Egoisten & Dickköppe sind jetzt Vorbild für Schüler
Anfang September konnte die Schulinspektorin Naemi Amuthenu im Raum Ondangwa noch feine Sprüche machen. Der Egoistenstreik der Pauker schien noch in weiter Ferne. Denn Meme Amuthenu hatte sich beim Lehrertreffen in der Hauptstadt der Ndonga den Alltagsproblemen der Zunft vor Ort zugewandt und war noch net nich bis zum Schwänzer-Protest der Lehrkräfte vorgedrungen. Vor der Kulisse vorsätzlicher und nun schadenfroh durchgeführter Schülervernachlässigung bleibt´s einfach erwähnenswert, was die Inspektorin ihren zur Jahreskonferenz versammelten Anvertrauten an einem Montag zu sagen hatte, als die Schüler übrigens auch ohne Aufsicht auskommen mussten. Das is mos so Usus! Eish! In Ovenduka ham sich vor wenigen Jahren noch Pauker dagegen gewehrt, dass das Ministerium sie zu Morgenkonferenzen einberuft, weil sie ganz einfach wegen Bürokraten den Unterricht net nich ausfallen lassen wollten.
Jesslaik, jetzt sehen die Prioritäten beim Gewerkschaftspauker deutlich anders aus: „Erst ich, dann wieder ich, dann ´ne ganze Weile gar nix und dann miskien die Schüler.“ Nix da mit Harambee (an einem Strang in eine Richtung ziehen), nix Patriotismus, null Lehrervorbild, boggeroll Charakterschulung. Pauker-Egoismus, bisher fast beispiellos im Lande der Braven und Bravourösen, feiert fröhliche Urständ. Anspruchsdenken wird allen Schülern sommer bleddy früh eingeflößt. Vor wenigen Jahren haben Gewerkschaftspauker der Region Khomas schon einmal ihre Schüler und Kollegen in Stich gelassen, damals illegal. Und dreist haben sie sich dann gegen die „No Work, no Pay“-Regel des Ministeriums aufgelehnt. Der Oministeli is in der Frage ziemlich eingeknickt. Nun, diesmal haben die Gewerkschafter zuvor ihre Hausaufgaben gemacht und auf die Streikregeln geachtet und dürfen also legal schwänzen, wie das Gericht ihnen bescheinigt hat. Auf die Streikregeln geachtet also, aber ohne Berufsethos und Bildungswerte. Wer im Dreiprozentdenken stecken bleibt, braucht eben keine sonstigen Werte.
Aber jetzt sind wir vom Thema der Inspektorin Amuthenu abgekommen. Sie hat es gegen unnützes Geschwätz und Geskinder unter Lehrern. Sie verlangt gute Beziehungen unter Kollegen und Kolleginnen und ethisches Verhalten. Das trifft natürlich auch auf andere Berufe und Arbeitskreise zu, wo die Alltagsgefahr besteht, dass Kommunikation, Verständigung und Unterhaltung in seichtes Getratsche und Gelaber abrutschen. Sagt Amuthenu dort in Ondangwa: „Gerüchte nehmen ihren Ursprung bei Hassträgern, werden durch Narren weiter verschleppt und von Idioten aufgenommen.“ Ins Schwarze getroffen! - Für Hysteriker: wir meinen hier die Zielscheibe bei Scheibenschießen.
Dann hielt Amuthenu es für notwendig, die Pauker zu ermahnen, sich nich des Schwänzens und der Trägheit schuldig zu machen. Sie sollten durchweg, in was immer sie täten, verantwortlich auftreten, Vorbild und nich „faul“ sein. „Faule Lehrer ziehen faule Schüler heran“, so die Inspektorin. Die Paukerkonferenz sollte starken Teamgeist schaffen. Mit anderen Worten, es fehlt daran und zwar auch im Bildungsministerium.
Und genau das erinnert an ein Arbeitsfrühstück im NamPower-Tagungszentrum von Ovenduka. Es war gerade wieder ein neuer Sanierungsplan für das sieche Schulwesen insgesamt lanciert worden, in dem zu viele Zehntklässler durchfallen und zu wenige Abgänger der Klasse 12 die Hochschulreife erreichen. Das is mos nich so lange her, als Nangolo Mbumba Bildungsminister war und er die Geschäftswelt, darunter weiland Tycoon Onkel Harold Pupkewitz, sowie anwesende Diplomaten anbettelte, Herz und Portmonee zu öffnen, um der Regierung abermals unter die Arme zu greifen. Harold Pupkewitz meldete sich dann zu Wort, um das zu sagen, was gewiss schon mehrfach zitiert wurde und dennoch wiederholt werden muss: Weshalb sollte er als Geschäftsmann denn spenden, wenn die Staatszeitung New Era berichtete, dass bis Ende Januar jenes Jahres an den Nordenschulen noch immer rund 25 Prozent der Lehrer unentschuldigt fehlten, derweil das Schuljahr wie immer Mitte Januar schon begonnen hatte?
Mbumba, heute Generalsekretär der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, fiel der Kinnladen runter, und Onkel Harold erhielt auf seine Frage keine Antwort. Wer heut` von außen was für die Bildung leisten will, darf das wrachtach nich in den großen Pott werfen, sondern muss es über überschaubare, private Elternfonds tun.
