Ein neuer Anstrich für Ausbildungsberufe
Um das zu ändern, haben sich die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main HWK FRM (www.hwk-rhein-main.de) und die Namibische Handwerkskammer NCCI, Namibian Chamber of Commerce and Industry, für ein Projekt zusammengeschlossen. Das Ziel der Initiatoren: Künftig sollen die Ausbilder in den Firmen in Kurzzeitkursen intensiv geschult werden, damit diese ihr Wissen besser an ihre Schützlinge weitergeben können.
Unterstützt wird das Projektteam von einem echten „Mann vom Fach“: Im Zuge der Initiative ist der Trainer der Weltmeisterteilnehmer, Leiter des Bundesleistungszentrums für Autolackierer in Darmstadt-Weiterstadt, Mariusz Dechnig in der letzten Woche von Deutschland nach Namibia gereist. Gemeinsam mit Ruth Anna Sammel, internationale Projektleiterin, und Helene Gretchen Ochs, nationale Projektleiterin, von der Handelskammer Frankfurt-Rhein-Main besuchte er verschiedene Werkstätten, um zunächst die „Lage zu sondieren“, wie er sagt: Wie hoch ist das Niveau des Handwerks derzeit? Wo besteht möglicherweise noch Verbesserungsbedarf? Von der ersten Werkstatt, die er in der Landeshauptstadt besucht hat, war Dechnig sichtlich begeistert. „Ich muss zugeben, dass die professionelle Ausstattung mich sehr überrascht hat, eine Ausbildung existiert jedoch nicht“, erzählt er. Dechnig weiß, wovon er spricht: Als deutscher Nationaltrainer für Teilnehmer der Berufsolympiade ist er schon rund um die Welt gereist, erst kürzlich war er in Brasilien.
Trotz des positiven ersten Eindrucks sieht das Projektteam akuten Handlungsbedarf. „Es herrscht schon eine ganze Weile eine große Unzufriedenheit über die Berufsausbildungen in Namibia“, erklärt Ochs. „Der Praxisbezug fehlt komplett, die Lehre ist viel zu theorielastig.“ In Zusammenarbeit möchten die Handwerkskammern deshalb Kurzzeitkurse für Ausbilder anbieten, bei denen das Wissen auf andere Art und Weise vermittelt werden soll. „Wir möchten den Fokus klar auf die Praxis legen. Der theoretische Teil wird in den Kurzzeitkursen auch nicht vernachlässigt, der Focus liegt jedoch auf dem praktischen Training“, erklärt Dechnig. Zunächst soll sich das Programm auf den Norden des Landes konzentrieren. Dafür plant das Team eine Pilot-Partnerschaft mit einer Firmen, die ihre Werkstatt für das Pilot-Projekt zur Verfügung stellen, federführend, als Beispiel für kleinere Firmen im Norden. Das Interesse an einem solchem Programm besteht in jedem Fall: Die Fahrzeuglackierer und Karosseriebauer, die das Team während der ersten Werkstatt-Besuche getroffen hat, waren allesamt begeistert von der Initiative. „Das Feedback war durchweg positiv. Schließlich war ein solche Weiterbildung bisher nur in Südafrika möglich“, erzählt Projektleiterin Sammel.
Am Freitag, den 5.5.2017, hat die NCCI Windhoek und die Northern Region Branch NCCI eine Absichtserklärung unterschrieben. Diese Zusammenarbeit, die auf drei Jahre ausgelegt ist, will dazu beitragen, Fähigkeiten von Absolventen von Berufsbildungseinrichtungen in den nördlichen Regionen Oshikoto, Ohangwena, Oshana und Omusati an die Bedürfnisse und Anforderungen der Branche anzupassen.
