Die spinnen, die (Namibia-)Deutschen
Starsky und Hutch sind die Titelhelden einer US-amerikanischen Actionkomödie, gespielt von Ben Stiller und Owen Wilson. Im Original von 2004, das auf einer gleichnamigen TV-Serie aus den 70er Jahren basiert, sind die beiden ein verrücktes Cop-Duo, das einen großen Kokain-Deal platzen lässt. EeS und The Hunta haben dem Film ein neues Gesicht gegeben: Neu zusammengeschnitten, gekürzt und synchronisiert erzählt der Streifen jetzt die Geschichte von "zwei Oukies, die ihren Job als Lorrie-Drivers aufgefokt haben". Zu Deutsch: zwei Typen, die Mist gebaut und damit ihren Job als LKW-Fahrer verloren haben.
Wo es in "Starsky & Hutch" um Drogenhandel und Polizeiarbeit geht, handelt "Sosatie & Fudge" von zwei arbeitslosen Nam-Boys, die eigentlich auf Jobsuche sind, aber mehr Talent darin haben, die nächste Party oder Karnevals-Runde zu finden. Das durchsichtige Plastiktütchen Kokain, das im Original eine entscheidende Rolle spielt, wird in der namibischen Version zur mageren "Mieliepap-Ration" - schließlich sind die Jungs arbeits- und damit mittellos, also gibt es tagein, tagaus eben nur Maisbrei zu essen.
"Sosatie & Fudge" ist auch dann witzig, wenn man das Original nicht kennt. Aber es lohnt sich, die Vorlage im Videoladen auszuleihen - und sich danach noch ein zweites Mal die namibische Verballhornung reinzuziehen. Denn obwohl EeS (Eric Sell) und The Hunta (Pierre Werner) schon allein mit ihrem Sprachwitz brillieren, tritt ihr Talent fürs Geschichten-Erzählen - oder eher: Geschichten-Verdrehen - erst im direkten Vergleich mit dem ursprünglichen Film zutage.
So gerät beispielsweise ein als Kindergeburtstagsfeier getarnter Drogendeal zu einer Parodie auf die jährliche Autoverlosung, die während der Feriensaison in Swakopmund stattfindet. Dort ergattern unsere Helden einen der verlosten "Backies", in dem im Originalfilm das Kokain versteckt ist, und die anschließende Verfolgungsjagd, die im Ozean endet, wird zur Spaßfahrt an den Avisdamm - wo Hutch alias Owen Wilson (beziehungsweise The Hunta) dann nach Langusten fischt. Unvergesslich dazu der affektierte Kommentar von Juliette Lewis, die in "Starsky & Hutch" die Geliebte des Drogenbosses spielt: "My genade, hierdie Duitsers is mal!" (Meine Güte, die spinnen, die Deutschen!).
Stimmt. EeS und The Hunta zeigen sich in "Sosatie & Fudge" (leider hat der Titel gar keine Relevanz zur erzählten Geschichte) mal wieder herrlich versponnen. Die DVD enthält unter anderem ein (natürlich ebenfalls synchronisiertes und völlig verdrehtes) Interview mit Russel Crowe, dem Hauptdarsteller des Hollywood-Streifens "Gladiator" und seiner namibischen Version "Naminator". Darin entrüstet sich der Schauspieler erneut - ein erstes Interview gab er ja schon vor einigen Monaten für die EeS-TV-Produktion "Shaggon Waggon" - darüber, dass man seinen Film so vermurkst hat. "Ich fühl bisschen Shame über die Oukies deren Movie aufgefokt wurde", sagt er mit geheuchelter Symphathie für Ben Stiller und Owen Wilson. Und dann entschuldigt er sich noch für das viele Fluchen in "Naminator". Wahrscheinlich auch gleich im Namen seiner Hollywoodkollegen Stiller und Owen - denn auch "Sosatie & Fudge" ist nicht zimperlich mit dem Gebrauch von "F"-Worten.
EeS würde etwaigen Kritikern wahrscheinlich entgegnen: "Das ist eben ge-upgräidetes Südwester-Deutsch".