Also versuchen wir es mit Staat und Paukern noch einmal. Möge es zum soundsovielten Male mit Harambee und weniger Egoismus gelingen.
BU
Volltreffer eines Schülers an einer teuren Privatschule, die ohne Paukerstreik auskommen sollten, aber dennoch mit hineingerissen werden, weil sich an den staatlichen Prüfungsplan halten müssen. Und den ham die Streiker schon ordentlich durcheinandergebracht. Otjiperendero: Archiv der Okuranta jojindoitjie
Glosse, Pauker, Gewerkschaft, Egoismus, Dickköppe, Arbeitsfrühstück, Harambee, Mbumba
Jesslaik, jetzt sehen die Prioritäten beim Gewerkschaftspauker deutlich anders aus: „Erst ich, dann wieder ich, dann ´ne ganze Weile gar nix und dann miskien die Schüler.“ Nix da mit Harambee (an einem Strang in eine Richtung ziehen), nix Patriotismus, null Lehrervorbild, boggeroll Charakterschulung. Pauker-Egoismus, bisher fast beispiellos im Lande der Braven und Bravourösen, feiert fröhliche Urständ. Anspruchsdenken wird allen Schülern sommer bleddy früh eingeflößt. Vor wenigen Jahren haben Gewerkschaftspauker der Region Khomas schon einmal ihre Schüler und Kollegen in Stich gelassen, damals illegal. Und dreist haben sie sich dann gegen die „No Work, no Pay“-Regel des Ministeriums aufgelehnt. Der Oministeli is in der Frage ziemlich eingeknickt. Nun, diesmal haben die Gewerkschafter zuvor ihre Hausaufgaben gemacht und auf die Streikregeln geachtet und dürfen also legal schwänzen, wie das Gericht ihnen bescheinigt hat. Auf die Streikregeln geachtet also, aber ohne Berufsethos und Bildungswerte. Wer im Dreiprozentdenken stecken bleibt, braucht eben keine sonstigen Werte.
Aber jetzt sind wir vom Thema der Inspektorin Amuthenu abgekommen. Sie hat es gegen unnützes Geschwätz und Geskinder unter Lehrern. Sie verlangt gute Beziehungen unter Kollegen und Kolleginnen und ethisches Verhalten. Das trifft natürlich auch auf andere Berufe und Arbeitskreise zu, wo die Alltagsgefahr besteht, dass Kommunikation, Verständigung und Unterhaltung in seichtes Getratsche und Gelaber abrutschen. Sagt Amuthenu dort in Ondangwa: „Gerüchte nehmen ihren Ursprung bei Hassträgern, werden durch Narren weiter verschleppt und von Idioten aufgenommen.“ Ins Schwarze getroffen! - Für Hysteriker: wir meinen hier die Zielscheibe bei Scheibenschießen.
Dann hielt Amuthenu es für notwendig, die Pauker zu ermahnen, sich nich des Schwänzens und der Trägheit schuldig zu machen. Sie sollten durchweg, in was immer sie täten, verantwortlich auftreten, Vorbild und nich „faul“ sein. „Faule Lehrer ziehen faule Schüler heran“, so die Inspektorin. Die Paukerkonferenz sollte starken Teamgeist schaffen. Mit anderen Worten, es fehlt daran und zwar auch im Bildungsministerium.
Und genau das erinnert an ein Arbeitsfrühstück im NamPower-Tagungszentrum von Ovenduka. Es war gerade wieder ein neuer Sanierungsplan für das sieche Schulwesen insgesamt lanciert worden, in dem zu viele Zehntklässler durchfallen und zu wenige Abgänger der Klasse 12 die Hochschulreife erreichen. Das is mos nich so lange her, als Nangolo Mbumba Bildungsminister war und er die Geschäftswelt, darunter weiland Tycoon Onkel Harold Pupkewitz, sowie anwesende Diplomaten anbettelte, Herz und Portmonee zu öffnen, um der Regierung abermals unter die Arme zu greifen. Harold Pupkewitz meldete sich dann zu Wort, um das zu sagen, was gewiss schon mehrfach zitiert wurde und dennoch wiederholt werden muss: Weshalb sollte er als Geschäftsmann denn spenden, wenn die Staatszeitung New Era berichtete, dass bis Ende Januar jenes Jahres an den Nordenschulen noch immer rund 25 Prozent der Lehrer unentschuldigt fehlten, derweil das Schuljahr wie immer Mitte Januar schon begonnen hatte?
Mbumba, heute Generalsekretär der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, fiel der Kinnladen runter, und Onkel Harold erhielt auf seine Frage keine Antwort. Wer heut` von außen was für die Bildung leisten will, darf das wrachtach nich in den großen Pott werfen, sondern muss es über überschaubare, private Elternfonds tun.
Also versuchen wir es mit Staat und Paukern noch einmal. Möge es zum soundsovielten Male mit Harambee und weniger Egoismus gelingen.
BU
Volltreffer eines Schülers an einer teuren Privatschule, die ohne Paukerstreik auskommen sollten, aber dennoch mit hineingerissen werden, weil sich an den staatlichen Prüfungsplan halten müssen. Und den ham die Streiker schon ordentlich durcheinandergebracht. Otjiperendero: Archiv der Okuranta jojindoitjie
Glosse, Pauker, Gewerkschaft, Egoismus, Dickköppe, Arbeitsfrühstück, Harambee, Mbumba
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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