Einmal mit der African Twin nach Afrika
Wenn in Europa die kalte, nasse Jahreszeit beginnt, dann sehnt sich so mancher nach Sonne pur. Also, nichts wie ab nach Namibia. Da wird zwar dann von einer "Regenzeit" gesprochen, doch wie wortwörtlich dieser Ausdruck genommen werden muss, durften in diesem Jahr einige Weltenbummler erleben.
Zwölf unternehmungslustige Offroad- bzw. Enduro-begeisterte Motorradfahrer vom Verein "Freunde der Africa Twin" hatten sich am 15. Januar am Zoll im Walvis Bayer Hafen eingefunden. Im Container standen elf startklare Honda-Africa-Twin für eine Abenteuerfahrt durch das Land bereit.
Der Verein "Freunde der Africa Twin" hat allein in der Bundesrepublik geschätzte 250 Mitglieder, die sich in regelmäßigen Abständen zu gemeinsamen Ausfahrten mit ihrer Honda treffen. Im vergangenen Jahr war bei einem der Zusammenkünfte das Bedürfnis nach einem weiteren Ausflug geboren worden. "Einmal mit der Africa Twin nach Afrika", habe es geheißen. Zwölf Mitglieder sagten begeistert zu und entschieden sich, wegen der stabilen politischen Lage, für Namibia.
Gemeinsam war die Gruppe angereist, doch in Walvis Bay trennten sich dann ihre Wege. "Jeder für sich, je nach Lust und Laune und dem Fahrkönnen", lautete die Devise. Andrea Erdmann, Mario Salvatori und Dirk Hoppe hatten sich als ein Team zusammengetan. Während ein Teil der Gruppe sich für das Campen entschied, wollten die drei auf luxuriöse Art Land und Leute kennenlernen und hatten ihre Unterkunft auf Lodges und Gästefarmen gebucht.
"Als wir in Walvis Bay ankamen, stand schon der Zöllner da und hat auf uns gewartet", berichtet Erdmann. "Es klappte mit der Einfuhr unserer Motorräder perfekt", fügt Hoppe hinzu.
Dafür sei die Ankunft am internationalen Hosea-Kutako-Flughafen alles andere als freundlich und einladend gewesen. "Die Beamten sollten wirklich mehr Ausbildung in Höflichkeit erhalten", so Hoppe, "schließlich vermittelt sie den ersten Eindruck von Namibia".
Die Fahrt über Stock und Stein begann jedoch nicht gleich. Salvatori hatte es erwischt, er musste mit einer schweren Erkältung für eine Woche in Swakopmund das Bett hüten. Trotz der miesen, gesundheitlichen Lage könne er dennoch nur Positives berichten: "Die Ärzte und auch das Cottage Mediclinic Krankenhaus in Swakopmund haben mich super betreut". Ebenso schwärmte das Trio vom Swakopmunder Gästehaus Veronikas BB von Nicki und Hans-Jürgen Sauer. "Das ist wirklich zu empfehlen", so Hoppe, "generell ist es unglaublich, wie familiär wir überall aufgenommen wurden".
Da Namibia für sie Neuland war, wollten sie es langsamer angehen lassen, "schließlich wollte wir ja Land und Leute kennenlernen und keine Dakar-Ralley absolvieren". Dennoch hatten sie sich oft mit der Distanz verschätzt.
Die Fahrt führte über Solitäre nach Sesriem, Maltahöhe, Mariental bis zu Anib Lodge. "Zum Fisch-River-Canyon haben wir es leider nicht mehr geschafft", sagte Erdmann, "es fehlte uns die eine Woche Krankenurlaub".
Von Süden ging es dann in Richtung Norden und in den Regen hinein. "Mit dem Motorrad durch Sandlöcher und ausgewaschenen Flussbetten zu fahren, das ist gar nicht so einfach, aber ganz besonders schwierig und ermüdend wurden im Norden die Fahrten durch die vielen Schlammlöcher", sagt Erdmann, "es schüttete mitunter aus allen Wolken und die Straße bewegte sich, da hatte ich ganz schön Respekt".
"Andrea war von der gesamten Gruppe die einzige Frau, die selbst gefahren ist", so Salvatori, "und sie hat sich wacker geschlagen". Dennoch habe es Zeiten gegeben, wo sie recht erschöpft am Wegrand saß, weil sie einfach nicht mehr weiterkonnte.
