Die Geologie der Etoscha-Pfanne
Fast 8000 Meter mächtige Sedimente haben sich im Owambo-Becken im Verlauf der Jahrmillionen angesammelt. Die Obersten davon werden der so genannten Kalahari-Gruppe zugerechnet. Mit einer Fläche von 4760 Quadratkilometern, einer Nord-Süd-Erstreckung von 80 km und eine Ost-West-Länge von 120 km ist die Etoscha-Pfanne eine sehr große geomorphologische Erscheinung. Trotzdem ist sie völlig eben, Höhenunterschiede variieren lediglich zwischen 1077 und 1085 Metern über dem Meeresspiegel.
Die oberste Einheit der Kalahari-Gruppe, die Andoni-Formation, bildet den Boden der Pfanne und besteht aus Ton und Sand. Stellenweise wird sie vom Etoscha-Kalkstein überlagert. Es gibt auch fließende Übergänge mit sandigem Kalk. Lediglich ein ganz flacher oberer Teil dieser Sedimente unterliegt der Verwitterung durch Oberflächenwasser. Dieser Teil hat jedoch die typisch salzige, alkalische Mineralzusammensetzung von Salzpfannen, mit Mineralien wie Analzim, Kalifeldspat, Sepiolit, Saponit, Kalzit, Dolomit, Strontianit und verschiedenen Salzen. Während diese Schicht für die helle, weiße Farbe der Etoscha-Pfanne verantwortlich ist, besitzt das Gebiet bei genauerem Hinsehen an vielen Stellen eine hell-grünliche bis graue Färbung, was auf das grüne Tonmineral Glaukonit zurückzuführen ist.
Die geologische Geschichte der Etoscha-Pfanne beginnt mit der Bildung eines alten, großen Sees und anschließender Abtragung. Dieser See bildete sich als Teil eines Gewässersystems des oberen Kunene und des Kavango vor zirka fünf bis sieben Millionen Jahren. Der See hatte seine größte Ausdehnung von 55000 Quadratkilometern vor etwa drei Millionen Jahren, und wäre, wenn er heute noch existieren würde, der größte Binnensee der Welt. Ein nach Westen fließender Fluss verlagerte sein Bett jedoch nach Osten, bis er schließlich auf den nach Süden in die Etoscha-Pfanne fließenden Kunene traf. Dies führte dazu, dass die Wasser des Kunene nun nach Westen fortgeführt wurden, und nicht mehr dem "Etoscha-See" zuflossen. Durch Verdunstung verlor der See schnell an Größe und das Cuvelai-System mit seinen zahlreichen Oshanas (Abflussrinnen) bildete sich an seiner Stelle. Das Cuvelai-System ist ein ökologisch empfindliches Gefüge, bei dem insbesondere die Etoscha-Pfanne, bzw. der zugehörige Nationalpark als ökologischer Schutzraum mit hoher Biodiversität fungiert, der durch die touristische Nutzung gleichzeitig ökonomische Bedeutung hat. Gleichzeitig bildeten sich Stromatolithen, die auf einen ruhigen See mit an Karbonaten übersättigtem Wasser hinweisen, genau wie man es von einem verdunstenden Binnensee erwarten kann. Stromatolithen sind sedimentäre Strukturen, die aus Wasser ausgefällter Kalk unter Einwirkung von Mikroorganismen bildet. Nachdem der letzte Rest des Sees unter trockenen und heißen Bedingungen völlig verschwunden war, bildete sich an seiner Stelle eine Pfanne, die nur noch manchmal durch Regen oder auch Fluten in den Oshanas, den so genannten Efundjas, überflutet wird.
Nachdem der Kunene aufhörte, in den "Etosche-See" zu fließen, erhielt dieser auch keine frischen Sedimente mehr. Nach dem Austrocknen des Sees setzte vielmehr eine ausgeprägte Etosion ein. Bis auf den heutigen Tag ist diese geprägt durch Verwitterung in der Regenzeit und durch Fortführen der Sedimente durch Wind in der Trockenzeit, was zu Bildung der prominenten Dünen im Nordwesten der Pfanne führte. Auf diese Art und Weise wird die Pfanne immer mehr abgetragen.
