Enge Partnerschaft für Jugend und Frauen
Windhoek (hf) • Seit 15 Jahren engagiert sich die finnische Botschaft im Bereich der Menschenrechte sowie der Förderung der Demokratie und des Rechtsstaats. Jetzt sind noch Bereiche wie „grüne Ökonomie, Arbeitsbeschaffung für die Jugend sowie Existenzgründung“ hinzugekommen. Botschafterin Anne Saloranta hatte gestern drei prominente Empfänger für gezielte Unterstützung in die Diplomatenresidenz geladen, um projektgebundene Beihilfe in Höhe von 321000 Euro, was sich je nach Wechselkurs, der derzeit ziemlich schwankt, auf etwa 4,8 Mio. Namibia-Dollar beläuft.
Saloranta gab gestern bei der Unterzeichnung der Beihilfen und Zuwendung zu verstehen, dass Finnland wie andere Länder Europas vor unerwarteten Herausforderungen stehe, die sich aus dem Flüchtlingsstrom und dessen Auswirkung auf „unsere Politik und Möglichkeiten ergeben“. Vor dieser Kulisse habe die allgemeine Öffentlichkeit das Recht, „deutlich und sichtbar informiert zu werden“, wie sich die Bemühungen/Zuwendungen auf die Entwicklung auswirkten. „Wir möchten unsere namibischen Entwicklungspartner und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen ermutigen, mit uns gemeinsam das Ergebnis der Förder- und Entwicklungsbemühung kritisch zu beurteilen und für die zweckbestimmten Ressourcen Rechenschaft abzulegen.
Vor der Botschafterin sowie vor geladenen Gästen und den Medien haben die Empfänger recht detailliert Zweck und Ziel der verschriebenen Mittel geschildert. Das Polytechnikum wird seine 1,6 Mio. N$ für das RLab (Reconstructed Living Lab) anwenden, ein in anderen Ländern schon erprobtes Konzept, um Jugendliche auch in sozial schwachen Vierteln wie Havana, Katutura, in Berufe zur Selbsthilfe einzuführen. Das Familienwerk „Family of Hope Services“ wird seine 1,35 Mio. N$ über die nächsten zwei Jahre dazu verwenden, sich in informellen Siedlungen um etwa 450 Straßenkinder zu kümmern und um an mehreren Fronten soziale Aufklärung über Kinderrechte und Vorbeuge gegen häusliche Gewalt zu betreiben. Das „Women´s Leadership Centre“ erhält 1,9 Mio. N$ und nimmt sich über die nächsten zwei Jahre vor allem junge Khwe-San-Frauen in Ost-Kavango vor, um sie zu ihren vollen Bürgerrechten zu verhelfen und traditionelle Diskriminierung zu durchbrechen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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