Eigenes Kapital verschwendet
Die rund 71000 Mitglieder der staatlichen Pensionskasse, GIPF, müssen sorgfältig prüfen, wie ihr Treuhandrat just die Gelder anlegt, die "benachteiligten Namibiern" existenziell voran helfen sollen. Laut GIPF-Unterlagen sind N$ 333,6 Mio. Darlehen in den Sand gesetzt.
Windhoek - Andere Quellen, die den Verlust verpuffter Anleihen um das Doppelte angeben wollen, hat die Pensionskasse gestern jedoch dementiert. Um dem Dammbruch an Pensionskapital Einhalt zu gebieten, hat der Beamtenfonds - Government Institutions Pension Fund, GIPF - nach anfänglicher Untersuchung Mitte August (AZ berichtete) zunächst alle weiteren Darlehen aus seinem Entwicklungsfonds (Development Capital Portfolio) an "Affirmative Action"-Unternehmen storniert. Das GIPF-Institut stellte der AZ gestern bereitwillig Unterlagen über Kapitaldarlehen an namibische Unternehmen zur Verfügung, deren Stand jedoch nur bis März 2004 reicht.
Das Finanzministerium hat inzwischen den Vorsitzenden des GIPF-Treuhandrates (Board of Trustees), Maru Tjihumino aus seinem Amt sowie aus seiner Stellung als Hauptbuchhalter der Pensionskasse suspendiert, wie Staatssekretär Calle Schlettwein gestern bestätigt hat. Angeblich hat er schlecht abgesicherte Darlehen aus dem Entwicklungsfonds abgeleitet. Der Anwalt Hartmut Ruppel, ansonsten Vizevorsitzender der GIPF-Treuhänder, steht anstelle von Tjihumino ein.
GIPF verfügt derzeit über ein Gesamtkapital von N$ 20,56 Milliarden, wovon rund 59 % in Südafrika, 38 % in Namibia und 3,8 % auf internationalen Kapitalmärkten angelegt sind. Diese Anlagen werden von großen, namhaften Finanzinstituten und Investmentgesellschaften verwaltet und bringen gute Renditen ein, wie passive Mitglieder des GIPF bestätigen können. Die Grauzone der Pensionskasse, die Tjihumino und andere offensichtlich ausbeuten wollten, besteht aus einem Prozentsatz von fünf Prozent des Fonds, der nach einem früheren Beschluss von 1996 in nicht notierte Anlagen, also in Geschäfts- und Unternehmensdarlehen fließen darf. In jenem Jahr stand GIPF aus allen Einkommen und Verpflichtungen ein Überschuss zur Verfügung, den die Geschäftsleitung über die gesetzliche, obligatorische Anlage von 35 Prozent des Kapitals in Namibia hinaus ebenfalls im Land investieren wollte. Die patriotische Absicht lautete: "Um vormals benachteiligten Namibiern den Anschluss an die große Wirtschaft zu ermöglichen."
Seither hat GIPF Hunderte von Millionen Namibia Dollar in die Landwirtschaft (z. B. Trauben am Oranje, Schlachthof von Witvlei), in den Bergbau (z. B. Tsumeb-Ongopolo), Manufaktur, Gastgewerbe und Finanzinstitute gesteckt. Außer Ongopolo, des Bahnhof Hotels in Swakopmund und des Windhoek Country Clubs verzeichnen alle anderen Unternehmen riesige Wertverluste oder es besteht keine Aussicht, dass sich Unternehmen wie die Omaheke Tannery (Witvlei), die N$ 20 Mio. Pensionsgelder geschluckt hat, oder Ostrich Production Namibia (Pty) Ltd. (N$ 157,9 Mio GIPF-Darlehen) jemals wieder aus eigener Kraft erholen können. Viele Gesellschaften, die von der Kasse mit Millionen ausgestattet wurden, sind pleite oder ihr Wert steht als Null im Buch.