Von großer Bedeutung für die Tiere, aber auch für die Menschen in den Rastlagern sind die Quellen am Südrand der Etoscha-Pfanne. Dieses Wasser entstammt den Bergen südlich der Etoscha-Pfanne, die aus Dolomit aufgebaut sind. Die 600 Millionen Jahre alten Gesteine sind stark verkarstet und führen daher reichlich Grundwasser. Dort, wo die wasserhaltigen Dolomite im Kontakt mit den wasserundurchlässigen Tonen der Kalahari-Gruppe kommen, tritt das Wasser als Quelle aus.
Gabi Schneider
Die oberste Einheit der Kalahari-Gruppe, die Andoni-Formation, bildet den Boden der Pfanne und besteht aus Ton und Sand. Stellenweise wird sie vom Etoscha-Kalkstein überlagert. Es gibt auch fließende Übergänge mit sandigem Kalk. Lediglich ein ganz flacher oberer Teil dieser Sedimente unterliegt der Verwitterung durch Oberflächenwasser. Dieser Teil hat jedoch die typisch salzige, alkalische Mineralzusammensetzung von Salzpfannen, mit Mineralien wie Analzim, Kalifeldspat, Sepiolit, Saponit, Kalzit, Dolomit, Strontianit und verschiedenen Salzen. Während diese Schicht für die helle, weiße Farbe der Etoscha-Pfanne verantwortlich ist, besitzt das Gebiet bei genauerem Hinsehen an vielen Stellen eine hell-grünliche bis graue Färbung, was auf das grüne Tonmineral Glaukonit zurückzuführen ist.
Die geologische Geschichte der Etoscha-Pfanne beginnt mit der Bildung eines alten, großen Sees und anschließender Abtragung. Dieser See bildete sich als Teil eines Gewässersystems des oberen Kunene und des Kavango vor zirka fünf bis sieben Millionen Jahren. Der See hatte seine größte Ausdehnung von 55000 Quadratkilometern vor etwa drei Millionen Jahren, und wäre, wenn er heute noch existieren würde, der größte Binnensee der Welt. Ein nach Westen fließender Fluss verlagerte sein Bett jedoch nach Osten, bis er schließlich auf den nach Süden in die Etoscha-Pfanne fließenden Kunene traf. Dies führte dazu, dass die Wasser des Kunene nun nach Westen fortgeführt wurden, und nicht mehr dem "Etoscha-See" zuflossen. Durch Verdunstung verlor der See schnell an Größe und das Cuvelai-System mit seinen zahlreichen Oshanas (Abflussrinnen) bildete sich an seiner Stelle. Das Cuvelai-System ist ein ökologisch empfindliches Gefüge, bei dem insbesondere die Etoscha-Pfanne, bzw. der zugehörige Nationalpark als ökologischer Schutzraum mit hoher Biodiversität fungiert, der durch die touristische Nutzung gleichzeitig ökonomische Bedeutung hat. Gleichzeitig bildeten sich Stromatolithen, die auf einen ruhigen See mit an Karbonaten übersättigtem Wasser hinweisen, genau wie man es von einem verdunstenden Binnensee erwarten kann. Stromatolithen sind sedimentäre Strukturen, die aus Wasser ausgefällter Kalk unter Einwirkung von Mikroorganismen bildet. Nachdem der letzte Rest des Sees unter trockenen und heißen Bedingungen völlig verschwunden war, bildete sich an seiner Stelle eine Pfanne, die nur noch manchmal durch Regen oder auch Fluten in den Oshanas, den so genannten Efundjas, überflutet wird.
Nachdem der Kunene aufhörte, in den "Etosche-See" zu fließen, erhielt dieser auch keine frischen Sedimente mehr. Nach dem Austrocknen des Sees setzte vielmehr eine ausgeprägte Etosion ein. Bis auf den heutigen Tag ist diese geprägt durch Verwitterung in der Regenzeit und durch Fortführen der Sedimente durch Wind in der Trockenzeit, was zu Bildung der prominenten Dünen im Nordwesten der Pfanne führte. Auf diese Art und Weise wird die Pfanne immer mehr abgetragen.
Von großer Bedeutung für die Tiere, aber auch für die Menschen in den Rastlagern sind die Quellen am Südrand der Etoscha-Pfanne. Dieses Wasser entstammt den Bergen südlich der Etoscha-Pfanne, die aus Dolomit aufgebaut sind. Die 600 Millionen Jahre alten Gesteine sind stark verkarstet und führen daher reichlich Grundwasser. Dort, wo die wasserhaltigen Dolomite im Kontakt mit den wasserundurchlässigen Tonen der Kalahari-Gruppe kommen, tritt das Wasser als Quelle aus.
Gabi Schneider
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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