Disput in der NFA-Führung

Von Martin Leckelt, Windhoek

Vor dem wichtigen NFA-Wahlkongress im September, bei dem sich Frans Mbidi nach dem Ende seiner ersten Amtszeit wiederwählen lassen möchte, sorgt der Präsident des Fußballverbands für Unruhe. In einem Gespräch mit der Zeitung „New Era“ hat Mbidi nun gesagt, dass das Ende März auslaufende Arbeitspapier mit Generalsekretär Barry Rukoro nicht verlängert werden soll. „Es ist wahr, sein Arbeitsvertrag endet im März und wir sind definitiv auf der Suche nach einer Neubesetzung.“, wird der Geschäftsmann zitiert.

Des Weiteren erklärte Mbidi, dass er eine weitere Amtszeit als NFA-Präsident anstrebe. Den anhaltenden Gerüchten, dass er erst Rukoro absägen und dann die Verbands-Verfassung erweitern wolle, damit diese ihm eine weitere Amtsperiode zugesteht, widersprach Frans Mbidi entschieden. „Es gibt keinen Bedarf, die Verfassung zu erweitern, denn die NFA-Statuten sagen eindeutig aus, dass der Präsident für aufeinanderfolgende Amtszeiten gewählt werden darf.“, so der seit 2014 amtierende NFA-Präsident. Beim NFA-Kongress im September, bei dem auch die Wahl des Präsidenten auf dem Programm steht, werden auch einige andere Positionen wieder oder neu besetzt, weswegen davon ausgegangen wird, dass Köpfe rollen werden.

Andere Stimmen aus dem Verband sagten allerdings, dass Mbidi hinter den Kulissen hart daran arbeite, die NFA-Verfassung so zu erweitern, dass er weiterhin Verbandspräsident sein dürfe sowie Rukoro loszuwerden. Im Generalsekretär scheint Mbidi den größten Stolperstein zu sehen, bevor im Herbst der Wahlkongress ansteht.

Innerhalb der NFA scheint es wegen Mbidis Plänen zu rumoren. Die „New Era“ will von einigen „verlässlichen Quellen“ erfahren haben, dass man in der NFA nicht begeistert von den Äußerungen des Präsidenten ist. So wird moniert, dass der Präsident gar nicht die Befugnisse habe, alleine über eine Verlängerung oder Nichtverlängerung des Vertrags mit dem Generalsekretär zu entscheiden. Solche Prozesse könnten nur vom NFA-Exekutivkomitee durchgeführt werden. Der Präsident habe lediglich die Macht, dem Exekutivkomitee ein Vorgehen oder einen Kandidaten vorzuschlagen. In der NFA gibt es Stimmen, die meinen, dass Mbidi nicht das erste Mal seine Kompetenzen überschreiten wolle. Es gäbe Zweifel daran, ob Mbidi überhaupt die Abläufe innerhalb des Verbands verstehe.

Außerdem forderten einige Personen, dass Mbidi endlich öffentlich mache, welches Problem er mit Barry Rukoro habe, denn der Präsident erschaffe mit seinen Äußerungen nur ausgiebige Verwirrung. Es wird gemutmaßt, dass Mbidi Rukoro für zu einflussreich hält und der Präsident Bedenken habe, dass dieser Einfluss ihm eine weitere Amtszeit verwehren könne.

„Mbidi scheint manchmal verzweifelt zu sein. Ich meine, wer feuert seinen Generalsekretär sechs Monate vor einem wichtigen Kongress? Allerdings glaube ich, dass die ganze Sache für ihn mal wieder nach hinten losgehen wird, da er das Exekutivkomitee übergehen will, welches die Macht hat Rukoro zu entlassen. Mbidi ist nicht die einzige Authorität, die in der NFA Leute einstellen kann, daher sind wir geschockt über seine Äußerungen.“, wird eine weitere Person aus NFA-Kreisen zu der Sache zitiert.

Gemeinhin gilt, dass Rukoro in der NFA-Führungsriege großen Rückhalt genießt und dass Mbidi mit dem Versuch, den Generalsekretär loszuwerden, böse hinfallen könnte.