Ein namibisches Glossarium räumt auf
Gehören Sie zu den mehrsprachigen Namibiern, die englische Begriffe einfach korrumpieren, um im namibischen Kontext etwas "auf Deutsch" wiederzugeben? Das Ergebnis ist dann ein sprachlich verkorkstes Kauderwelsch - zusammengefummelt, schaurig anzuhören, miserabel zu lesen. Oder ist da etwas Ehrgeiz vorhanden, den namibischen Sachverhalt flott, griffig in flüssigem Deutsch mitzuteilen?
Damit sich mehrsprachige Namibier zwischen Deutsch und Englisch im Alltag und im Landeskontext mündlich und schriftlich ausdrücken können, haben etliche befugte Autoren ein englisch-deutsches und deutsch-englisches, broschürtes Glossarium zusammengestellt. Namibier brauchen das Denglisch, das einige bundesdeutsche Autoren, die zuweilen über Namibia schreiben oder sonstige Sprachfaule verwenden, nicht nachplappern, weil die deutsche Sprache imstande ist, Ministerien, Abteilungen, Alltagspolitik und andere landestypische Sachbereiche zu erfassen und flüssig zu benennen - wenn es Menschen gibt, die etwas Liebe zur Sprache und zu gepflegter Mehrsprachigkeit mitbringen. Ein griffiger kleiner Band bietet Anleitung und Anregung:
English-German Glossary of Namibian Terms, redigiert von Prof. Marianne Zappen-Thomson von der Universität von Namibia. Herausgeber: UNAM Press 2012. Druck: John Meinert Printers, Windhoek. ISBN: 978-99916-42-03-. Unverbindlicher Richtpreis: 175 N$.
"Ebenso wie sich das Leben nach der Unabhängigkeit Namibias 1990 verändert hat, hat sich auch die Amtssprache Englisch gewandelt", schreib Zappen-Thomson im Vorwort. "Neue Institutionen sind ins Leben gerufen worden, neue Begebenheiten eingetreten, und für diese sind neue englische Begriffe entstanden. Da Deutsch eine der namibischen Landessprachen ist, muss es für diese neuen Begriffe auch angemessene Übersetzungen geben."
Bei der Zusammenstellung des Glossariums haben die Germanisten Hans-Volker Gretschel, Jörg Klinner, Dieter Faulhaber, Katrin Krüger und Christoph Chlosta kritisch beigestanden. Die Mitarbeiter konnten auch auf die Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schulvereine in Namibia (AGDS), der Allgemeinen Zeitung und des Deutschen Hörfunkprogramms der namibischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (NBC) zurückgreifen - Institutionen und Sprachträger, die täglich mit Sprachen umgehen und in der Anwendung abgestimmter Begriffe richtungweisend und prägend wirken.
Es ist zu erwarten, dass der aufmerksame Benutzer mit einzelnen Neuprägungen nicht einverstanden ist. Die Terminologie kann noch verfeinert werden und ist ausbaufähig. "Dazu aber brauche ich die Unterstützung der BenutzerInnen dieses Glossars und freue mich über alle Anmerkungen und Hinweise", ermutigt Zappen-Thomson das Publikum.
Das Glossarium ist ein wertvolles Handbuch für jeden, der auf deutliche Verständigung und wendige Mehrsprachigkeit Wert legt.
Damit sich mehrsprachige Namibier zwischen Deutsch und Englisch im Alltag und im Landeskontext mündlich und schriftlich ausdrücken können, haben etliche befugte Autoren ein englisch-deutsches und deutsch-englisches, broschürtes Glossarium zusammengestellt. Namibier brauchen das Denglisch, das einige bundesdeutsche Autoren, die zuweilen über Namibia schreiben oder sonstige Sprachfaule verwenden, nicht nachplappern, weil die deutsche Sprache imstande ist, Ministerien, Abteilungen, Alltagspolitik und andere landestypische Sachbereiche zu erfassen und flüssig zu benennen - wenn es Menschen gibt, die etwas Liebe zur Sprache und zu gepflegter Mehrsprachigkeit mitbringen. Ein griffiger kleiner Band bietet Anleitung und Anregung:
English-German Glossary of Namibian Terms, redigiert von Prof. Marianne Zappen-Thomson von der Universität von Namibia. Herausgeber: UNAM Press 2012. Druck: John Meinert Printers, Windhoek. ISBN: 978-99916-42-03-. Unverbindlicher Richtpreis: 175 N$.
"Ebenso wie sich das Leben nach der Unabhängigkeit Namibias 1990 verändert hat, hat sich auch die Amtssprache Englisch gewandelt", schreib Zappen-Thomson im Vorwort. "Neue Institutionen sind ins Leben gerufen worden, neue Begebenheiten eingetreten, und für diese sind neue englische Begriffe entstanden. Da Deutsch eine der namibischen Landessprachen ist, muss es für diese neuen Begriffe auch angemessene Übersetzungen geben."
Bei der Zusammenstellung des Glossariums haben die Germanisten Hans-Volker Gretschel, Jörg Klinner, Dieter Faulhaber, Katrin Krüger und Christoph Chlosta kritisch beigestanden. Die Mitarbeiter konnten auch auf die Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schulvereine in Namibia (AGDS), der Allgemeinen Zeitung und des Deutschen Hörfunkprogramms der namibischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (NBC) zurückgreifen - Institutionen und Sprachträger, die täglich mit Sprachen umgehen und in der Anwendung abgestimmter Begriffe richtungweisend und prägend wirken.
Es ist zu erwarten, dass der aufmerksame Benutzer mit einzelnen Neuprägungen nicht einverstanden ist. Die Terminologie kann noch verfeinert werden und ist ausbaufähig. "Dazu aber brauche ich die Unterstützung der BenutzerInnen dieses Glossars und freue mich über alle Anmerkungen und Hinweise", ermutigt Zappen-Thomson das Publikum.
Das Glossarium ist ein wertvolles Handbuch für jeden, der auf deutliche Verständigung und wendige Mehrsprachigkeit Wert legt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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