Ein Archiv für traditionelle Klänge
Während sich die Musikbranche immer schneller weiterentwickelt, könnte das traditionelle Liedergut Namibias leicht in Vergessenheit geraten“, erzählt Shishani, eine junge Frau mit belgischen und namibischen Wurzeln. Sie weiß, wovon sie spricht: In den Niederlanden hat sie Anthropologie und Musikwissenschaften studiert; sich jahrelang mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen und deren Melodien auseinandergesetzt. Mit ihren eigenen Liedern feiert die Sängerin selbst große Erfolge und trat bereits in Ländern wie Irland, Polen, Deutschland und Südafrika auf. Doch immer wieder zieht es sie zurück nach Namibia. Vor allem die längst vergessene Musik der San fasziniert sie. Schließlich fasst sie den Entschluss, sich für die Bewahrung des musikalischen Erbes des Landes einzusetzen. Sie schließt sich mit drei anderen Musikern aus aller Welt zusammen; das bunt gemischte Akustik-Quartett nennt sich fortan „Shishani & The Namibian tales“. Ihr Ziel: Musik wie die der San mit modernen Einflüssen verbinden, damit die Tradition dem Wandel der Zeit standhalten kann. „Unsere Hoffnung ist es, die Musik der San erhalten zu können. Auch für die kommenden Generationen“, sagt Shishani.
Zwei Jahre sind seit der Gründung von „Shishani & The Namibian tales“ mittlerweile vergangen. Längst wurden Medien weltweit auf die Gruppe aufmerksam – und nun auch die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, kurz UNESCO. Als eines von sechs Ländern weltweit wird Namibia künftig Gelder aus einem Fond erhalten, der zur Förderung kultureller Vielfalt eingerichtet wurde. Die Unterstützung fließt direkt in das Projekt „Namibian tales“, für das die Musiker eng mit dem Verband der namibischen Museen zusammenarbeiten. Nicht nur dort, sondern auch im namibischen Bildungsministerium ist die Freude über die Hilfe von internationaler Seite groß. „In diesen wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten ist es toll, eine solche Unterstützung zu erhalten“, erklärt M'kariko Amagulu, stellvertretende Leiterin der Abteilung für bildende Kunst. „Die Förderung kommt genau zur richtigen Zeit – in der Vergangenheit haben wir viel zu wenig für die Erhaltung namibischer Künste und Traditionen getan.“
Das soll sich ändern. In Zukunft möchte die Gruppe rund um Sängerin Shishani weiter mit den San musizieren. Schon im November letzten Jahres sind die Künstler in die Kalahari gereist, unterstützt wurden sie vom Goethe-Institut. Nun folgen weitere Besuche, bei denen die Vermittlung von Vermarktungsstrategien im Vordergrund stehen soll: Im Rahmen verschiedener Workshops soll den traditionellen Musikern nähergebracht werden, wie sie soziale Medien nutzen können, um ihre Lieder bekannter zu machen. „Wir wollen damit zeigen, wie wertvoll Kultur auch in wirtschaftlicher Hinsicht sein kann“, erzählt Hilma Kapuka vom MAN. Dennoch steht auch für sie die „Konservierung“ der Musik im Vordergrund. „Es wäre toll, wenn wir ein Museum für namibische Musik gründen könnten, um so die Vielfalt des Landes zelebrieren zu können“, erzählt sie. „Ein Archiv für namibische Musik, in der sowohl traditionelle, als auch moderne Klänge einen Platz haben.“
Annika Brohm
Zwei Jahre sind seit der Gründung von „Shishani & The Namibian tales“ mittlerweile vergangen. Längst wurden Medien weltweit auf die Gruppe aufmerksam – und nun auch die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, kurz UNESCO. Als eines von sechs Ländern weltweit wird Namibia künftig Gelder aus einem Fond erhalten, der zur Förderung kultureller Vielfalt eingerichtet wurde. Die Unterstützung fließt direkt in das Projekt „Namibian tales“, für das die Musiker eng mit dem Verband der namibischen Museen zusammenarbeiten. Nicht nur dort, sondern auch im namibischen Bildungsministerium ist die Freude über die Hilfe von internationaler Seite groß. „In diesen wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten ist es toll, eine solche Unterstützung zu erhalten“, erklärt M'kariko Amagulu, stellvertretende Leiterin der Abteilung für bildende Kunst. „Die Förderung kommt genau zur richtigen Zeit – in der Vergangenheit haben wir viel zu wenig für die Erhaltung namibischer Künste und Traditionen getan.“
Das soll sich ändern. In Zukunft möchte die Gruppe rund um Sängerin Shishani weiter mit den San musizieren. Schon im November letzten Jahres sind die Künstler in die Kalahari gereist, unterstützt wurden sie vom Goethe-Institut. Nun folgen weitere Besuche, bei denen die Vermittlung von Vermarktungsstrategien im Vordergrund stehen soll: Im Rahmen verschiedener Workshops soll den traditionellen Musikern nähergebracht werden, wie sie soziale Medien nutzen können, um ihre Lieder bekannter zu machen. „Wir wollen damit zeigen, wie wertvoll Kultur auch in wirtschaftlicher Hinsicht sein kann“, erzählt Hilma Kapuka vom MAN. Dennoch steht auch für sie die „Konservierung“ der Musik im Vordergrund. „Es wäre toll, wenn wir ein Museum für namibische Musik gründen könnten, um so die Vielfalt des Landes zelebrieren zu können“, erzählt sie. „Ein Archiv für namibische Musik, in der sowohl traditionelle, als auch moderne Klänge einen Platz haben.“
Annika Brohm
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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