Die Afrikanische Schnabelbrustschildkröte
Allgemeines: Die im äußersten Süden und Südwesten Afrikas beheimateten Schnabelbrustschildkröten sind die einzigen Vertreter ihrer Gattung und sollten nicht mit der auf Madagaskar lebenden, bereits sehr seltenen Geochelone (Asterochelys yniphora) verwechselt werden.
Beschreibung der Art: Auffallend ist die geradezu als herausragend zu bezeichnende Färbung einzelner Tiere. Einige Individuen (meist Tiere aus dem Westkap) verfügen über einen markant rot leuchtenden Bauchpanzer und zum Teil über rötlich gefärbte Wirbel - und Seitenschilde des Rückenpanzers. Diese Eigenheit hat den Tieren auch den Namen Rooipens (Rotbauch unter der Afrikaans sprechenden Bevölkerung eingebracht.
Der deutsche Name "Schnabelbrustschildkröte" rührt von dem auffälligen, besonders bei erwachsenen Männchen stark verlängerten Gularschild des Plastrons (Bauchpanzers) her.
Es sind aber auch uniform dunkel gefärbte oder vorwiegend gelblich gezeichnete Individuen anzutreffen. Bemerkenswert ist außerdem die Tatsache, dass die männlichen Schnabelbrustschildkröten erheblich größer werden können als die weiblichen Tiere. Das größte von uns am Kap der Guten Hoffnung gefundene Männchen hatte eine Panzerlänge (Stockmaß) von 29 cm. Normalerweise werden weibliche Tiere bei fast allen Arten weltweit größer.
Auffallend ist auch eine gewisse Standortgebundenheit der Tiere. Mehrmals konnten wir - oft in größeren Zeitabständen - ein und dasselbe Tier unter einem markanten Busch im Verbreitungsgebiet wiederfinden.
Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet der Schnabelbrustschildkröten reicht vom extrem südwestlichen Teil Namibias entlang der westlichen Küstenregion der südafrikanischen Kapprovinz bis zum Kap und weiter östlich bis etwa in die Gegend von East London (Südafrika).
Die Tiere haben sich an verschiedene Klimazonen mit entsprechend unterschiedlicher Vegetation angepasst. So leben einzelne Populationen in halbwüstenähnlichen Landschaften wie dem Namaqualand, oder auch in großen Teilen der Karoo (Südafrika) mit entsprechend wenig Niederschlagsmengen (150 - 250 mm).
Noch häufiger sind sie allerdings im sog enannten Fynbos, einer markanten Region entlang der südafrikanischen Westküste, anzutreffen. Dieser Küstenstreifen zeichnet sich während der Monate April bis Oktober durch eine relativ hohe Niederschlagsmenge aus.
Das Fynbos hat eine charakteristische Vegetation und kann am ehesten mit der Heidelandschaft in Deutschland verglichen werden. Auf dem sandigen Boden gedeihen eine Reihe von Pflanzen, die den Tieren als Unterschlupf und Nahrung dienen. Das Hauptverbreitungsgebiet entlang der südwestafrikanischen Küstenlinie weist ein eher als mediterran zu bezeichnendes Klima auf.
Nahrung: Schnabelbrustschildkröten sind nicht sonderlich wählerisch was ihre Nahrung anbelangt. Das natürliche Nahrungsangebot reicht über verschiedene Gräser, Distelgewächse, Sukkulenten, Blätter und Triebe kleinerer Büsche bis hin zu Kürbisgewächsen und Säugetierkot. Mit Vorliebe werden unterschiedlichste gelbe und rote Blüten gefressen, aber auch Gurken, Tomaten und gelegentlich reifes Obst.
Fortpflanzung: Schnabelbrustschildkröten paaren sich während der warmen Jahreszeit regelmäßig und das "Keuchen" der Männchen verrät dem ruhigen Naturfreund eindrücklich den Ort des Geschehens. Vor allem nach warmen Regen sind die Männchen sehr agil, so dass die Weibchen oft fluchtartig reißaus nehmen.
Die Eiablage kann in günstigen Fällen über das ganze Jahr hindurch stattfinden. Dabei wird meist nur ein Ei pro Gelege abgelegt. Das wiederholt sich aber bis zu sechs Mal jährlich, meist nach dem Regen, wenn der Boden weich ist.
Die Literatur gibt für natürliche Bedingungen eine Inkubationszeit von 90 - 200 Tagen an.
Schnabelbrustschildkröten sind bei uns nach etwa 110 - 125 Tagen geschlüpft und hatten eine Masse von meist 11g bei 35,0 x 32,5 x 23, 5mm.
Bedrohung: Schnalbelbrustschildkröten sind eifrige Wanderer und so wird ihnen in erster Linie der dichtere Straßenverkehr zum Verhängnis. Im Gegensatz zu anderen Südafrikanischen Landschildkroetenarten sind sie aber beispielsweise gegenüber Veränderungen ihres Lebensraumes sehr anpassungfähig. Dieser Sachverhalt befähigt die Tiere somit auch menschliche Kulturlandschaften zu bevölkern.
