Elfenbeinhandel muss beendet werden
Windhoek/München (AZ) - In immer mehr internationalen Beschlüssen wird die Staatengemeinschaft aufgerufen, den Binnenhandel mit Elfenbein zu verbieten. Als bislang größter Absatzmarkt für legales wie illegales Elfenbein hat die chinesische Regierung jüngst angekündigt, den Elfenbeinhandel bis Jahresende zu verbieten. Bisher wurden bereits Dutzende Geschäfte und Schnitzfabriken geschlossen. Hoffnung gibt auch, dass immer mehr Staaten ihre Elfenbeinlagerbestände vernichten. Vor zwei Wochen zerstörte New York mehr als zwei Tonnen Elfenbein. „Die öffentlichkeitswirksame Zerstörung von Elfenbein ist ein starkes Zeichen gegen Wilderei und Elfenbeinschmuggel. Zugleich ist sie ein Appell an die Konsumenten, den mörderischen Handel nicht zu unterstützen und eine Aufforderung an Regierungen, alles zu tun, um die Elefanten zu retten“, erklärt Daniela Freyer von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife.
In Afrika spielt sich derzeit die schlimmste Wilderei-Krise seit Jahrzehnten ab: In nur sieben Jahren wurden die Bestände der Savannen-Elefanten um ein Drittel dezimiert, etwa 415000 Elefanten leben noch auf dem gesamten Kontinent. Um das Jahr 1900 waren es noch geschätzt zehn Millionen. Zwischen 2009 und 2014 töteten Wilderer alleine in Tansania mehr als 65000 Elefanten, also 60 Prozent des Bestandes. Im benachbarten Mosambik waren es 50 Prozent.
In den vergangenen Jahren haben deshalb mehr als 20 Staaten mit der Zerstörung von Elfenbein ein klares Zeichen gegen Wilderei und Elfenbeinhandel gesetzt. Viele Staaten erkennen inzwischen, welche Risiken Lagerbestände aus beschlagnahmtem Elfenbein für lebende Elefanten bedeuten: Sie halten die Nachfrage der Konsumenten am Leben, befeuern die Spekulation, treiben Schwarzmarktpreise und Korruption in die Höhe. Zudem ist die Bewachung von Elfenbein-Lagerbeständen kostspielig - und häufig ineffizient: Immer wieder findet beschlagnahmtes Elfenbein den Weg auf den Schwarzmarkt. Die bisher größte Zerstörung fand vergangenen April in Kenia statt; dort wurden 105 Tonnen verbrannt.
Pro Wildlife fordert auch Deutschland und die EU auf, dem Beispiel Chinas zu folgen und alle Elfenbeinmärkte zu schließen. Die EU ist mit Abstand der größte Exporteur von Elfenbeinschnitzereien aus angeblich legalem Altbestand nach Hongkong. Von 2006 bis 2015 genehmigten die EU-Staaten die Ausfuhr von mehr als 44000 Elfenbeinschnitzereien und 2242 Stoßzähne - vor allem nach China. Gleichzeitig wurde 2016 in der EU die Rekordmenge von 2,5 Tonnen illegalem Elfenbein beschlagnahmt. 1,2 Tonnen davon stellten die Artenschutzbehörden am Flughafen Berlin Schönefeld und in einer illegalen Schnitzwerkstatt bei Koblenz sicher. Es handelte sich um Stoßzähne und verarbeitetes Elfenbein, das nach Asien exportiert werden sollte. Innerhalb der EU gibt es auch immer wieder illegale Elfenbeinangebote in Auktionshäusern, Geschäften und bei online-Angeboten. Zum 1. Juli erließ die EU ein Exportverbot für unverarbeitetes Elfenbein, vor allem um die Nachfrage in Asien einzudämmen. Die Ausfuhr und Handel mit verarbeiteten Produkten aus angeblichem Altbestand bleiben jedoch weiterhin erlaubt.
Bei der Artenschutzkonferenz im Oktober vergangenen Jahres haben Namibia und Simbabwe beantragt, den Handel mit Elfenbein wieder zu legalisieren. Beide Länder haben gesunde Elefantenpopulationen. Die Länder argumentierten, dass sie die Einnahmen zum Beispiel in Tierschutzprojekte investieren könnten. Der Antrag wurde abgelehnt.
Einige Fakten zum Elfenbeinhandel geben Hoffnung:
- Mehr als 20 Länder haben Elfenbein in den letzten Jahren zerstört; es werden immer mehr.
- China und Hong Kong schließen ihre nationalen Märkte
- Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) und der IUCN World Conservation Congress fordern die Schließung der Elfenbeinmärkte
- Die Vereinten Nationen und G20 erkennen an, dass Wilderei und illegaler Artenhandel ein großes Problem sind und fordern globale Maßnahmen
- Die Elfenbeinpreise in China sind zurück gegangen
Weitere Informationen:
https://www.prowildlife.de/pressemitteilung/rekordmenge-elfenbein-in-hongkong-beschlagnahmt/
https://www.prowildlife.de/pressemitteilung/new-york-setzt-zeichen-gegen-elfenbeinhandel-und-wilderei/
https://www.prowildlife.de/bericht/elfenbeinhandel/
Über Pro Wildlife
Mehr als 23000 Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu bewahren. Dabei ist uns das Überleben der Art in ihrem Lebensraum, aber auch der Schutz des einzelnen Tieres wichtig. Wir wollen bessere Gesetze und wirksame Schutzmaßnahmen für Wildtiere, die zum Beispiel durch Wilderei, Jagd, Tierhandel und Zerstörung der Lebensräume bedroht sind.