Nun soll das Projekt nach und nach endgültig „ins Rollen kommen“ - und gegebenenfalls sogar noch ausgeweitet werden. Rund 75 Auszubildende sollen bereits 2017 teilnehmen, während in den nächsten zwei Jahren 120 weitere Auszubildende die Chance erhalten mitzumachen. „Nach der Fahrzeuglackiererei können noch weitere Handwerksberufe folgen“, erzählt Sammel. „Wir wollen zeigen: Es muss nicht immer eine Universität sein, eine berufliche Ausbildung bzw. zertifizierte Kurzzeitkurse in einer Firma, ist eine echte Alternative.“
Annika Brohm
Unterstützt wird das Projektteam von einem echten „Mann vom Fach“: Im Zuge der Initiative ist der Trainer der Weltmeisterteilnehmer, Leiter des Bundesleistungszentrums für Autolackierer in Darmstadt-Weiterstadt, Mariusz Dechnig in der letzten Woche von Deutschland nach Namibia gereist. Gemeinsam mit Ruth Anna Sammel, internationale Projektleiterin, und Helene Gretchen Ochs, nationale Projektleiterin, von der Handelskammer Frankfurt-Rhein-Main besuchte er verschiedene Werkstätten, um zunächst die „Lage zu sondieren“, wie er sagt: Wie hoch ist das Niveau des Handwerks derzeit? Wo besteht möglicherweise noch Verbesserungsbedarf? Von der ersten Werkstatt, die er in der Landeshauptstadt besucht hat, war Dechnig sichtlich begeistert. „Ich muss zugeben, dass die professionelle Ausstattung mich sehr überrascht hat, eine Ausbildung existiert jedoch nicht“, erzählt er. Dechnig weiß, wovon er spricht: Als deutscher Nationaltrainer für Teilnehmer der Berufsolympiade ist er schon rund um die Welt gereist, erst kürzlich war er in Brasilien.
Trotz des positiven ersten Eindrucks sieht das Projektteam akuten Handlungsbedarf. „Es herrscht schon eine ganze Weile eine große Unzufriedenheit über die Berufsausbildungen in Namibia“, erklärt Ochs. „Der Praxisbezug fehlt komplett, die Lehre ist viel zu theorielastig.“ In Zusammenarbeit möchten die Handwerkskammern deshalb Kurzzeitkurse für Ausbilder anbieten, bei denen das Wissen auf andere Art und Weise vermittelt werden soll. „Wir möchten den Fokus klar auf die Praxis legen. Der theoretische Teil wird in den Kurzzeitkursen auch nicht vernachlässigt, der Focus liegt jedoch auf dem praktischen Training“, erklärt Dechnig. Zunächst soll sich das Programm auf den Norden des Landes konzentrieren. Dafür plant das Team eine Pilot-Partnerschaft mit einer Firmen, die ihre Werkstatt für das Pilot-Projekt zur Verfügung stellen, federführend, als Beispiel für kleinere Firmen im Norden. Das Interesse an einem solchem Programm besteht in jedem Fall: Die Fahrzeuglackierer und Karosseriebauer, die das Team während der ersten Werkstatt-Besuche getroffen hat, waren allesamt begeistert von der Initiative. „Das Feedback war durchweg positiv. Schließlich war ein solche Weiterbildung bisher nur in Südafrika möglich“, erzählt Projektleiterin Sammel.
Am Freitag, den 5.5.2017, hat die NCCI Windhoek und die Northern Region Branch NCCI eine Absichtserklärung unterschrieben. Diese Zusammenarbeit, die auf drei Jahre ausgelegt ist, will dazu beitragen, Fähigkeiten von Absolventen von Berufsbildungseinrichtungen in den nördlichen Regionen Oshikoto, Ohangwena, Oshana und Omusati an die Bedürfnisse und Anforderungen der Branche anzupassen.
Nun soll das Projekt nach und nach endgültig „ins Rollen kommen“ - und gegebenenfalls sogar noch ausgeweitet werden. Rund 75 Auszubildende sollen bereits 2017 teilnehmen, während in den nächsten zwei Jahren 120 weitere Auszubildende die Chance erhalten mitzumachen. „Nach der Fahrzeuglackiererei können noch weitere Handwerksberufe folgen“, erzählt Sammel. „Wir wollen zeigen: Es muss nicht immer eine Universität sein, eine berufliche Ausbildung bzw. zertifizierte Kurzzeitkurse in einer Firma, ist eine echte Alternative.“
Annika Brohm
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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