"Ich saß mit meiner Regenjacke am Rand der Schotterstraße mitten im Matsch, habe dort ausgeharrt und die Männer weiterfahren lassen", erzählt Andrea Erdmann. Plötzlich sei ihr ein Auto mit ziemlicher Geschwindigkeit entgegengekommen. "Steve von der Hobatere Lodge saß am Steuer, daneben Dirk", so Erdmann, "sie wollten mich holen, bevor es die Löwen tun". Da sei ihr zum ersten Mal bewusst richtig mulmig geworden.
Weniger dramatisch doch ebenso aufregend sei die Begegnung mit einer Giraffe gewesen. Auch hier habe sie die beiden Männer vorfahren lassen und während sie - im inzwischen zur Standardausrüstung gehörenden Regencape - am Wegrand verschnaufte, lugte plötzlich hinter einem Baum ein Giraffenhals hervor. "Es stellte sich heraus, dass sie zahm war und zur Lodge gehörte", so Erdmann, "ich konnte sie sogar streicheln, welch ein Erlebnis."
Besonders angetan war das Trio auch von "der Liebe zum Detail" mit denen sie überrascht wurden. "Wenn wir auf einer Gästefarm eine Rundfahrt machten und zu einem Picknick eingeladen wurden, dann wurde immer eine Tischdecke auf den Klapptisch gelegt", schwärmt Salvatori. "Und es gab immer eine Schüssel mit Wasser zum Händewaschen", ergänzt Hoppe. Er will seine Eindrücke unter dem Motto "Lebe deinen Traum" jetzt im Forum der Africa-Twin-Internetseite (www.africatwin.de) wiedergeben. "Mach was du möchtest und mache es jetzt", sagt er. Beim nächsten Motorradtreffen in der Bundesrepublik planen die drei zudem einen Lichtbildvortrag. "Wir kommen wieder, dann vielleicht nicht unbedingt zur Regenzeit, obwohl es trotz der vielen Niederschläge einmalig schön war", so Hoppe, "dann wählen wir mehr Gästefarmen". Der Grund: "Auf den Farmen, die wir besucht haben, sind wir so herzlich aufgenommen worden", sagt Salvatori, "es ist persönlicher als auf einer Lodge und wir wollen ja die Familien kennenlernen". Auf der Suche nach geeigneten Unterkünften hatte das Trio "Trummis Liste" von Wendula Dahle und Wolfang Leyerer zur Hand, eine Reisebroschüre, die über 1200 Unterkünfte in Namibia enthält.
Zwölf unternehmungslustige Offroad- bzw. Enduro-begeisterte Motorradfahrer vom Verein "Freunde der Africa Twin" hatten sich am 15. Januar am Zoll im Walvis Bayer Hafen eingefunden. Im Container standen elf startklare Honda-Africa-Twin für eine Abenteuerfahrt durch das Land bereit.
Der Verein "Freunde der Africa Twin" hat allein in der Bundesrepublik geschätzte 250 Mitglieder, die sich in regelmäßigen Abständen zu gemeinsamen Ausfahrten mit ihrer Honda treffen. Im vergangenen Jahr war bei einem der Zusammenkünfte das Bedürfnis nach einem weiteren Ausflug geboren worden. "Einmal mit der Africa Twin nach Afrika", habe es geheißen. Zwölf Mitglieder sagten begeistert zu und entschieden sich, wegen der stabilen politischen Lage, für Namibia.
Gemeinsam war die Gruppe angereist, doch in Walvis Bay trennten sich dann ihre Wege. "Jeder für sich, je nach Lust und Laune und dem Fahrkönnen", lautete die Devise. Andrea Erdmann, Mario Salvatori und Dirk Hoppe hatten sich als ein Team zusammengetan. Während ein Teil der Gruppe sich für das Campen entschied, wollten die drei auf luxuriöse Art Land und Leute kennenlernen und hatten ihre Unterkunft auf Lodges und Gästefarmen gebucht.
"Als wir in Walvis Bay ankamen, stand schon der Zöllner da und hat auf uns gewartet", berichtet Erdmann. "Es klappte mit der Einfuhr unserer Motorräder perfekt", fügt Hoppe hinzu.
Dafür sei die Ankunft am internationalen Hosea-Kutako-Flughafen alles andere als freundlich und einladend gewesen. "Die Beamten sollten wirklich mehr Ausbildung in Höflichkeit erhalten", so Hoppe, "schließlich vermittelt sie den ersten Eindruck von Namibia".
