Ein Hecht verlässt den Karpfenteich
Warum zieht sich Kempinski zurück? Einfache Antwort: Der Tourismus-Boom in Namibia ist vorbei! Darüber sollten alle Tourismusorganisationen (HAN, FENATA, TASA, TAN, NAPHA, CARAN, NWR, B&B) mal scharf nachdenken, was das überhaupt für das namibische Gastgewerbe bedeutet.
Wenn man den Rückzug von Kempinski für sich allein betrachtet, ist das wahrscheinlich keine Katastrophe, aber im Konsens mit anderen Faktoren lässt er die Frage aufkommen: Wie sicher sind wir, dass der Touristen-Boom ewig weiter gehen soll? Er ist vorbei. Die zwei gravierendsten Gründe dazu sind: 1) Nach der Fußball-WM in Südafrika ging der Tourismus in Namibia um ca. 25 Prozent zurück! 2) Air Berlin hat seine Flüge nach Namibia eingestellt (letzter Flug am 29.Oktober 2012).
Nun folgen ein paar Zahlen; wenn auch nur geschätzte Durchschnittswerte, dürften diese Zahlen der Wahrheit doch ziemlich nahe kommen: Geschätzte 300 Touristen pro ausgefallenen Air-Berlin-Flug ergibt 600 Touristen pro Woche bzw. 31200 Touristen pro Jahr weniger.
- Für die Autovermieter bedeutet das (bei drei Personen pro Auto) einen Rückgang von 10400 Autovermietungen pro Jahr. Das bedeutet auch: Bei 20000 N$ pro Autobuchung bei einer Dauer von 18 Tagen = 208 Millionen N$ Einnahmeverlust pro Jahr.
- Für Beherbergungsbetriebe bedeutet das: 31200 Touristen x 18 Übernachtungen x 900,00 N$ = 505,44 Millionen N$ Einnahmeverlust pro Jahr.
- Für Restaurants (Mittag- und Abendessen + Getränke) bedeutet das: 31200 Touristen x 200,00 N$ = 6,24 Millionen N$ Einnahmeverlust pro Jahr.
- Für Nebenaktivitäten (Gamedrive, Souvenirkauf usw.) bedeutet das: 31200 Touristen x 3000 N$ = 93,6 Millionen N$ Einnahmeverlust pro Jahr.
Insgesamt bedeutet das einen geschätzten Einnahmeausfall von 813,28 Millionen N$ für die namibische Tourismusbranche im Jahr. Das bedeutet aber auch einen Einnahmeverlust von 2,228 Millionen N$ täglich - für Gastgewerbe, Autovermieter, Restaurants usw. Dazu kommen dann noch ca. 6240 namibische Arbeiter oder Angestellte (ein Arbeiter/Angestellter auf sechs Touristen) in der Reisebranche, die dann nicht mehr gebraucht (entlassen) werden müssen, weil die nicht mehr bezahlt werden können.
Wenn man sich diese Zahlenbeispiele ansieht, dann weiß man, warum Kempinski sich zurückzieht. Wie gedenken die namibische Tourismus-Verbände, diese Einnahmensausfälle zu kompensieren? Ist Air Namibia auch bereit, hierzu etwas zu unternehmen, vielleicht eine zweite Maschine einzusetzen? Das ist aber Sache der Rechenkünstler bei Air Namibia.
Eine Frage sei noch erlaubt: Wann verlässt der andere Hecht "Hilton" den Karpfenteich?
Ingo Löb, Windhoek
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Wenn man den Rückzug von Kempinski für sich allein betrachtet, ist das wahrscheinlich keine Katastrophe, aber im Konsens mit anderen Faktoren lässt er die Frage aufkommen: Wie sicher sind wir, dass der Touristen-Boom ewig weiter gehen soll? Er ist vorbei. Die zwei gravierendsten Gründe dazu sind: 1) Nach der Fußball-WM in Südafrika ging der Tourismus in Namibia um ca. 25 Prozent zurück! 2) Air Berlin hat seine Flüge nach Namibia eingestellt (letzter Flug am 29.Oktober 2012).
Nun folgen ein paar Zahlen; wenn auch nur geschätzte Durchschnittswerte, dürften diese Zahlen der Wahrheit doch ziemlich nahe kommen: Geschätzte 300 Touristen pro ausgefallenen Air-Berlin-Flug ergibt 600 Touristen pro Woche bzw. 31200 Touristen pro Jahr weniger.
- Für die Autovermieter bedeutet das (bei drei Personen pro Auto) einen Rückgang von 10400 Autovermietungen pro Jahr. Das bedeutet auch: Bei 20000 N$ pro Autobuchung bei einer Dauer von 18 Tagen = 208 Millionen N$ Einnahmeverlust pro Jahr.
- Für Beherbergungsbetriebe bedeutet das: 31200 Touristen x 18 Übernachtungen x 900,00 N$ = 505,44 Millionen N$ Einnahmeverlust pro Jahr.
- Für Restaurants (Mittag- und Abendessen + Getränke) bedeutet das: 31200 Touristen x 200,00 N$ = 6,24 Millionen N$ Einnahmeverlust pro Jahr.
- Für Nebenaktivitäten (Gamedrive, Souvenirkauf usw.) bedeutet das: 31200 Touristen x 3000 N$ = 93,6 Millionen N$ Einnahmeverlust pro Jahr.
Insgesamt bedeutet das einen geschätzten Einnahmeausfall von 813,28 Millionen N$ für die namibische Tourismusbranche im Jahr. Das bedeutet aber auch einen Einnahmeverlust von 2,228 Millionen N$ täglich - für Gastgewerbe, Autovermieter, Restaurants usw. Dazu kommen dann noch ca. 6240 namibische Arbeiter oder Angestellte (ein Arbeiter/Angestellter auf sechs Touristen) in der Reisebranche, die dann nicht mehr gebraucht (entlassen) werden müssen, weil die nicht mehr bezahlt werden können.
Wenn man sich diese Zahlenbeispiele ansieht, dann weiß man, warum Kempinski sich zurückzieht. Wie gedenken die namibische Tourismus-Verbände, diese Einnahmensausfälle zu kompensieren? Ist Air Namibia auch bereit, hierzu etwas zu unternehmen, vielleicht eine zweite Maschine einzusetzen? Das ist aber Sache der Rechenkünstler bei Air Namibia.
Eine Frage sei noch erlaubt: Wann verlässt der andere Hecht "Hilton" den Karpfenteich?
Ingo Löb, Windhoek
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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