Eine Stimme für uns Deutschnamibier
Betr. Leserbrief „Ein Rohr ist kein Rohr“ (AZ 30.11.2018)
Mit großem Interesse habe ich den Leserbrief von Dr. Andreas Vogt in der Freitagsausgabe der AZ (30.November d.J.) gelesen - und ich möchte Herrn Dr. Vogt widersprechen.
Er weist - durchaus berechtigt - einige Gefahren auf, die einem „Sprachrohr“ für Deutschnamibier drohen könnten, aber er unterschätzt dabei die Chancen, die sich uns böten.
Tatsache ist, dass unserer Regierung Ansprechpartner aus der deutschsprachigen Gemeinschaft fehlen, wenn sie deren Meinung und Urteil richtig einzuschätzen versucht. So musste sie eine Delegation erst zusammenstellen, als der vormalige Vizepräsident Dr Nicky Iyambo die Stimmen und Meinungen von Deutschnamibiern zur Wiedergutmachung für Herero und Nama eruieren wollte.
Ebenso stellte sich Anfang 2018 eine kleine Delegation zu Dr: Zed Ngavirue, dem Unterhändler der namibischen Regierung, zusammen, um der Sorge der Deutschnamibier über anhaltende verbale Drohungen von Seiten einiger Herero Ausdruck zu verleihen. Dr. Ngavirue drückte im Verlauf des Treffens sein Bedauern darüber aus, dass es keine Ansprechpartner aus der deutschsprachigen Gemeinschaft gibt und nannte uns „a tribe without a chief“.
Da wäre es doch nützlich für uns, wenn es eine Organisation gäbe, die durchaus auch „Sprachrohr“ sein könnte. Eine Organisation, die sich im Namen der Deutschnamibier wehrt, wenn wir angegriffen werden, die zu Gesprächen mit Gruppierungen aus dem In- und Ausland bereitsteht, die echt namibisch ist und dies auch bleiben soll.
Sicherlich, der „Deutsche Bund“ und auch die IG existieren nicht mehr, aber sie haben doch viel Positives erreicht!
Dr. Vogt stellt die Frage, was aus der IG geworden sei, und die ist leicht zu beantworten - nach der Unabhängigkeit sah sie ihre Ziele erreicht und gestaltete sich selbst zu einer kulturellen „Namibisch-Deutschen Stiftung“ um - der NaDS. Die hat - unter anderem - 15 Jahre lang das Goethe-Zentrum geführt und vor fünf Jahren erfolgreich Lobby-Arbeit geleistet, um das notorisch unterfinanzierte Zentrum zu einem Goethe Institut umzugestalten.
Gerade in jüngster Zeit wird die NaDs von ganz unterschiedlichen Seiten aufgefordert, das Vakuum zu füllen, das nach dem Wegfallen der IG entstanden ist. Nach dem Lauterwerden der verbalen Angriffe von Seiten einer Herero-Gruppierung entschloss sich die NaDS Anfang 2018, eine Pressemitteilung herauszugeben, um sich im Namen der Deutschnamibier zu wehren. Dieser Vorstoß hat in der deutschsprachigen Gemeinschaft großen positiven Widerhall gefunden.
Gerade organisiert die NaDs sich und ihre Aufgaben neu: sie hat ein Kooperationsabkommen mit dem ASC Göttingen unterzeichnet, mit dem dieser große Sportverband (auch in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund) mit seiner Entsendung von Freiwilligen aus Deutschland, die in Namibia Sportunterricht anbieten, sein Engagement bekräftigt. Im Rahmen der NEEEF-Symposien waren wir ebenfalls vertreten, und es existiert ein NaDs-Preis, der den „Namibian Childrens Book Award“ unterstützt.
So könnte tatsächlich eine Organisation entstehen, die uns Deutschnamibier vertritt - dort, wo unsere Meinung gefragt ist: in wirtschaftlichen, politischen oder kulturellen Belangen.
Gleichzeitig kann sie Ansprechpartner sein, für namibische wie für ausländische Gesprächspartner. Die NaDS könnte eine Stimme der Deutschnamibier werden - wahrscheinlich nicht die einzige, aber doch eine wichtige.
Sicherlich - nicht ein Jeder wird immer und zu jeder Zeit seinen eigenen Standpunkt vertreten sehen, aber Meinungsvielfalt würde den Diskurs in jedem Fall beleben. Im NaDs-Vorstand wird genau diese Frage derzeit diskutiert, und Ihre Meinung, die Meinung der AZ-Leser, interessiert uns sehr: soll sich die Namibisch-Deutsche Stiftung zu einem Sprachrohr, zu einer Stimme der Deutschnamibier umgestalten?