"Sosatie & Fudge" kann kostenlos auf www.nam-00264.de heruntergeladen werden. Wer direkt bei EeS (Tel. 081-3382912) eine CD, DVD oder EeS-Klamotten kauft, erhält ein kostenloses Exemplar des Filmes. Auf dem DVD-Umschlag warnen die Urheber: "Diesen Movie könnt Ihr sommer copien, ohne kak, und Euren Maats geben. Aber net nich den skellem brenn und verkaufen für cash (...). Wenn die bois aus Hollywood das checken, gehn die moets hewie kwaai werden!"
Wo es in "Starsky & Hutch" um Drogenhandel und Polizeiarbeit geht, handelt "Sosatie & Fudge" von zwei arbeitslosen Nam-Boys, die eigentlich auf Jobsuche sind, aber mehr Talent darin haben, die nächste Party oder Karnevals-Runde zu finden. Das durchsichtige Plastiktütchen Kokain, das im Original eine entscheidende Rolle spielt, wird in der namibischen Version zur mageren "Mieliepap-Ration" - schließlich sind die Jungs arbeits- und damit mittellos, also gibt es tagein, tagaus eben nur Maisbrei zu essen.
"Sosatie & Fudge" ist auch dann witzig, wenn man das Original nicht kennt. Aber es lohnt sich, die Vorlage im Videoladen auszuleihen - und sich danach noch ein zweites Mal die namibische Verballhornung reinzuziehen. Denn obwohl EeS (Eric Sell) und The Hunta (Pierre Werner) schon allein mit ihrem Sprachwitz brillieren, tritt ihr Talent fürs Geschichten-Erzählen - oder eher: Geschichten-Verdrehen - erst im direkten Vergleich mit dem ursprünglichen Film zutage.
So gerät beispielsweise ein als Kindergeburtstagsfeier getarnter Drogendeal zu einer Parodie auf die jährliche Autoverlosung, die während der Feriensaison in Swakopmund stattfindet. Dort ergattern unsere Helden einen der verlosten "Backies", in dem im Originalfilm das Kokain versteckt ist, und die anschließende Verfolgungsjagd, die im Ozean endet, wird zur Spaßfahrt an den Avisdamm - wo Hutch alias Owen Wilson (beziehungsweise The Hunta) dann nach Langusten fischt. Unvergesslich dazu der affektierte Kommentar von Juliette Lewis, die in "Starsky & Hutch" die Geliebte des Drogenbosses spielt: "My genade, hierdie Duitsers is mal!" (Meine Güte, die spinnen, die Deutschen!).
Stimmt. EeS und The Hunta zeigen sich in "Sosatie & Fudge" (leider hat der Titel gar keine Relevanz zur erzählten Geschichte) mal wieder herrlich versponnen. Die DVD enthält unter anderem ein (natürlich ebenfalls synchronisiertes und völlig verdrehtes) Interview mit Russel Crowe, dem Hauptdarsteller des Hollywood-Streifens "Gladiator" und seiner namibischen Version "Naminator". Darin entrüstet sich der Schauspieler erneut - ein erstes Interview gab er ja schon vor einigen Monaten für die EeS-TV-Produktion "Shaggon Waggon" - darüber, dass man seinen Film so vermurkst hat. "Ich fühl bisschen Shame über die Oukies deren Movie aufgefokt wurde", sagt er mit geheuchelter Symphathie für Ben Stiller und Owen Wilson. Und dann entschuldigt er sich noch für das viele Fluchen in "Naminator". Wahrscheinlich auch gleich im Namen seiner Hollywoodkollegen Stiller und Owen - denn auch "Sosatie & Fudge" ist nicht zimperlich mit dem Gebrauch von "F"-Worten.
EeS würde etwaigen Kritikern wahrscheinlich entgegnen: "Das ist eben ge-upgräidetes Südwester-Deutsch".
"Sosatie & Fudge" kann kostenlos auf www.nam-00264.de heruntergeladen werden. Wer direkt bei EeS (Tel. 081-3382912) eine CD, DVD oder EeS-Klamotten kauft, erhält ein kostenloses Exemplar des Filmes. Auf dem DVD-Umschlag warnen die Urheber: "Diesen Movie könnt Ihr sommer copien, ohne kak, und Euren Maats geben. Aber net nich den skellem brenn und verkaufen für cash (...). Wenn die bois aus Hollywood das checken, gehn die moets hewie kwaai werden!"
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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