon?"
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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