Vielleicht möchten sie uns Ihre Meinung dazu mitteilen, unter [email protected].
Benita Herma, Mitglied des NaDs-Vorstandes
Er weist - durchaus berechtigt - einige Gefahren auf, die einem „Sprachrohr“ für Deutschnamibier drohen könnten, aber er unterschätzt dabei die Chancen, die sich uns böten.
Tatsache ist, dass unserer Regierung Ansprechpartner aus der deutschsprachigen Gemeinschaft fehlen, wenn sie deren Meinung und Urteil richtig einzuschätzen versucht. So musste sie eine Delegation erst zusammenstellen, als der vormalige Vizepräsident Dr Nicky Iyambo die Stimmen und Meinungen von Deutschnamibiern zur Wiedergutmachung für Herero und Nama eruieren wollte.
Ebenso stellte sich Anfang 2018 eine kleine Delegation zu Dr: Zed Ngavirue, dem Unterhändler der namibischen Regierung, zusammen, um der Sorge der Deutschnamibier über anhaltende verbale Drohungen von Seiten einiger Herero Ausdruck zu verleihen. Dr. Ngavirue drückte im Verlauf des Treffens sein Bedauern darüber aus, dass es keine Ansprechpartner aus der deutschsprachigen Gemeinschaft gibt und nannte uns „a tribe without a chief“.
Da wäre es doch nützlich für uns, wenn es eine Organisation gäbe, die durchaus auch „Sprachrohr“ sein könnte. Eine Organisation, die sich im Namen der Deutschnamibier wehrt, wenn wir angegriffen werden, die zu Gesprächen mit Gruppierungen aus dem In- und Ausland bereitsteht, die echt namibisch ist und dies auch bleiben soll.
Sicherlich, der „Deutsche Bund“ und auch die IG existieren nicht mehr, aber sie haben doch viel Positives erreicht!
Dr. Vogt stellt die Frage, was aus der IG geworden sei, und die ist leicht zu beantworten - nach der Unabhängigkeit sah sie ihre Ziele erreicht und gestaltete sich selbst zu einer kulturellen „Namibisch-Deutschen Stiftung“ um - der NaDS. Die hat - unter anderem - 15 Jahre lang das Goethe-Zentrum geführt und vor fünf Jahren erfolgreich Lobby-Arbeit geleistet, um das notorisch unterfinanzierte Zentrum zu einem Goethe Institut umzugestalten.
Gerade in jüngster Zeit wird die NaDs von ganz unterschiedlichen Seiten aufgefordert, das Vakuum zu füllen, das nach dem Wegfallen der IG entstanden ist. Nach dem Lauterwerden der verbalen Angriffe von Seiten einer Herero-Gruppierung entschloss sich die NaDS Anfang 2018, eine Pressemitteilung herauszugeben, um sich im Namen der Deutschnamibier zu wehren. Dieser Vorstoß hat in der deutschsprachigen Gemeinschaft großen positiven Widerhall gefunden.
Gerade organisiert die NaDs sich und ihre Aufgaben neu: sie hat ein Kooperationsabkommen mit dem ASC Göttingen unterzeichnet, mit dem dieser große Sportverband (auch in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund) mit seiner Entsendung von Freiwilligen aus Deutschland, die in Namibia Sportunterricht anbieten, sein Engagement bekräftigt. Im Rahmen der NEEEF-Symposien waren wir ebenfalls vertreten, und es existiert ein NaDs-Preis, der den „Namibian Childrens Book Award“ unterstützt.
So könnte tatsächlich eine Organisation entstehen, die uns Deutschnamibier vertritt - dort, wo unsere Meinung gefragt ist: in wirtschaftlichen, politischen oder kulturellen Belangen.
Gleichzeitig kann sie Ansprechpartner sein, für namibische wie für ausländische Gesprächspartner. Die NaDS könnte eine Stimme der Deutschnamibier werden - wahrscheinlich nicht die einzige, aber doch eine wichtige.
Sicherlich - nicht ein Jeder wird immer und zu jeder Zeit seinen eigenen Standpunkt vertreten sehen, aber Meinungsvielfalt würde den Diskurs in jedem Fall beleben. Im NaDs-Vorstand wird genau diese Frage derzeit diskutiert, und Ihre Meinung, die Meinung der AZ-Leser, interessiert uns sehr: soll sich die Namibisch-Deutsche Stiftung zu einem Sprachrohr, zu einer Stimme der Deutschnamibier umgestalten?
Vielleicht möchten sie uns Ihre Meinung dazu mitteilen, unter [email protected].
Benita Herma, Mitglied des NaDs-Vorstandes
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen