Ein Boden fürs Ausbeutung-Fass
Der Mindestlohn für namibische Haushaltsangestellte steigt am 1. Oktober auf 8,67 N$ pro Stunde (+11%). Das ist nicht viel. Auch für hiesige Verhältnisse. Zum Glück zahlen die meisten Haushalte ihren Arbeitnehmern auch ein deutliches höheres Gehalt. Und das ist auch gut so – eine Gehaltskürzung wäre gegen das Gesetz.
Vor zwei Jahren wurde in Namibia eine gesetzliche Tarifregelung für Reinigungskräfte usw. eingeführt – eine nicht unbedeutende Arbeiterschaft, denn immerhin beschäftigen offiziellen Angaben zufolge 52000 Haushalte in Namibia sogenannte Domestic Workers (Stand: 2015). Neben dem (jährlich steigenden) Mindestlohn schreibt der Gesetzesrahmen u.a. auch Arbeitsverträge, Sozialversicherung und Kündigungsprozedere vor. Ansprüche, die vor dem 1. April 2015 für mindestens 52000 namibische Arbeitnehmer keine Garantie waren.
Definitionsgemäß ist es das Ziel des Mindestlohnes, Arbeitsverhältnissen eine untere Grenze zu verleihen. Es ist jedem klar, dass weder ein Monatslohn von bisher 1350 N$, noch ein künftiges Gehalt von 1500 N$ pro Monat einer vollzeitbeschäftigten Haushaltshilfe den Aufstieg in die Mittelklasse ermöglicht. Das Tarifgesetz bietet aber tausenden Arbeitnehmern ein vorher nicht dagewesenes Mindestmaß an Arbeitsrechten. Das ist sehr wichtig in einem Land wie Namibia, in dem 350000 Menschen als arbeitslos gelten und extreme Ausbeutung generell eine wirkliche Gefahr ist.
Gleichzeitig muss auch bedacht werden, dass ein zu hoch angesetzter Mindestlohn die Arbeitsplätze derer aufs Spiel zu setzen, die aufgrund der Umstände im Arbeitsmarkt keine andere Wahl haben, als für mindestens 8,67 N$ pro Stunde zu schuften.
Clemens von Alten
Vor zwei Jahren wurde in Namibia eine gesetzliche Tarifregelung für Reinigungskräfte usw. eingeführt – eine nicht unbedeutende Arbeiterschaft, denn immerhin beschäftigen offiziellen Angaben zufolge 52000 Haushalte in Namibia sogenannte Domestic Workers (Stand: 2015). Neben dem (jährlich steigenden) Mindestlohn schreibt der Gesetzesrahmen u.a. auch Arbeitsverträge, Sozialversicherung und Kündigungsprozedere vor. Ansprüche, die vor dem 1. April 2015 für mindestens 52000 namibische Arbeitnehmer keine Garantie waren.
Definitionsgemäß ist es das Ziel des Mindestlohnes, Arbeitsverhältnissen eine untere Grenze zu verleihen. Es ist jedem klar, dass weder ein Monatslohn von bisher 1350 N$, noch ein künftiges Gehalt von 1500 N$ pro Monat einer vollzeitbeschäftigten Haushaltshilfe den Aufstieg in die Mittelklasse ermöglicht. Das Tarifgesetz bietet aber tausenden Arbeitnehmern ein vorher nicht dagewesenes Mindestmaß an Arbeitsrechten. Das ist sehr wichtig in einem Land wie Namibia, in dem 350000 Menschen als arbeitslos gelten und extreme Ausbeutung generell eine wirkliche Gefahr ist.
Gleichzeitig muss auch bedacht werden, dass ein zu hoch angesetzter Mindestlohn die Arbeitsplätze derer aufs Spiel zu setzen, die aufgrund der Umstände im Arbeitsmarkt keine andere Wahl haben, als für mindestens 8,67 N$ pro Stunde zu schuften.
Clemens von Alten
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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