Die Fahrt über Stock und Stein begann jedoch nicht gleich. Salvatori hatte es erwischt, er musste mit einer schweren Erkältung für eine Woche in Swakopmund das Bett hüten. Trotz der miesen, gesundheitlichen Lage könne er dennoch nur Positives berichten: "Die Ärzte und auch das Cottage Mediclinic Krankenhaus in Swakopmund haben mich super betreut". Ebenso schwärmte das Trio vom Swakopmunder Gästehaus Veronikas BB von Nicki und Hans-Jürgen Sauer. "Das ist wirklich zu empfehlen", so Hoppe, "generell ist es unglaublich, wie familiär wir überall aufgenommen wurden".
Da Namibia für sie Neuland war, wollten sie es langsamer angehen lassen, "schließlich wollte wir ja Land und Leute kennenlernen und keine Dakar-Ralley absolvieren". Dennoch hatten sie sich oft mit der Distanz verschätzt.
Die Fahrt führte über Solitäre nach Sesriem, Maltahöhe, Mariental bis zu Anib Lodge. "Zum Fisch-River-Canyon haben wir es leider nicht mehr geschafft", sagte Erdmann, "es fehlte uns die eine Woche Krankenurlaub".
Von Süden ging es dann in Richtung Norden und in den Regen hinein. "Mit dem Motorrad durch Sandlöcher und ausgewaschenen Flussbetten zu fahren, das ist gar nicht so einfach, aber ganz besonders schwierig und ermüdend wurden im Norden die Fahrten durch die vielen Schlammlöcher", sagt Erdmann, "es schüttete mitunter aus allen Wolken und die Straße bewegte sich, da hatte ich ganz schön Respekt".
"Andrea war von der gesamten Gruppe die einzige Frau, die selbst gefahren ist", so Salvatori, "und sie hat sich wacker geschlagen". Dennoch habe es Zeiten gegeben, wo sie recht erschöpft am Wegrand saß, weil sie einfach nicht mehr weiterkonnte.
"Ich saß mit meiner Regenjacke am Rand der Schotterstraße mitten im Matsch, habe dort ausgeharrt und die Männer weiterfahren lassen", erzählt Andrea Erdmann. Plötzlich sei ihr ein Auto mit ziemlicher Geschwindigkeit entgegengekommen. "Steve von der Hobatere Lodge saß am Steuer, daneben Dirk", so Erdmann, "sie wollten mich holen, bevor es die Löwen tun". Da sei ihr zum ersten Mal bewusst richtig mulmig geworden.
Weniger dramatisch doch ebenso aufregend sei die Begegnung mit einer Giraffe gewesen. Auch hier habe sie die beiden Männer vorfahren lassen und während sie - im inzwischen zur Standardausrüstung gehörenden Regencape - am Wegrand verschnaufte, lugte plötzlich hinter einem Baum ein Giraffenhals hervor. "Es stellte sich heraus, dass sie zahm war und zur Lodge gehörte", so Erdmann, "ich konnte sie sogar streicheln, welch ein Erlebnis."
Besonders angetan war das Trio auch von "der Liebe zum Detail" mit denen sie überrascht wurden. "Wenn wir auf einer Gästefarm eine Rundfahrt machten und zu einem Picknick eingeladen wurden, dann wurde immer eine Tischdecke auf den Klapptisch gelegt", schwärmt Salvatori. "Und es gab immer eine Schüssel mit Wasser zum Händewaschen", ergänzt Hoppe. Er will seine Eindrücke unter dem Motto "Lebe deinen Traum" jetzt im Forum der Africa-Twin-Internetseite (www.africatwin.de) wiedergeben. "Mach was du möchtest und mache es jetzt", sagt er. Beim nächsten Motorradtreffen in der Bundesrepublik planen die drei zudem einen Lichtbildvortrag. "Wir kommen wieder, dann vielleicht nicht unbedingt zur Regenzeit, obwohl es trotz der vielen Niederschläge einmalig schön war", so Hoppe, "dann wählen wir mehr Gästefarmen". Der Grund: "Auf den Farmen, die wir besucht haben, sind wir so herzlich aufgenommen worden", sagt Salvatori, "es ist persönlicher als auf einer Lodge und wir wollen ja die Familien kennenlernen". Auf der Suche nach geeigneten Unterkünften hatte das Trio "Trummis Liste" von Wendula Dahle und Wolfang Leyerer zur Hand, eine Reisebroschüre, die über 1200 Unterkünfte in Namibia enthält.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen