Eine schwierige Gratwanderung
„Kein Zutritt ohne Genehmigung. Unbefugte werden verfolgt“, heißt es in fett gedruckten Buchstaben auf den Warnschildern entlang der mit Stacheldraht versehenen Grenze zum Diamanten-Sperrgebiet. Dahinter liegt das „verbotene Land“, das Übriggebliebene aus einer Geschichtsepoche, die so schnell sie aufgeblüht war, wieder vorrüberging. Das einstige strahlende Funkenmeer am Boden ließ etliche Glücksritter im Sand graben und versprach schnellen Reichtum – und hinterließ schließlich Geisterstädte, die nun in diese märchenhafte Welt eintauchen lassen, in der die Unberührtheit fast schon surreale Kulissen für Fotografien bietet. Zuhause sind in den verlassenen Städten nur noch Springböcke, Oryx und Hyänen.
Kaum an einem anderen Ort in Namibia stehen die Besucher einer Touristenstätte so sehr unter kritischer Beobachtung wie hier. Nichts darf mitgenommen werden, bücken und im Sand graben wirkt besonders verdächtig, bei der Ausfahrt sind Kontrollen möglich. Und sowieso ist ein Besuch des insgesamt rund 26000 Quadratkilometer großen Gebiets nur im Rahmen einer geführten Tour möglich. Genau das hat das ehemalige Glanzland über Jahrzehnte geschützt, hat es vor Vandalismus bewahrt und davor, verdreckt und vermüllt zu werden. Das Diamantenland als Juwel – auch nach seiner Blüte.
Der extreme Schutzstatus des Sperrgebiets soll nun gelockert werden, indem seine Grenzen verschoben und im Tsau-//Khaeb-Nationalpark Entwicklungsprojekte „für ein besseres Management“ und Besucher realisiert werden. Außer Frage steht, dass dies den Tourismus fördern wird und außer Frage steht auch, wie wichtig dieser für das gesamte Land ist. Doch wächst damit auch die Gefahr, das mystische Dasein des Ortes zu verbannen und den Zauber (ein Stück weit) sterben zu lassen. Ein schmaler Grat, auf den sich das Umweltministerium mit seinem Vorhaben begibt. Ein Grat für und wider das Land. Und ein Grat, der die Feinfühligkeit wie sie einst von den Diamantensammlern verlangt wurde, im Hier und Jetzt fordert.
Nina Cerezo
Kaum an einem anderen Ort in Namibia stehen die Besucher einer Touristenstätte so sehr unter kritischer Beobachtung wie hier. Nichts darf mitgenommen werden, bücken und im Sand graben wirkt besonders verdächtig, bei der Ausfahrt sind Kontrollen möglich. Und sowieso ist ein Besuch des insgesamt rund 26000 Quadratkilometer großen Gebiets nur im Rahmen einer geführten Tour möglich. Genau das hat das ehemalige Glanzland über Jahrzehnte geschützt, hat es vor Vandalismus bewahrt und davor, verdreckt und vermüllt zu werden. Das Diamantenland als Juwel – auch nach seiner Blüte.
Der extreme Schutzstatus des Sperrgebiets soll nun gelockert werden, indem seine Grenzen verschoben und im Tsau-//Khaeb-Nationalpark Entwicklungsprojekte „für ein besseres Management“ und Besucher realisiert werden. Außer Frage steht, dass dies den Tourismus fördern wird und außer Frage steht auch, wie wichtig dieser für das gesamte Land ist. Doch wächst damit auch die Gefahr, das mystische Dasein des Ortes zu verbannen und den Zauber (ein Stück weit) sterben zu lassen. Ein schmaler Grat, auf den sich das Umweltministerium mit seinem Vorhaben begibt. Ein Grat für und wider das Land. Und ein Grat, der die Feinfühligkeit wie sie einst von den Diamantensammlern verlangt wurde, im Hier und Jetzt fordert.
Nina Cerezo
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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