Alfred Schleicher
Leiter der Fachgruppe Reptilien und Amphibien und Vizepräsident der NWG, stellt diese Artikel, mit freundlicher Unterstützung der NWG, Tourismus Namibia zur Verfügung. Weitere Infos zur Haltung von Schildkröten oder Reptiliensafaris: Alfred Schleicher, Kidogo Safaris, P.O. Box 30566 Windhoek, Tel. +264 - 61 - 24 38 27 / 25 92 97, Fax +264 - 61 - 25 92 86, E-Mail: office@kidogo-safaris.com oder office@kidogo-safaris.de, www.kidogo-safaris.com, www.kidogo-safaris.de
Beschreibung der Art: Auffallend ist die geradezu als herausragend zu bezeichnende Färbung einzelner Tiere. Einige Individuen (meist Tiere aus dem Westkap) verfügen über einen markant rot leuchtenden Bauchpanzer und zum Teil über rötlich gefärbte Wirbel - und Seitenschilde des Rückenpanzers. Diese Eigenheit hat den Tieren auch den Namen Rooipens (Rotbauch unter der Afrikaans sprechenden Bevölkerung eingebracht.
Der deutsche Name "Schnabelbrustschildkröte" rührt von dem auffälligen, besonders bei erwachsenen Männchen stark verlängerten Gularschild des Plastrons (Bauchpanzers) her.
Es sind aber auch uniform dunkel gefärbte oder vorwiegend gelblich gezeichnete Individuen anzutreffen. Bemerkenswert ist außerdem die Tatsache, dass die männlichen Schnabelbrustschildkröten erheblich größer werden können als die weiblichen Tiere. Das größte von uns am Kap der Guten Hoffnung gefundene Männchen hatte eine Panzerlänge (Stockmaß) von 29 cm. Normalerweise werden weibliche Tiere bei fast allen Arten weltweit größer.
Auffallend ist auch eine gewisse Standortgebundenheit der Tiere. Mehrmals konnten wir - oft in größeren Zeitabständen - ein und dasselbe Tier unter einem markanten Busch im Verbreitungsgebiet wiederfinden.
Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet der Schnabelbrustschildkröten reicht vom extrem südwestlichen Teil Namibias entlang der westlichen Küstenregion der südafrikanischen Kapprovinz bis zum Kap und weiter östlich bis etwa in die Gegend von East London (Südafrika).
Die Tiere haben sich an verschiedene Klimazonen mit entsprechend unterschiedlicher Vegetation angepasst. So leben einzelne Populationen in halbwüstenähnlichen Landschaften wie dem Namaqualand, oder auch in großen Teilen der Karoo (Südafrika) mit entsprechend wenig Niederschlagsmengen (150 - 250 mm).
Noch häufiger sind sie allerdings im sog enannten Fynbos, einer markanten Region entlang der südafrikanischen Westküste, anzutreffen. Dieser Küstenstreifen zeichnet sich während der Monate April bis Oktober durch eine relativ hohe Niederschlagsmenge aus.
Das Fynbos hat eine charakteristische Vegetation und kann am ehesten mit der Heidelandschaft in Deutschland verglichen werden. Auf dem sandigen Boden gedeihen eine Reihe von Pflanzen, die den Tieren als Unterschlupf und Nahrung dienen. Das Hauptverbreitungsgebiet entlang der südwestafrikanischen Küstenlinie weist ein eher als mediterran zu bezeichnendes Klima auf.
Nahrung: Schnabelbrustschildkröten sind nicht sonderlich wählerisch was ihre Nahrung anbelangt. Das natürliche Nahrungsangebot reicht über verschiedene Gräser, Distelgewächse, Sukkulenten, Blätter und Triebe kleinerer Büsche bis hin zu Kürbisgewächsen und Säugetierkot. Mit Vorliebe werden unterschiedlichste gelbe und rote Blüten gefressen, aber auch Gurken, Tomaten und gelegentlich reifes Obst.
Fortpflanzung: Schnabelbrustschildkröten paaren sich während der warmen Jahreszeit regelmäßig und das "Keuchen" der Männchen verrät dem ruhigen Naturfreund eindrücklich den Ort des Geschehens. Vor allem nach warmen Regen sind die Männchen sehr agil, so dass die Weibchen oft fluchtartig reißaus nehmen.
Die Eiablage kann in günstigen Fällen über das ganze Jahr hindurch stattfinden. Dabei wird meist nur ein Ei pro Gelege abgelegt. Das wiederholt sich aber bis zu sechs Mal jährlich, meist nach dem Regen, wenn der Boden weich ist.
Die Literatur gibt für natürliche Bedingungen eine Inkubationszeit von 90 - 200 Tagen an.
Schnabelbrustschildkröten sind bei uns nach etwa 110 - 125 Tagen geschlüpft und hatten eine Masse von meist 11g bei 35,0 x 32,5 x 23, 5mm.
Bedrohung: Schnalbelbrustschildkröten sind eifrige Wanderer und so wird ihnen in erster Linie der dichtere Straßenverkehr zum Verhängnis. Im Gegensatz zu anderen Südafrikanischen Landschildkroetenarten sind sie aber beispielsweise gegenüber Veränderungen ihres Lebensraumes sehr anpassungfähig. Dieser Sachverhalt befähigt die Tiere somit auch menschliche Kulturlandschaften zu bevölkern.
Alfred Schleicher
Leiter der Fachgruppe Reptilien und Amphibien und Vizepräsident der NWG, stellt diese Artikel, mit freundlicher Unterstützung der NWG, Tourismus Namibia zur Verfügung. Weitere Infos zur Haltung von Schildkröten oder Reptiliensafaris: Alfred Schleicher, Kidogo Safaris, P.O. Box 30566 Windhoek, Tel. +264 - 61 - 24 38 27 / 25 92 97, Fax +264 - 61 - 25 92 86, E-Mail: office@kidogo-safaris.com oder office@kidogo-safaris.de, www.kidogo-safaris.com, www.kidogo-safaris.de
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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