Dramatik und gutes Golf an Swakopmunds Dünen

Swakopmund - Die Teilnehmer kamen auch diesmal wieder aus dem ganzen Land. Von der Küste, aus Windhoek, Gobabis, Tsumeb - selbst aus Deutschland und Südafrika reisten sie an. Im Gepäck ein gutes Handicap von zwei, aber es fanden sich auch Anfänger darunter. Die Organisatoren Götz Vahle und Werner Borg staunten nicht schlecht: 74 Golfer, das bedeutete einen neuen Rekord für das Swakopmunder Golfturnier.
Und so war es für den Küstensport umso schöner, dass mit Michael Schindler der Sieger des 29. Eddie-Ferger Golfturniers aus Swakopmund stammt. Michael ist 67 Jahre alt und kann mit einem Handicap von 19 aufwarten. Er lag zum Schluss des Wettbewerbes souverän mit 40 Punkten auf dem Rössmund-Golfplatz vorn.
Der Turnierzweite, Jens Unterlechner, ist ein 38-jähriger Windhoeker, der dem Golfsport seit 1996 verfallen ist. Er schaffte insgesamt 37 Punkte, verfügt über ein Handicap von elf und nahm bereits 1998 den Eddie-Ferger-Pokal mit nach Hause. "Golfen, ist nicht nur mein schönstes Hobby, Golfen ist eine Leidenschaft von mir", sagte der Windhoeker, der sowohl in Swakopmund als auch in der Hauptstadt einen Schreibwarenladen betreibt.
Der gerade mal 30 Jahre alt gewordene Walter Ihms ist wie Jens ein Windhoeker und spielt seit zwei Jahren Golf. Der Hauptstädtler, mit einem derzeitigen Handicap von 30, landete mit ebenfalls 37 Punkten auf dem dritten Platz. Er schlug auf dem 10. Loch den Ball rund 210 Meter weit und spielte auf dem 12. Loch ein Birdie - auf diesem Loch holte er sich auch die meisten Punkte. Die beste Dame des Turniers heißt Karin Bauer, stammt aus Swakopmund und belegte mit 31 Punkten den 16. Platz.
Das Fazit des inzwischen zu einem besonderen Leckerbissen gewordenen Turniers: Auch viele Jugendliche gingen am vergangenen Wochenende an den Start und zeigten den Routiniers, wo es lang geht. Oft flogen die Bälle über 200 Meter weit.
Theo Schulte, Sprecher der Organisatoren des Turniers, sparte nicht mit Lob für Götz Vahle, Werner Borg und Gerd Vogel, die für einen reibungslosen Turnierablauf gesorgt hatten. 20 Sponsoren garantierten dafür, dass jeder Teilnehmer einen Preis mit nach Hause nehmen konnte. Schindler bekam als ersten Preis einen Gutschein für zwei Übernachtungen auf der Namib Naukluft Lodge, gesponsert von African Extravaganza. Dieser Preis wird schon seit vielen Jahren zur Verfügung gestellt. Worte des Dankes richtete Schulte auch an den Golfplatzbesitzer Graham Louw und seine Mitarbeiter. Der Trostpreis, gestiftet von Theo Schulte, ging an Johannes Barabas aus Windhoek, der einen Punkt erzielte.
Der Trostpreis: Zielwasser und "Schultes Knödel"
Im Grunde genommen ist Golf ein einfaches Spiel. Man muss nur den Ball mit den Schlägern in eine Reihe von Löchern schlagen, genau genommen in 18. Dabei kann der Spieler sich entspannen und die Ruhe genießen. Also nehmen Sie Ihr Golfbag und gehen Sie allein auf die Runde.
Nur heute nicht. Wir spielen zum 29. Mal in Swakopmund auf dem Rössmund-Golfplatz um den Eddie-Ferger-Pokal. "Stableford" ist angesagt. Die Wertung erfolgt nach Punkten. Und jetzt aufgepasst: Sie bekommen an jedem Loch einen Punkt für ein Bogey (ein Schlag über Par), zwei Punkte für ein Par, drei Punkte für ein Birdie (eins unter Par) und vier Punkte für einen Eagle (zwei unter Par). Folglich kann man auf einer Runde, auf der jedes Loch Par gespielt wird, 36 Punkte sammeln. Um auch Anfängern eine Chance zu geben, wird nach einem individuellen Handicap abgerechnet. Das führt manchmal zu handfesten Überraschungen. Aber dennoch wird es immer einen Verlierer geben, der allerdings bei diesem Turnier nicht mit leeren Händen dastehen wird.

Denn neben dem eigentlichen Preis gibt es für das "Schlusslicht" noch einen Trostpreis. Dieser wird seit Jahren liebevoll von Theo Schulte zur Verfügung gestellt. Da gibt es zum Beispiel schon mal für das nächste Turnier Zielwasser in dreifacher Ausfertigung, manchmal auch einen Ball oder Tees. Der Clou sind jedoch jedes Jahr "Schultes Knödel", eine leckere Süßigkeit, nach Geheimrezept eigenhändig vom Stifter zubereitet. Und ein Gerücht besagt, dass manch einer absichtlich einen Ball verschlägt, um in den Genuss dieser Köstlichkeit zu kommen. Übrigens ging im Jahr 2009 beim 29. Eddie-Ferger-Turnier der Trostpreis an Johannes Barabas.