Künftig will die GIPF-Leitung nun die Entwicklungsbank von Namibia und Experten des "Risikomanagements" einschalten, um den Schlappen der letzten Jahre vorzubeugen.
Windhoek - Andere Quellen, die den Verlust verpuffter Anleihen um das Doppelte angeben wollen, hat die Pensionskasse gestern jedoch dementiert. Um dem Dammbruch an Pensionskapital Einhalt zu gebieten, hat der Beamtenfonds - Government Institutions Pension Fund, GIPF - nach anfänglicher Untersuchung Mitte August (AZ berichtete) zunächst alle weiteren Darlehen aus seinem Entwicklungsfonds (Development Capital Portfolio) an "Affirmative Action"-Unternehmen storniert. Das GIPF-Institut stellte der AZ gestern bereitwillig Unterlagen über Kapitaldarlehen an namibische Unternehmen zur Verfügung, deren Stand jedoch nur bis März 2004 reicht.
Das Finanzministerium hat inzwischen den Vorsitzenden des GIPF-Treuhandrates (Board of Trustees), Maru Tjihumino aus seinem Amt sowie aus seiner Stellung als Hauptbuchhalter der Pensionskasse suspendiert, wie Staatssekretär Calle Schlettwein gestern bestätigt hat. Angeblich hat er schlecht abgesicherte Darlehen aus dem Entwicklungsfonds abgeleitet. Der Anwalt Hartmut Ruppel, ansonsten Vizevorsitzender der GIPF-Treuhänder, steht anstelle von Tjihumino ein.
GIPF verfügt derzeit über ein Gesamtkapital von N$ 20,56 Milliarden, wovon rund 59 % in Südafrika, 38 % in Namibia und 3,8 % auf internationalen Kapitalmärkten angelegt sind. Diese Anlagen werden von großen, namhaften Finanzinstituten und Investmentgesellschaften verwaltet und bringen gute Renditen ein, wie passive Mitglieder des GIPF bestätigen können. Die Grauzone der Pensionskasse, die Tjihumino und andere offensichtlich ausbeuten wollten, besteht aus einem Prozentsatz von fünf Prozent des Fonds, der nach einem früheren Beschluss von 1996 in nicht notierte Anlagen, also in Geschäfts- und Unternehmensdarlehen fließen darf. In jenem Jahr stand GIPF aus allen Einkommen und Verpflichtungen ein Überschuss zur Verfügung, den die Geschäftsleitung über die gesetzliche, obligatorische Anlage von 35 Prozent des Kapitals in Namibia hinaus ebenfalls im Land investieren wollte. Die patriotische Absicht lautete: "Um vormals benachteiligten Namibiern den Anschluss an die große Wirtschaft zu ermöglichen."
Seither hat GIPF Hunderte von Millionen Namibia Dollar in die Landwirtschaft (z. B. Trauben am Oranje, Schlachthof von Witvlei), in den Bergbau (z. B. Tsumeb-Ongopolo), Manufaktur, Gastgewerbe und Finanzinstitute gesteckt. Außer Ongopolo, des Bahnhof Hotels in Swakopmund und des Windhoek Country Clubs verzeichnen alle anderen Unternehmen riesige Wertverluste oder es besteht keine Aussicht, dass sich Unternehmen wie die Omaheke Tannery (Witvlei), die N$ 20 Mio. Pensionsgelder geschluckt hat, oder Ostrich Production Namibia (Pty) Ltd. (N$ 157,9 Mio GIPF-Darlehen) jemals wieder aus eigener Kraft erholen können. Viele Gesellschaften, die von der Kasse mit Millionen ausgestattet wurden, sind pleite oder ihr Wert steht als Null im Buch.
Künftig will die GIPF-Leitung nun die Entwicklungsbank von Namibia und Experten des "Risikomanagements" einschalten, um den Schlappen der letzten Jahre vorzubeugen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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