Elefanten-Dung - ein tierisches Souvenir

Bei einem Ferienworkshop für Kinder, der sich mit dem Thema Recycling beschäftigte, kam Regina auf die Idee, Elefantendung zu verarbeiten. "Das war eine lustige Geschichte, weil der Vater eines Jungen, ein Tierarzt, meinte, ich würde sogar noch aus Sch... etwas herstellen können. Am folgenden Tag hatte ich einen Sack Elefantendung vor meiner Tür", erzählt Regina lachend.
Im Durchmesser sind diese Kugeln zirka 15 Zentimeter und haben eine grobe Struktur. Die Farbe variiert zwischen rot- und dunkelbraun bis hellbraun. Sie sind das Stoffwechsel-Endprodukt von riesigen grauen Tieren und haben entgegen vieler Erwartungen einen neutralen Geruch.

Das liegt vor allem daran, dass Elefanten sehr grobe, pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, die viel Zellulose enthält. Sie vertilgen dabei täglich 150 bis 200 Kilogramm, da sie nur kleine Mengen verdauen können und den Rest unverdaut wieder ausscheiden. Elefanten-Dung-Papier enthält unzählige Fress-Spuren: Busch- und Grasfasern, Akazienrinde, Saat, Blätterstiele sowie Salz und Mineralien.
Jack experimentierte dann solange mit dem nicht alltäglichen Rohstoff, bis er eine Möglichkeit gefunden hatte, daraus Papier herzustellen. Dabei benötigt man getrocknetem Kot, Zeitungspapier und Wasser. Alle anderen wohlgemerkt natürlichen "Zutaten" sind sein Geheimrezept. Zulieferer für die tierischen Kugeln waren zunächst Elefanten, die auf einer Farm im Norden leben, die wiederum Freunden der Lamberts gehört. "Heute bringt mir jeder Elefantenmist mit, der dazu die Gelegenheit hat", erzählt Regina. Keine alltägliche Sache, aus diesem Naturprodukt etwas herzustellen, was nicht nur schön aussieht, sondern auch noch verwendbar ist. Anfänglich war das entstandene Produkt noch sehr grob und dick, aber durch verbesserte Techniken hat Jack ein Papier entwickelt, das sogar für einen handelsüblichen Drucker benutzt werden kann. "Aus einer großen Mistkugel lassen sich zirka 20 Seiten Papier herstellen. "Wir haben auch schon versucht, das Papier einzufärben, aber das gefällt mir nicht, erzählt Regina, die den kreativen Part inne hat.
Regina und Jack Lambert arbeiten unter dem Namen Magical Elephant Creations seit nunmehr fast sieben Jahren mit diesem Material und was daraus entsteht, lässt sich nicht nur sehen, sondern auch beschreiben. Die Produktpalette reichte anfangs von der Gestaltung von Postkarten, über Einbände für Telefon-, Notiz- und Adressbüchern bis hin zu laminierten Sets und vielem mehr. Heute stellt Regine mit ihrem Angestellten sogar Vasen, Bilderrahmen oder Weihnachtsschmuck aus Elefantendung her. "Mit meinem Mitarbeiter Jannie Gideon habe ich auch einen absoluten Glücksgriff gemacht. Er ist selbst sehr ideenreich und eine große Unterstützung", ist Regina begeistert. Mit verschiedenen Materialien wie Leder und Straußeneiern, aber auch Stachelschweinborsten ergänzt Regina ihre tierischen Souvenirs.

Nachdem Regina und ihr Mann anfangs zu Hause der Produkte herstellten, hat die Namibierin seit nunmehr fünf Jahren ein kleines Geschäft in der Parsival-Straße 1 gegenüber von Ferreiras. "Mittlerweile haben wir viele Stammkunden, die regelmäßig Dinge bestellen. Dabei handelt es sich meist um Firmen, die für ihr Corporate Identity bestimmte Sachen suchen. "Und dann entwerfen wir auch Dinge, die nichts mit Elefanten zu tun haben, wie Papier mit Perlhühnern oder Käfern.
Magical Elephant Creations beliefert außerdem Blumengeschäfte, Buch- und Souvenirläden, Lodges und fertigt selbstverständlich auch auf private Nachfrage an.
Auch auf verschiedenen Messen waren die Lamberts mit ihren Produkten vertreten "Die Resonanz war groß. Auch wenn viele wegen des vermuteten Geruchs anfänglich skeptisch waren, konnten wir fast den gesamten Bestand verkaufen. Und wir haben von den Besuchern viele Anregungen und Tipps für neue Ideen bekommen."

Mehr Infos und Bestellungen unter: Regina und Jack Lambert, Tel./Fax: 061-223784 oder E-Mail: [email protected]