Eine Schule des
Was zunächst als "noch ein schnell zusammengeflicktes Altschülerwerk" aussieht, stellt sich als gründlich recherchiertes sozialkritisches Profil der Südengemeinschaft zwischen Tses, Berseba und Keetmanshoop heraus:
"Remembering St. Therese" von Christian Williams. Verlag: Out of Africa (Pty) Ltd. - 2003. ISBN 99916-22-88-8. Unverbindlicher Richtpreis : N$ 70.
Dieser kleine broschürte Band (72 Seiten) geht von der Geschichte der katholisch betreuten, aber auch vom Staat beeinflussten Oberschule St. Therese aus, die mehrere Jahre nach ihrer Gründung 1964 die einzige für "Nicht-Weiße" im Süden des Landes war. Der Autor ist im Jahre 2000 über das WorldTeach Volunteer- Programm nach Namibia gekommen und hat zwei Jahre auf Tses Englisch unterrichtet.
Aus seiner Erfahrung ist eine Magister-These geworden, die mit dokumentarischen Fotos und Landkarten der Apartheidsära versehen nun zu einem Sozialprofil sowohl der Altschüler als auch der näheren Nama-Gemeinschaft geworden ist. Ihm war aufgefallen, dass viele ehemalige Schüler von St. Therese weit über das ländliche und abgeschiedene Armutsmilieu hinausgewachsen sind, darunter zum Beispiel der heutige Regionalgouverneur von Karas, Stephanus Goliath, sowie der Politiker Asser Kapere.
Der Leser erfährt die Diskriminierung, der die Nama während der Apartheid ausgesetzt waren. So wurden die Nama mit den Bantu auf der untersten Stufe der Apartheidsskala eingestuft, auf der die Weißen an der Spitze und die Baster und Farbigen in der Mitte standen. Namalehrer wurden vom Staat niedriger entlöhnt als die Lehrkräfte aus den Bevölkerungsgruppen der Baster und Farbigen.
Viele politisch aktivierte Abgänger von St. Therese schlossen sich in den 80er Jahren im Exil dem Unabhängigkeitskampf an. Eine größere Zahl wurde von der Swapo jedoch unter dem "Spionageverdacht" in die Erdlöcher von Lubango gesteckt, darunter auch Altschülerin Bience Gawanas, heute Ombudsfrau.
Williams wundert sich, dass die Altschüler, die St Therese viel zu verdanken haben, sich so wenig um ihre Schule kümmern und sie nicht unterstützen.
"Remembering St. Therese" von Christian Williams. Verlag: Out of Africa (Pty) Ltd. - 2003. ISBN 99916-22-88-8. Unverbindlicher Richtpreis : N$ 70.
Dieser kleine broschürte Band (72 Seiten) geht von der Geschichte der katholisch betreuten, aber auch vom Staat beeinflussten Oberschule St. Therese aus, die mehrere Jahre nach ihrer Gründung 1964 die einzige für "Nicht-Weiße" im Süden des Landes war. Der Autor ist im Jahre 2000 über das WorldTeach Volunteer- Programm nach Namibia gekommen und hat zwei Jahre auf Tses Englisch unterrichtet.
Aus seiner Erfahrung ist eine Magister-These geworden, die mit dokumentarischen Fotos und Landkarten der Apartheidsära versehen nun zu einem Sozialprofil sowohl der Altschüler als auch der näheren Nama-Gemeinschaft geworden ist. Ihm war aufgefallen, dass viele ehemalige Schüler von St. Therese weit über das ländliche und abgeschiedene Armutsmilieu hinausgewachsen sind, darunter zum Beispiel der heutige Regionalgouverneur von Karas, Stephanus Goliath, sowie der Politiker Asser Kapere.
Der Leser erfährt die Diskriminierung, der die Nama während der Apartheid ausgesetzt waren. So wurden die Nama mit den Bantu auf der untersten Stufe der Apartheidsskala eingestuft, auf der die Weißen an der Spitze und die Baster und Farbigen in der Mitte standen. Namalehrer wurden vom Staat niedriger entlöhnt als die Lehrkräfte aus den Bevölkerungsgruppen der Baster und Farbigen.
Viele politisch aktivierte Abgänger von St. Therese schlossen sich in den 80er Jahren im Exil dem Unabhängigkeitskampf an. Eine größere Zahl wurde von der Swapo jedoch unter dem "Spionageverdacht" in die Erdlöcher von Lubango gesteckt, darunter auch Altschülerin Bience Gawanas, heute Ombudsfrau.
Williams wundert sich, dass die Altschüler, die St Therese viel zu verdanken haben, sich so wenig um ihre Schule kümmern und sie nicht unterstützen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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