Die große Show der kleinen Steine
Großer und breiter Fokus
Von Stefan Fischer, Windhoek
Im April haben die Planungen begonnen, jetzt ist es soweit: Vom 11. bis 14. Oktober wird auf dem Gelände des Safari-Hotel- und Konferenzzentrums eine internationale Konferenz für Edelsteinkunde (International Gemmological Conference, IGC) in Windhoek stattfinden, zu der rund 60 Teilnehmer aus 28 Ländern erwartet werden. „Das sind alles Experten, keine Geschäftsleute“, machte der Geologe Andreas Palfi im Vorfeld deutlich.
Der gegenseitige Austausch sei ein wichtiger Faktor bei dieser Konferenz, die alle zwei Jahre stattfinde. Allerdings: Ein Austausch mit Gastgeber Namibia wird kaum stattfinden, denn hierzulande kann man die Gemmologen laut Palfi an einer Hand abzählen. Ohnehin werde niemand aus der SADC-Region teilnehmen, weil diese Staaten keine Mitglieder der IGC seien. Afrika taucht auf der IGC-Delegiertenliste, die Dr. Ulrich Henn vom Organisationskomitee der AZ zur verfügung gestellt hat, also gar nicht auf. Dafür sind China, Japan, Kanada, Indien, Russland, Thailand, USA und viele europäische Staaten vertreten.
Überall auf der Welt herrsche bei Gemmologen, den Experten der Edelsteinkunde, „großes Interesse“ an Namibia, weil das Land über „einzigartige Geologie, Mineralienvorkommen und Edelstein-Potenzial, vor allem Diamanten, verfügt“, heißt es von IGC.
Von Diamanten lernen
Dass dieses Potenzial besser genutzt wird und zum formellen Wachstum des Sektors beiträgt, wünscht sich die namibische Juweliervereinigung (Jassona). Namibia sei zwar ein „Diamant-Land“, aber: „Halbedelsteine haben großes Potenzial, wir wollen diesen Sektor entwickeln“, sagte Jassona-Vorsitzender Rolf Adrian im Vorfeld. Dabei soll gerade der Diamantsektor als Vorbild dienen. Dieser sei durch strategische Entscheidungen zur Wertschöpfung, beispielsweise das Einrichten von Schleifereien und Handelsrichtlinien, gewachsen und ausgebaut worden. Dies könne auch auf dem Gebiet der Halbedelsteine geschehen, was wirtschaftiches Wachstum und Schaffung von Arbeitplätzen bedeuten würde. „Inzwischen wird der ,Diamant made in Namibia´ vermarktet; wir sollten das gleiche mit Halbedelsteinen machen, so Geologe Palfi.
Bislang sei der Halbedelstein-Sektor nur im informellen Dunstkreis aktiv. Schätzungen zufolge werden rund 90 Prozent der Halbedelsteine illegal abgebaut und unbearbeitet sowie teils unter ihrem Wert außer Landes verkauft, meinen Adrian und Palfi. Dies sei auch der Grund, warum es hierzulande kaum solche Steine gebe - weder zum Verkauf in bestimmten Fachgeschäften, noch zur Weiterverarbeitung in den Werkstätten der Goldschmiede. Verlässliche Statistiken gibt es nicht, auch nicht von der Regierung. Doufi Namalambo, die sich mit dem Wachstum dieses Sektors beschäftigt, meint: „Wir wollen das Niveau erhöhen, um internationalen Standard zu erreichen.“
Öffentliche Ausstellung
Um auf Halbedelsteine und das große Potenzial dieses Sektors sowie auf ihr Handwerk hinzuweisen, hat die Juweliersinnung eine Parallelveranstaltung organisiert, die am Rande der internationalen Konferenz stattfindet. Am 12. und 13. Oktober findet diese Präsentation im großen Ausstellungszelt neben dem Konferenzzentrum unter dem Titel „From Discovery to Innovation - the colourful Journey of Gemstones in Namibia“ statt. Dazu ist die Öffentlichkeit an beiden Tagen von 9 bis 20 Uhr willkommen.
Man wolle bei dieser Veranstaltung bzw. durch das Zusammenbringen verschiedener Interessenträger dem Sektor auf den Zahn fühlen und ermitteln, wo der Bedarf liegt und wie man Potenziale nutzen kann. Neben der Darstellung der Branche und der Möglichkeiten soll ein Fokus auf „fairen Handel“ gerichtet werden. Dieses Etikett soll für die gesamte Produktionskette gelten: von der Schürfung über die Verarbeitung bis zum Verkauf.
Wettbewerb und Auktion
Ein Höhepunkt der zweitägigen Präsentation ist ein Wettbewerb mit dem Titel „Namibian Coloured Gemstone Jewellery“, bei dem die Besucher die schönsten Schmuckstücke bewerten können. Wer daran teilnimmt, kann mit ein bisschen Glück etwas gewinnen. Am zweiten Tag werden dann der Sieger und die Platzierten bekanntgegeben.