In Afrika spielt sich derzeit die schlimmste Wilderei-Krise seit Jahrzehnten ab: In nur sieben Jahren wurden die Bestände der Savannen-Elefanten um ein Drittel dezimiert, etwa 415000 Elefanten leben noch auf dem gesamten Kontinent. Um das Jahr 1900 waren es noch geschätzt zehn Millionen. Zwischen 2009 und 2014 töteten Wilderer alleine in Tansania mehr als 65000 Elefanten, also 60 Prozent des Bestandes. Im benachbarten Mosambik waren es 50 Prozent.
In den vergangenen Jahren haben deshalb mehr als 20 Staaten mit der Zerstörung von Elfenbein ein klares Zeichen gegen Wilderei und Elfenbeinhandel gesetzt. Viele Staaten erkennen inzwischen, welche Risiken Lagerbestände aus beschlagnahmtem Elfenbein für lebende Elefanten bedeuten: Sie halten die Nachfrage der Konsumenten am Leben, befeuern die Spekulation, treiben Schwarzmarktpreise und Korruption in die Höhe. Zudem ist die Bewachung von Elfenbein-Lagerbeständen kostspielig - und häufig ineffizient: Immer wieder findet beschlagnahmtes Elfenbein den Weg auf den Schwarzmarkt. Die bisher größte Zerstörung fand vergangenen April in Kenia statt; dort wurden 105 Tonnen verbrannt.
Pro Wildlife fordert auch Deutschland und die EU auf, dem Beispiel Chinas zu folgen und alle Elfenbeinmärkte zu schließen. Die EU ist mit Abstand der größte Exporteur von Elfenbeinschnitzereien aus angeblich legalem Altbestand nach Hongkong. Von 2006 bis 2015 genehmigten die EU-Staaten die Ausfuhr von mehr als 44000 Elfenbeinschnitzereien und 2242 Stoßzähne - vor allem nach China. Gleichzeitig wurde 2016 in der EU die Rekordmenge von 2,5 Tonnen illegalem Elfenbein beschlagnahmt. 1,2 Tonnen davon stellten die Artenschutzbehörden am Flughafen Berlin Schönefeld und in einer illegalen Schnitzwerkstatt bei Koblenz sicher. Es handelte sich um Stoßzähne und verarbeitetes Elfenbein, das nach Asien exportiert werden sollte. Innerhalb der EU gibt es auch immer wieder illegale Elfenbeinangebote in Auktionshäusern, Geschäften und bei online-Angeboten. Zum 1. Juli erließ die EU ein Exportverbot für unverarbeitetes Elfenbein, vor allem um die Nachfrage in Asien einzudämmen. Die Ausfuhr und Handel mit verarbeiteten Produkten aus angeblichem Altbestand bleiben jedoch weiterhin erlaubt.
Bei der Artenschutzkonferenz im Oktober vergangenen Jahres haben Namibia und Simbabwe beantragt, den Handel mit Elfenbein wieder zu legalisieren. Beide Länder haben gesunde Elefantenpopulationen. Die Länder argumentierten, dass sie die Einnahmen zum Beispiel in Tierschutzprojekte investieren könnten. Der Antrag wurde abgelehnt.
Einige Fakten zum Elfenbeinhandel geben Hoffnung:
- Mehr als 20 Länder haben Elfenbein in den letzten Jahren zerstört; es werden immer mehr.
- China und Hong Kong schließen ihre nationalen Märkte
- Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) und der IUCN World Conservation Congress fordern die Schließung der Elfenbeinmärkte
- Die Vereinten Nationen und G20 erkennen an, dass Wilderei und illegaler Artenhandel ein großes Problem sind und fordern globale Maßnahmen
- Die Elfenbeinpreise in China sind zurück gegangen
Weitere Informationen:
https://www.prowildlife.de/pressemitteilung/rekordmenge-elfenbein-in-hongkong-beschlagnahmt/
https://www.prowildlife.de/pressemitteilung/new-york-setzt-zeichen-gegen-elfenbeinhandel-und-wilderei/
https://www.prowildlife.de/bericht/elfenbeinhandel/
Über Pro Wildlife
Mehr als 23000 Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu bewahren. Dabei ist uns das Überleben der Art in ihrem Lebensraum, aber auch der Schutz des einzelnen Tieres wichtig. Wir wollen bessere Gesetze und wirksame Schutzmaßnahmen für Wildtiere, die zum Beispiel durch Wilderei, Jagd, Tierhandel und Zerstörung der Lebensräume bedroht sind.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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