Ein Hoch auf die Erziehung

Rugby ist ein wundervoller Sport. Wenn da zwei Mannschaften, vollgestopft mit zwei Meter großen Muskelpaketen aufeinanderprallen, ermöglicht sich dem Zuschauer die menschliche Natur in seiner reinsten Form zu betrachten.
Wenn die Spieler eineinhalb Stunden lang ihre animalische Seite pflegen, keinen Schmerz kennen und das Blut nur so spritzen lassen, ist am Ende dieser 90 Minuten bei vielen der zwei Meter Hünen kein Fünkchen Vernunft mehr im Gehirn. Nur noch pulsierendes Adrenalin.
Das was sich dann zeigt, ist die Gesellschaft in Reinform. Wenn die Spieler nicht mehr denken, sondern nur noch handeln, zeigt sich das komplette Normen- und Wertesystem einer Gesellschaft. Oder anders ausgedrückt. Diejenigen die eine gute Erziehung genossen haben, verhalten sich auch so. Diejenigen, bei denen das nicht der Fall war, benehmen sich nun mal daneben.
Wundervoll war der Anblick spuckender, schimpfender und schlagender Nordafrikaner. Denn dieser Anblick macht einem klar, wie krass die Disparität zwischen unserer und der tunesischen Gesellschaft ist. Jede namibische Mutter muss an diesem Nachmittag stolz auf ihren Jungen gewesen sein. Denn die benahmen sich, auch ohne Vernunft, tadellos.