Darüber hinaus findet am 13. Oktober von 14.30 bis 16 Uhr eine Auktion von Halbedelsteinen statt. „Das ist ein Pilotprojekt für uns“, kommentiert Jassona-Vorsitzender Adrian. Und weiter: „Der Enthusiasmus ist groß, die Erwartungen sind hoch.“
Im April haben die Planungen begonnen, jetzt ist es soweit: Vom 11. bis 14. Oktober wird auf dem Gelände des Safari-Hotel- und Konferenzzentrums eine internationale Konferenz für Edelsteinkunde (International Gemmological Conference, IGC) in Windhoek stattfinden, zu der rund 60 Teilnehmer aus 28 Ländern erwartet werden. „Das sind alles Experten, keine Geschäftsleute“, machte der Geologe Andreas Palfi im Vorfeld deutlich.
Der gegenseitige Austausch sei ein wichtiger Faktor bei dieser Konferenz, die alle zwei Jahre stattfinde. Allerdings: Ein Austausch mit Gastgeber Namibia wird kaum stattfinden, denn hierzulande kann man die Gemmologen laut Palfi an einer Hand abzählen. Ohnehin werde niemand aus der SADC-Region teilnehmen, weil diese Staaten keine Mitglieder der IGC seien. Afrika taucht auf der IGC-Delegiertenliste, die Dr. Ulrich Henn vom Organisationskomitee der AZ zur verfügung gestellt hat, also gar nicht auf. Dafür sind China, Japan, Kanada, Indien, Russland, Thailand, USA und viele europäische Staaten vertreten.
Überall auf der Welt herrsche bei Gemmologen, den Experten der Edelsteinkunde, „großes Interesse“ an Namibia, weil das Land über „einzigartige Geologie, Mineralienvorkommen und Edelstein-Potenzial, vor allem Diamanten, verfügt“, heißt es von IGC.
Von Diamanten lernen
Dass dieses Potenzial besser genutzt wird und zum formellen Wachstum des Sektors beiträgt, wünscht sich die namibische Juweliervereinigung (Jassona). Namibia sei zwar ein „Diamant-Land“, aber: „Halbedelsteine haben großes Potenzial, wir wollen diesen Sektor entwickeln“, sagte Jassona-Vorsitzender Rolf Adrian im Vorfeld. Dabei soll gerade der Diamantsektor als Vorbild dienen. Dieser sei durch strategische Entscheidungen zur Wertschöpfung, beispielsweise das Einrichten von Schleifereien und Handelsrichtlinien, gewachsen und ausgebaut worden. Dies könne auch auf dem Gebiet der Halbedelsteine geschehen, was wirtschaftiches Wachstum und Schaffung von Arbeitplätzen bedeuten würde. „Inzwischen wird der ,Diamant made in Namibia´ vermarktet; wir sollten das gleiche mit Halbedelsteinen machen, so Geologe Palfi.
Bislang sei der Halbedelstein-Sektor nur im informellen Dunstkreis aktiv. Schätzungen zufolge werden rund 90 Prozent der Halbedelsteine illegal abgebaut und unbearbeitet sowie teils unter ihrem Wert außer Landes verkauft, meinen Adrian und Palfi. Dies sei auch der Grund, warum es hierzulande kaum solche Steine gebe - weder zum Verkauf in bestimmten Fachgeschäften, noch zur Weiterverarbeitung in den Werkstätten der Goldschmiede. Verlässliche Statistiken gibt es nicht, auch nicht von der Regierung. Doufi Namalambo, die sich mit dem Wachstum dieses Sektors beschäftigt, meint: „Wir wollen das Niveau erhöhen, um internationalen Standard zu erreichen.“
Öffentliche Ausstellung
Um auf Halbedelsteine und das große Potenzial dieses Sektors sowie auf ihr Handwerk hinzuweisen, hat die Juweliersinnung eine Parallelveranstaltung organisiert, die am Rande der internationalen Konferenz stattfindet. Am 12. und 13. Oktober findet diese Präsentation im großen Ausstellungszelt neben dem Konferenzzentrum unter dem Titel „From Discovery to Innovation - the colourful Journey of Gemstones in Namibia“ statt. Dazu ist die Öffentlichkeit an beiden Tagen von 9 bis 20 Uhr willkommen.
Man wolle bei dieser Veranstaltung bzw. durch das Zusammenbringen verschiedener Interessenträger dem Sektor auf den Zahn fühlen und ermitteln, wo der Bedarf liegt und wie man Potenziale nutzen kann. Neben der Darstellung der Branche und der Möglichkeiten soll ein Fokus auf „fairen Handel“ gerichtet werden. Dieses Etikett soll für die gesamte Produktionskette gelten: von der Schürfung über die Verarbeitung bis zum Verkauf.
Wettbewerb und Auktion
Ein Höhepunkt der zweitägigen Präsentation ist ein Wettbewerb mit dem Titel „Namibian Coloured Gemstone Jewellery“, bei dem die Besucher die schönsten Schmuckstücke bewerten können. Wer daran teilnimmt, kann mit ein bisschen Glück etwas gewinnen. Am zweiten Tag werden dann der Sieger und die Platzierten bekanntgegeben.
Darüber hinaus findet am 13. Oktober von 14.30 bis 16 Uhr eine Auktion von Halbedelsteinen statt. „Das ist ein Pilotprojekt für uns“, kommentiert Jassona-Vorsitzender Adrian. Und weiter: „Der Enthusiasmus ist groß, die Erwartungen sind hoch.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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